Historisch ? Herbst der Antike ? Römer für SAGA

War ja jetzt schon ne Weile nicht mehr hier (was läuft da falsch?) und hab die letzten zwei Mini-Lieferungen nicht mitbekommen. Wunderschöne Modelle wieder. Wirklich Tabletop-Platin.

Darf ich fragen was für eine Grundierung du verwendest? Schwarz, weiß oder grau? Die Farben sind so knallig aber doch irgendwie nicht drüber.
 
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@Sadem Ich nehme braune Grundierung von Vallejo. Hier weiter unten ist die ranzige Tube auch im Bild. Nur Schilde, auf die Decals kommen, grundiere ich weiß/hellgrau, ebenfalls mit aufgepinseltem Vallejo Primer.

Vielen Dank, Leute! ☺️ Der Abschied steht aber ja noch gar nicht so unmittelbar vor der Tür.
Zum einen müssen die haarigen Freunde weiter oben im Thread noch hübsch gemacht werden. Zum andern kann es in 'ner echten Römertruppe nie genug langweilige Fußlatscher geben.

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Wie an den improvisierten Bases zu erahnen, hab ich mit denen ein kleines Experiment vor.

Übrigens, passend zu den vorher gezeigten Pferdchen, heute auch noch: fröhliche Equirria! ?
 
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Ich nehme braune Grundierung von Vallejo. Hier weiter unten ist die ranzige Tube auch im Bild. Nur Schilde, auf die Decals kommen, grundiere ich weiß/hellgrau, ebenfalls mit aufgepinseltem Vallejo Primer.

Den habe ich in Schwarz. Daneben noch ein kleines Fläschchen Gray Primer. Allerdings bin ich sonst ein Fan von Spray Primers von Citadel, vor allem Schwarz, Weiß oder Grau. Und situationsbedingt (Cadia) eine Dose Vallejo Panzer Grey.
 
@Sadem Ich nehme braune Grundierung von Vallejo. Hier weiter unten ist die ranzige Tube auch im Bild. Nur Schilde, auf die Decals kommen, grundiere ich weiß/hellgrau, ebenfalls mit aufgepinseltem Vallejo Primer.

Vielen Dank, Leute! ☺️ Der Abschied steht aber ja noch gar nicht so unmittelbar vor der Tür.
Zum einen müssen die haarigen Freunde weiter oben im Thread noch hübsch gemacht werden. Zum andern kann es in 'ner echten Römertruppe nie genug langweilige Fußlatscher geben.

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Wie an den improvisierten Bases zu erahnen, hab ich mit denen ein kleines Experiment vor.

Übrigens, passend zu den vorher gezeigten Pferdchen, heute auch noch: fröhliche Equirria! ?
Danke! Super Idee mit dem Braun. Ich mach das bei meinen Marines ja auch. Hab mir einfach in die schwarze Vallejo Grundierung etwas von der rotbraunen Grundierung gemischt um so ein dunkles Braun zu bekommen. Dadurch hat man eine super Schattenfarbe bei Stellen wo man nicht so gut hin kommt aber es wirkt trotzdem nicht so ganz farblos/künstlich bzw. kalt.
 
@Raben-Floki Dankeschön! Es müssen natürlich noch einige Baumbasen mehr gebastelt werden, bevor das einen anständigen Wald ergibt. Vielleicht versuche ich mich auch mal an nem Tümpel/Sumpf. Wie gesagt, wer Ideen hat…

Heute hat das Projekt viermonatigen Kuchentag und fast gleichzeitig die 200 Beiträge geknackt. Zum Glück und dank euch nicht alle von mir!
Zur Feierstunde gibt's mal wieder eine kleine Verrücktheit, wie sie in einem gesitteten Armeeaufbau eigentlich nix verloren hat: ein frisch gebackenes und trotzdem antikes "Würfelbrot".

