Technik Das 1x1 des Airbrush

@Hellhamster: Danke für Deinen ausführlichen Post. Ich denke, Selberbauen kommt für mich nicht in Frage, da ich keine Ahnung vom Löten habe. 20 Euro an reinen Materialkosten wirken aber auf mich fast zu schön, um wahr zu sein. Ein Stahltank, eine Pumpe, zwei Manometer, Wasserabscheider, Rohre etc. zusammen so günstig - wo kaufst du ein?


Einerlei, ich denke in der Kompressorenfrage wird es auf eine Entscheidung zwischen dem H&S 16A / Sparmax 610H und dem Revell Masterclass hinauslaufen. Bei Revell bin ich mir aber weiterhin nicht sicher. Wenn die Meinung doch vorherrscht, dass deren Einstiegskompressor Schrott ist, dann habe ich bei deren "Premiumgerät" irgendwie schon Bedenken, den anzuschaffen. Könnte mir da einer von euch nochmal eine kleine Entscheidungshilfe geben, bitte?

Bei der Pistole habe ich dann eine von H&S aus der Evolution Serie ins Auge gefasst. Am besten wohl das Set, wo gleich einen 0,2 und 0,4 mm Düse enthalten ist. Oder ist es günstiger, die Pistole nur mit einer Düse und die übrigen Düsen separat zu kaufen?

Und noch eine letzte Sache (auch wenn es schon einmal beantwortet wurde): Was für einen Schlauch würdet ihr mir für den Anfang empfehlen? Die Gewebeschläuche sollen nicht so gut sein, oder ist das auch wieder so eine Sache, wo kein allgemeiner Konsens drüber herrscht?


Auf jeden Fall erneut Danke, dass ich euch mit meinen Fragen bombardieren kann. 🙂
 
@DeusExMachina
Es gibt die am weitesten verbreitete Anleitung von Herrn Haider: http://www.h-haider.de/bauanleitung.pdf
die ist ganz bewusst knapp und grob gehalten, da jeder der nicht weiss wie er das nicht beschriebene Lösen / fertigen soll auch erst gar nicht versuchen sollte so ein Ding zu bauen. Mein erster Kompressor hat nen ausgedienten Feuerlöscher als Tank, die sind auf weit mehr als die 6 Bar getestet die ich maximal fahre. Mein Sicherheitsventil fängt bei 7 Bar an zu zischen und löst bei 8 Bar aus. Allein sowas verbauen zu können versteht sich genau so von selbst wie die Leitungen zu verlegen OHNE am Druckbehälter selbst Hand anzulegen, denn dabei könnte er instabil oder strukturell geschwächt werden. Man muss eben wissen was man tut...
Mein zweiter hat einen selbst geschweissten Drucktank, exakt 5 Liter nach Berechnung. Im Metallbauergewerbe lernt man im ersten Lehrjahr Druckbehälter über 200 Bar zu schweissen, bei ca 380 Bar reisst das Material normalerweise neben der Schweissnaht auf, irgendwo hat auch Baustahl seine Grenzen. Diesen Tank habe ich mit Wasser gefüllt und mit unserem Industriekompressor auf 11 Bar abgedrückt, auch hier fülle ich ihn zum Airbrushen auf 6 Bar, bei 8 bar geht das Sicherheitsventil los.
Druck/Automatikschalter gibt es für nen Zehner bei ebay oder auf dem Wertstoffhof oder bei Metallverabeitenden Betrieben in Form von defekten Kompressoren kostenlos. Meinen Feuerlöscher habe ich für nen Fünfer direkt vom Feuerlöscher-Service bekommen, der war ausgedient und wäre verschrottet worden.

Was in der Anleitung NICHT mehr aktuell ist, ist die Beschaffung der Kühlschrankverdichter. Die Teile bekommt man mittlerweile weder auf Wertstoffhöfen noch bei Mülldeponien da die Sondermüll sind. Entweder schlachtet man selbst einen aus, dann aber bitte auf die Kühlmittelbezeichnung achten. Solange es kein uralter Kühlschrank ist, ist die Chance auf ein Ozonfreundliches Kühlmittel groß. Das kann dann einfach abgelassen werden. Der alte Ozonkiller gehört fachgerecht entsorgt. Leichter ist es sich auf ebay einfach einen Verdichter zu ersteigern. Die gibt es gebraucht bis neu von Privat und Gewerbe mit 2 Jahren Garantie für zum Teil schmales Geld. Es lohnt nicht stundenlang in der Gegend rumzufahren um zu versuchen wo einen zu finden.



@Ferox21
Ich habe von nem befreundeten Betrieb nen alten Kompressor ausgeschlachtet, da war der Verdichter hinüber. Aber Druckschalter und Sicherheitsventil waren vorhanden und intakt. Gekauft habe ich dann einen Verdichter bei ebay für 7,- Euro inklusive Versand, einen Druckminderer für 5,- Euro inkl. Versand und einen Adapter von 1/4 auf 1/8 (Airbrush) für 4,-. Dazu kamen dann ein paar Kleinteile wie Schlauchschellen. Paar cm Druckschlauch, bissel Lupferrohr, Kupferlot, Propangas nebst Brenner, Werkzeug und ein defektes Elektrogerät wo man das Stromkabel verwerten kann braucht man dann schon noch. Wie gesagt, ich will hier niemanden dazu überreden sich zu gefährden...