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Form und Zutaten sind angedeutet im Gelehrtenmahl des Athenaios. Der schreibt um das Jahr 200 (erster Check fürs Projekt). Und berichtet wird eine Besserwisserei gegenüber einem Würfelspieler (vielleicht einem Wargamer, zweiter Check). Wörtlich: "Wie solltest du wissen, dass Würfel (kyboi) – nicht die, die du sonst immer wirfst – rechteckige Brote sind, verfeinert mit anethon, Käse und Öl" (im Original liest sich das so). Und das war's an Infos zum Rezept. Viel Spaß beim Nachbacken!

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Für alle Experimentalarchäologen unter euch gibt's meinen Versuch im Spoiler.
Wirklich nachbauen kann man antike Gerichte nicht. Das fängt bei den genauen Zutaten an – das anethon oben kann z. B. Anis oder Dill meinen –, geht über fehlende Mengenangaben und endet spätestens bei Geschmacksnoten, die ein heute nicht mehr so verbreiteter Holzofen produziert. Man orientiert sich beim Nachkochen deshalb an Wahrscheinlichkeiten, um eine Ahnung von vergangenen Geschmäckern zu bekommen.

Das Würfelbrot scheint, den Umständen eines Gastmahls nach, eine eher vornehme Speise gewesen zu sein. Erlaubt sind daher feine Mehlsorten. In unsern Breiten mag man vor allem mit Dinkel, Emmer oder Gerste gearbeitet haben (Roggen war noch selten). Der reichsweite Getreidehandel in der Römerzeit liefert aber auch Ausreden für Brotweizen u. ä.
Rinder waren bei den Römern vor allem Arbeitstiere, ihr Fleisch und ihre Milch nicht sonderlich beliebt. Für Käse kommt also eigentlich nur Schafs- und Ziegenmilch in Frage.
Gebacken wurde üblicherweise mit Sauerteig. Mir fehlt zum Ansetzen meist die Geduld. Drum berufe ich mich auf die Ägypter und Gallier, die den Schaum auf ihren Bierhumpen, lies: Hefe, als Triebmittel verwendeten.
Als "typisch römisch" gilt oft der Geschmack von Anis. Das kann aber auch mit den besagten Übersetzungsproblemen zu tun haben. Dill ist dagegen als römerzeitliches Gartenkraut auch hierzulande archäologisch gut nachgewiesen.

Das folgende Rezept habe ich hier abgeschaut und nur leicht angepasst.

Zutaten​

400 gr Weizenmehl (Typ 550)
7 gr Trockenhefe
8 gr Meersalz
225 ml lauwarmes Wasser (ca. 40°)
4 EL Olivenöl
1 EL Honig
3 TL Dillspitzen
100 gr geriebener Pecorino-Käse

Zubereitung​

  1. Mehl, Hefe, Salz, Wasser, Olivenöl, Honig und Dill vermengen und 10 Minuten kneten, bis ein glatter Teig entstanden ist. Dazu den Pecorino geben und nochmal 5 Minuten kneten.
  2. Aus dem Teig 12 Kugeln formen und für 30 Minuten gehen lassen. Dann die Kugeln vorsichtig plattdrücken, erneut zu Kugeln formen und in eine gefettete (geölte) rechteckige Ofenform setzen. Mit einem Küchentuch abdecken und für 30 Minuten gehen lassen. Danach die Kugeln nochmals vorsichtig plattdrücken (damit sie ihre Würfelform erhalten) und wieder für ca. 1 Stunde abgedeckt gehen lassen. – Der Teig sollte durchgängig an einem warmen Plätzchen bleiben dürfen; Zimmertemperatur reicht, an kalten Tagen gern auch in Heizungsnähe.
  3. Mit etwas Mehl bestreuen und in der Ofenform bei 240°C (Ober-/Unterhitze) etwa 10–15 Minuten backen. Das Brot ist fertig, sobald die Oberseite gut gebräunt ist und es beim Klopfen darauf hohl klingt.
Das Brot ist leicht und würzig, eignet sich sowohl als Beilage wie als Brötchenersatz. Wer es römisch schlicht genießen will, nimmt Oliven und Wasser mit einem Spritzer Weinessig (oder eben gleich Wein) dazu. Außerdem sind alle möglichen zusätzlichen Geschmacksträger erlaubt. Einfach ausprobieren – und: bene sapiat!
letztes Wochenende kamen wir endlich mal dazu es zu testen. Leider hat die Hefe den Dienst verweigert und so wurden die Brötchen nicht sehr luftig. Gegessen wurden sie trotzdem und dazu gab es selbstgemachtes "Moretum" nach "original Rezept"(zumindest behauptete das die Lateinlehrerin damals 😀 ) und alles was der Kühlschrank hergab. Fisch passt auch sehr gut haben wir festgestellt. Geschmacklich vergeben wir solide 7/10 Stellae.

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@Jedit Wie gut ist das denn bitte? ? Und dann auch noch mit stilechter Ergänzung – bei Moretum kann man nix falsch machen, mein Lieblingsrezept kommt vielleicht noch.
Vielen Dank für den Erlebnisbericht! Nur schade, dass das Treibmittel versagt hat. Das kann auch am sonstigen Zutatenmix liegen. Z. B. funktioniert nicht jede Mehlsorte mit der gleichen Menge Wasser oder demselben Honig als "Futterstoff". Dafür, dass es nicht ganz hingehauen hat, fühle ich mich mit der Wertung "noch gut" jedenfalls bestens bedient ?
 
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@Jedit Wie gut ist das denn bitte? ? Und dann auch noch mit stilechter Ergänzung – bei Moretum kann man nix falsch machen, mein Lieblingsrezept kommt vielleicht noch.
Vielen Dank für den Erlebnisbericht! Nur schade, dass das Treibmittel versagt hat. Das kann auch am sonstigen Zutatenmix liegen. Z. B. funktioniert nicht jede Mehlsorte mit der gleichen Menge Wasser oder demselben Honig als "Futterstoff". Dafür, dass es nicht ganz hingehauen hat, fühle ich mich mit der Wertung "noch gut" jedenfalls bestens bedient ?
Gern, hatte ja angekündigt das wir es ausprobieren dann muss auch berichtet werden, dein Lieblingsrezept nehmen wir auch mit freuden sobald du es teilen willst. ?
Moretum geht immer das sehen wir auch so und die Wertung ist mehr ein "Gut" als "Noch Gut". Das entspräche eher einer 5/10. 😀
Die Hefe hat auch schon in zwei erprobten Rezepten vorher nicht überzeugt das hatte also vermutlich andere Gründe. Die wird durch neue Hefe ersetzt und dann wollen wir es nochmal testen.
Noch eine kleine Anmerkung die ich vorhin vergessen hatte: man braucht deutlich mehr Mehl als im Rezept angegeben. Sonst ist der Teig so klebrig und schmierig das man ihn kaum aus der Schüssel bekommt. 🙂
 
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@Jedit Okay, das mit den Mengenangaben überrascht mich. Hab das Rezept schon mit verschiedenen Mehlsorten ausprobiert, immer in der angegebenen Menge. Aber "schmierig" ist mir der Teig noch nie geraten. Na ja, ist keine exakte Wissenschaft, kann also nicht sagen, woran es bei euch lag.

Damit der Thread aber nicht zur Kochshow gerät, schiebe ich hier noch ein ofenfrisches WIP-Bild der Barbarenkumpels ein.

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Mit deren Haarpracht tu ich mir wirklich schwer. Hab schon zig Bemaltutorials dazu angeschaut und gelesen. So richtig geil find ich die Ergebnisse nicht.
 
Bevor es mit der Bildergalerie weitergeht, streue ich mal wieder einen Lese- bzw. Hörbericht ein.

The Damned Emperors 2: Commodus​


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Format: Hörbuch (ungekürzt)

Autor: Simon Turney

Sprecherin: Helen Keeley


Wer "Gladiator" gesehen hat, weiß längst: Kaiser Commodus war ein gefährlicher Irrer. Sein autoritäres Regime stützte sich auf populistische Spektakel. Und sein Tod markiert deshalb eine historische Wende. Im Film ist das die Rückkehr Roms zu demokratischen Verfassungsprinzipien. Die ungenannte Vorlage, der "Fall of the Roman Empire" von 1964, setzt dagegen hier noch den Anfang des titelgebenden Endes. Und eben diese Abstiegsgeschichte schöpft ihrerseits aus den Gegenwartsdiagnosen antiker Autoren, die sich seit der Herrschaft Commodus in einem "Zeitalter von Eisen und Rost" wähnten.

Anders gesagt, beginnt pünktlich zum 31. Dezember 192 das 3. Jahrhundert. Ein Grund mehr für mich, dem Roman von Simon Turney zu diesem "Damned Emperor" zu geben. Ich wollte aber auch einen Eindruck gewinnen, bevor ich mich auf seine zeitlich sehr ähnlich gelagerte "Praetorian"-Serie einlasse. (Turney hat auch eine Reihe zu Kaiser Konstantin mitverfasst; aber nach Ian Ross' grandioser Bearbeitung habe ich da erstmal keinen Bedarf.)

Turneys Anliegen ist es, die 'Verrücktheit' seines Protagonisten aufzuklären. Wie so oft soll also dessen "wahre Geschichte" enthüllt werden. Der schriftstellerische Kniff besteht darin, diese Perspektive von einer Begleitfigur entwickeln zu lassen: Marcia, der Sandkastenliebe des designierten Kaisers. Sie ist Zeugin frühkindlicher Prägungen wie ihrer Auswüchse im Erwachsenenleben des Commodus. Nicht selten wird sie sogar als Anstifterin bekannter Extravaganzen des Kaisers inszeniert. Diese intime Nähe zum Geschehen macht sie aber zugleich zu einer problematischen Erzählerin: Ihr Blick ist ständig getrübt von Gefühlen. Ihre wenigen rationalen Handlungen sind deshalb letztlich ebenso triebgesteuert, und sie mutiert unabsichtlich, aber unweigerlich zur femme fatale. Allerdings scheint es auch nur für Männer andere Handlungsoptionen zu geben. – Man mag das als 'historisch korrekt' entschuldigen. Ich finde das reichlich stereotyp und die weibliche Hauptfigur damit verschenkt.

Denn ein wirklich origineller Blick ergibt sich nicht. Im Grunde schreibt Turney bloß die – an sich schon romanhaften – Quellentexte um. Seine entscheidende Zutat ist die Psychologisierung. Im Nachwort gibt der Autor dann sogar zu, dass er eigentlich nur eine psychoanalytische Auflösung des historisch überlieferten Cäsarenwahns gesucht hat. Welchen Wert solche Ferndiagnosen haben, weiß wahrscheinlich jeder. Und selbst das gab es eigentlich schon, wenn man an die "daddy issues" des jüngeren Film-Commodus denkt.

Es gibt dagegen wissenschaftliche Arbeiten, die Handlungen des Kaisers schlicht als Politik zu erklären versuchen. Etwa seine Selbstinszenierung als Herkules sollte ihn als "lebenden Staatsgott" politisch unangreifbar machen. Viele fanden das gut. Außer den Senatoren, die sich zu Recht kaltgestellt fühlten und ihre Arbeit gegen den Kaiser im Nachhinein als notwendigen Tyrannenmord rechtfertigen konnten. – Zuweilen hatte ich das Gefühl, Turney wollte eigentlich eine solche historische Studie schreiben, hatte aber keine Lust auf Belege oder eine halbwegs schlüssige Erzählung. (Zugegeben, hier habe ich einen personal bias, weil ich mich vor Jahren selbst mal an dem Thema versucht hab.)

Vielleicht herrscht deshalb auch ein ziemlich naiver Ton. Viel period detail bleibt skizzenhaft, Orte und Charaktere sind oft bloße Kulisse. Ich bin zwar kein Fan von oberlehrerhaften Erklärungen (außer sie kommen von mir ? ), hatte aber auch nicht den Eindruck, der Autor würde sich für sein Setting sonderlich interessieren oder hätte vertiefte Kenntnisse darüber. Entschuldigt werden soll das wohl mit der Perspektive einer Frau, die ohne jede Vorbereitung durch Hofintrigen und über Schlachtfelder stolpert. Ob das der historischen Marcia gerecht wird, sei dahingestellt.

Um ganz ehrlich zu sein, hab ich mich durch das Buch eher durchgequält – so wie alle, die bis hierher gelesen haben. Ich wollte den Roman wirklich mögen. Weil es mal keine military fiction ist, aber auch keine Wanderhuren-Geschichtsklitterung. Ich glaube leider nicht, dass er für Leser, die noch gar nichts über Commodus und seine Zeit wissen, ein Augenöffner sein kann. Dafür fehlt es der Erzählung einfach an Spannung und der Protagonistin an Sympathiepunkten. Die Hörbuchfassung macht es nicht besser: Auch wenn sich Helen Keeley redlich müht, mit anderen Stimmlagen den weinerlichen Bericht der Ich-Erzählerin aufzulockern, fühlte ich mich deren Opferperspektive nur noch stärker ausgeliefert.

Der Roman ist inzwischen auf Deutsch erschienen, vielleicht folgt ein entsprechendes Hörbuch. Mir reicht's erstmal mit diesem Autor und ich vergebe
2 von 5 Herkuleskeulen
 
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@gopostal Danke für den Trost. Es zwingt mich ja keiner. Und ich hatte Gelegenheit, mal wieder unbebilderten Sermon abzulassen.

Damit das aber nicht zur Regel wird, zum Wochenschluss wenigstens noch ein nichtssagendes WIP.

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Inzwischen sind auch schon die Washes drauf, damit sie die nächsten Tage gut durchtrocknen können. Weiß noch nicht, wann es weitergeht, dumme Woche ahead 😒
 
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Den letzten Zwischenschritt hatte ich hier gar nicht mehr gepostet. Aber nachdem die letzten Tage reines Chaos waren, hab ich mir heute einen frühen Feierabend gegönnt und den "Kriegern" ihre Bases verpasst.

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Ich bin bekennender Fan von Multibases. Zum einen nervt es mich, dupzig Einzelfiguren übers Spielfeld zu schieben. Zum anderen finde ich den Look dicht gedrängter Minikerle unschlagbar cool. Abseits von Turnieren (zu denen's mich eh nicht zieht) sind Basegrößen allermeist herzlich egal. Um trotzdem grob formelgerecht zu bleiben, habe ich das Zweierteam auf eine Rundbase à 40mm gesetzt; zu dritt teilen sich die Jungs je eine 50er-Base. Falls sie jemals den Spieltisch sehen sollten, bilden die drei Bases keine Einheit, sondern werden unter die schon bestehenden "Kriegertrupps" gemischt. Darin bilden sie dann jeweils das Kernelement, zuerst werden also Einzelfiguren als Verluste entfernt.

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An Hintergrundblabla kann ich sparen, denn die einzige 'Neuerung' ist der Herr mit der Schleuder. Ob sie im 3. Jahrhundert vom Durchschnittssoldaten eingesetzt wurde, sei dahingestellt. Allerdings stammten nicht wenige Soldaten aus eher einfachen Verhältnissen. Ein beliebtes Klischee war deshalb, Aufsteigern in und aus den Rängen der Armee eine Vergangenheit als Hirte zu attestieren (oder wenigstens anzudichten). Und wer Vieh hüten musste, konnte in der Regel mit Wurfwaffen oder eben Schleudern umgehen, um Räuber, Tiere wie Menschen, fernzuhalten. – Das reicht mir als Zirkelschluss, um hier etwas Abwechslung unterzubringen.

Demnächst dann noch ein etwas haariges Update.
 
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Hier geht's Schlag auf Schlag weiter. Aber auch nur, weil ich nochmal Altlasten abtragen kann.
Damit haben meine Römer für den Fall der Fälle nun auch ein paar Barbaren auf der Lohnliste: Bei SAGA kann man je einen Trupp "Seewölfe" (à 8 Mann) als Söldner anheuern. Für das eigentliche Setting sind damit Sachsen oder Franken gemeint, die Flüsse und Küsten unsicher machten. Fürs 3. Jahrhundert fasse ich darunter alle möglichen germanischen Kriegergefolgschaften, die ab dieser Zeit den Römern an Rhein und Donau das Leben schwer machten.

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Einstellungsvoraussetzung war erst mal ein Plastikbausatz. Verbaut wurden im Kern die "Gothic Infantry" von Wargames Atlantic. Dazu kommen einzelne "Pictish Warriors" von Gripping Beast und "Gallic Warriors" von Victrix. Außerdem sind jede Menge Bits aus diversen Sets von Victrix eingeflossen, vor allem getauschte Waffen und Köpfe.

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Den Aufwand hab ich vor allem deshalb getrieben, weil mir für den Zweck kein Einzelset so richtig zusagt. Wie schon bei den Römern gibt es nämlich für, grob gesagt, "Germanen" im 3. Jahrhundert nichts wirklich Passendes. Liegt natürlich auch daran, dass über deren Bekleidung und Ausrüstung recht wenig bekannt ist. Sicher ist aber, dass der im Wargaming verbreitete Look von Halbwilden mit Zauselbart, spärlich-schlichter Klamotte und einfachsten Waffen so nicht stimmt. Allein die Funde aus dem schon öfter zitierten Thorsberger Moor, weit jenseits der römischen Grenze, zeichnen ein fortschrittlicheres und farbenfroheres Bild.

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Das wollte ich auch mit meiner Truppe einfangen. Farben und Muster sind spekulativ und eher an später bezeugten "Nationalmoden" orientiert: Die farbig abgesetzten Säume waren bei den späteren Alamannen beliebt, und fränkische Krieger trugen offenbar gern Querstreifen. – Die Bewaffnung wiederum entspricht der bevorzugten Taktik, die die Römer im 3. Jahrhundert vor Probleme stellt: schnelle Vorstöße mit leichtem Gepäck, um die Verteidiger auszumanövrieren und sich umso mehr Plündergut aufladen zu können. Also trägt man weder Helme noch Panzer, sondern schützt sich mit kleinen, leichten Schilden und hält Gegner mit Spießen auf Distanz. Messer und Äxte sind den meisten Teilzeitkriegern als Werkzeuge vertraut, die Handhabung im Kampf unterscheidet sich nur unwesentlich.

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Ein paar Gesellen gehen gleich oben ohne. Wie verbreitet das wirklich war, weiß niemand. Aber es gibt genügend Nachrichten von germanischen Kriegern, die sich vor dem Kampf Mut antranken oder sich aufputschten. Besonders Tanz und rhythmischer Gesang, der sogenannte barritus, waren dabei kein bloßes Ritual. Sie sollten den Feind einschüchtern und dienten dem koordinierten Vorrücken. Wie das ausgesehen haben könnte, zeigen die Zulu im gleichnamigen Film – nicht von ungefähr Copy-Paste-Vorlage für das Sounddesign der Germanen in "Gladiator".

Fürs Spiel selbst reicht ein Trupp völlig. Weil ich aber zu Testzwecken eh schon 12 Modelle gebastelt hatte, war's kein Umstand, gleich auf 16 Figuren aufzustocken. Wer weiß, wofür man die Kerle noch brauchen kann…
 
Dankeschön fürs Reinklicken an alle und für die Kommentare an @Bulweih und @Dragunov 67 ☺️

Heute geht's mit den Nice-to-haves weiter. Ich will die letzten Reste der Römerbox von Wargames Atlantic verbauen. Noch mehr Fußlatscher sind mir aber zu langweilig, also hab ich wieder artfremde Gussrahmen geplündert. Zwischenstand beim Test sieht so aus:

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Idee ist, eine "romanisierte" Variante zu den wilden Gesellen oben in petto zu haben. Und wo das Hirngespinst in der Welt ist, hab ich außerdem einen "Persönlichen Champion" im selben Stil rausgekramt.

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Ursprünglich ist das Ragnar Lodbrok von Footsore Miniatures. Leider ist der eher schmächtig geraten. Deshalb habe ich ihn auf einen Feldherrnhügel montiert. Um das römische Element zu betonen, hab ich der Figur außerdem einen übrig gebliebenen Maskenhelm von Aventine in die Hand gedrückt.
Ob das alles so hinhaut, mal sehen. Bin aber auch einfach ein großer Fan der Minis von Paul Hicks. Das Ding muss also bemalt werden.
 
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Die Jungs in Kette brauchen noch etwas. In der Zwischenzeit hab ich mich aber wieder mal am Geländebau versucht.

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Ideengeber war erneut der Germanienzug des Maximinus Thrax (Gedächtnisstütze hier). In einem Bericht darüber ist von heftigen "Gefechten im Sumpfland, gleich einer Seeschlacht" (quasi navale quoddam proelium in palude), die Rede. Im Getümmel blieb der Kaiser höchstselbst im Matsch stecken und musste von seinen Leuten herausgezogen werden. – Von dieser Räuberpistole muss nichts stimmen. Denn sie soll vor allem den Kaiser und seine – angeblichen! – Eroberungspläne lächerlich machen. Germanien wird gezeigt als ein Land ohne festen Boden, wo die Römer als Fackelträger der Zivilisation sich bloß festfahren können.

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Also habe ich das Klischee wörtlich genommen. Die Konstruktion ist denkbar einfach: Auf einem Stück Plastikkarton habe ich zuerst die Wasserflächen vorgezeichnet, dann mit Spachtelmasse die Uferböschung aufgetragen, noch zwei Hügel aus Aluminiumfolie aufgesetzt und sie mit einem Plankenweg verbunden (der Zustand der teutonischen Fernwege ist heutigen Zuständen nachempfunden). Die Wasserflächen selbst sind mit grüner und schwarzer Abtönfarbe gestaltet, die ich mit einem Schminkpinsel ineinander getupft habe. Darüber verstrichen hab ich noch eine dicke Schicht Glanzlack. Die Begrünung kam ganz zum Schluss; die losen Fasern hätte ich fürs Foto noch absaugen müssen, war einfach zu ungeduldig.
In Ermangelung von mit den Öffis erreichbaren Sumpflandschaften in der Umgebung zur Anschauung stammten Inspiration und Vorlage aus anderer gerade wieder aktueller Quelle ?

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Natürlich könnte man den Dioramenbau noch weiter treiben, wie zu sehen, z. B. mit Schilf aus Pinselborsten oder Totholz aus Zahnstochern. Ich wollte das Ding aber einigermaßen "spielfest" machen. Immerhin ist das bloß ein Geländestück, über das kreuz und quer Figuren geschoben werden sollen. Ein paar Kompromisse mussten also sein. Weil das Ganze aber einschließlich Trocknungszeiten keine Stunde Arbeit war, fast nix gekostet hat und mir das Ergebnis ganz gut gefällt, werde ich sicher noch ein paar ähnlicher Stücke basteln.
 
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