Zu den Kompressoren, Revell wird die nicht selbst herstellen sondern auch nur bauen lassen und unter eigener Marke verkaufen. Auch hier gilt, was wenig kostet, kann auch nix gutes sein. Es ist eigentlich egal von welcher Marke Du kaufst, aber unter 250,- Euro bekommst Du keinen ordentlichen Kompressor mit Tank. Der von Revell ist deswegen so laut, weil er ZWEI Verdichter gleichzeitig laufen hat. Also 2x17L Lieferleistung pro Minute. Diese Art von Verdichter sind aber eh immer etwas lauter und arbeiten normalerweise mit ca 43db. Beide zusammen addieren sich auf die 50db, das ist das ganze Geheimnis. Würde man den einen Verdichter weglassen, so würde der Kompressor nur noch ca 17 l/min schaufeln und etwa 180,- Euro kosten. Ich würde mir so ein mittelpreisiges Ding nicht holen. Entweder ganz Billig oder gleich ordentlich. Aber wenn Du eine Lieferleistung von 30 Litern brauchst dann kommst Du nicht günstiger dran, das ist einfach so. Ich kenne das Teil nicht persönlich, aber die Bewertungen geben dem Teil ja recht gute Eigenschaften. Da werde ich Dir die Entscheidung nicht abnehmen können, aber das Ding ist zumindest kein rausgeworfenes Geld, aber auch nicht der Mercedes unter den Kompressoren.

Die Pistole... tjaaa, schwer zu sagen. Wenn Du jetzt weisst das Du keine GW / Citadel-Farben durchjagen willst und bei maximal Panzergröße bleibst, dann reicht die 0,2mm Düse aus. Willst Du auch Citadel versprühen, brauchst Du die 0,4mm Düse um Frustfrei die größeren Pigmente durchzukriegen. Die Wahl der Düse hat in diesen Größenbereichen nur wenig Einfluss auf den Grad der Feinheit beim Sprühen. Man bekommt mit einer 0,4mm Düse fast genau so dünne Linien hin wie mit 0,2mm Düse. Das Maximum kitzelt aus eine r0,2mm Düse eh nur der Fortgeschrittene bis Profi raus. Mit einigen Stunden Übung sollten aber selbst mit 0,4mm Düse eine 1,5mm, vielleicht 1mm dicke Linie drin sein. Das ist abhängig vom Untergrund und der Verdünnung. Wenn Du aber nicht so aufs Geld achten musst und eh einige hundert Euro versenkst, würde ich gleich die 2in1 holen, die Düsen und Nadel wird ja nicht schlechter durchs lagern. Und wenn Du beim Reinigen mal Düse oder Nadel kaputt gekriegt hast, freust Du Dich das Du mit dem anderen Satz weiter arbeiten kannst. Ich habe für diesen Zweck meine alte China-Pistole aufgehoben.


Bisher habe ich nur mit Gewebeschläuchen gearbeitet, von daher weiss ich nicht ob Silikon- oder PVC-Schläuche besser sind. Aber so ein neuer Gewebeschlauch kostet mit Versand zwischen 4,- und 8,- Euro, WENN mal einer kaputt geht. Ich gebe zu, das mir der Schlauch aus dem Chinaset gleich am 3. Tag kaputt gegangen ist, allerdings wars da die Anschlussquetschung. Mein extra erworbener Schlauch hält dafür seit einem halben Jahr und macht keine Anstalten kaputt zu gehen. Achte lieber auf die richtige Länge. 1,5 oder 1,8 Meter ist zu wenig. Mit 3 Metern kommst Du super hin.
 
@Ferox21
...

Zu den Kompressoren, Revell wird die nicht selbst herstellen sondern auch nur bauen lassen und unter eigener Marke verkaufen. Auch hier gilt, was wenig kostet, kann auch nix gutes sein. Es ist eigentlich egal von welcher Marke Du kaufst, aber unter 250,- Euro bekommst Du keinen ordentlichen Kompressor mit Tank. Der von Revell ist deswegen so laut, weil er ZWEI Verdichter gleichzeitig laufen hat. Also 2x17L Lieferleistung pro Minute. Diese Art von Verdichter sind aber eh immer etwas lauter und arbeiten normalerweise mit ca 43db. Beide zusammen addieren sich auf die 50db, das ist das ganze Geheimnis. Würde man den einen Verdichter weglassen, so würde der Kompressor nur noch ca 17 l/min schaufeln und etwa 180,- Euro kosten. Ich würde mir so ein mittelpreisiges Ding nicht holen. Entweder ganz Billig oder gleich ordentlich. Aber wenn Du eine Lieferleistung von 30 Litern brauchst dann kommst Du nicht günstiger dran, das ist einfach so. Ich kenne das Teil nicht persönlich, aber die Bewertungen geben dem Teil ja recht gute Eigenschaften. Da werde ich Dir die Entscheidung nicht abnehmen können, aber das Ding ist zumindest kein rausgeworfenes Geld, aber auch nicht der Mercedes unter den Kompressoren.

Hey, erneut danke für Deine sehr ausführlichen Antworten. Da ich ja nicht vorhabe, das Ganze Thema Airbrush jetzt gleich profimäßig zu betreiben sind mir Ausgaben jenseits der 300 Euro für einen Kompressor einfach zu viel. Ich wollte aber auch wie hier zum Beginn des Threads diskutiert nicht zunächst so 100 - 150 Euro für einen Kompressor ausgeben und hinterher ärgert man sich über einen Fehlkauf.

Ich denke, am Ende wird es das Gerät von Revell werden. Der hier im ersten Post empfohlene Einstiegs-Kompressor von EuroTec / Sparmax hat zwar den Charme der Vertikalen Bauweise und ist damit etwas platzsparender unterzubringen, allerdings mach das Gerät von Revell einen hochwertigeren Eindruck mit dem zweiten Manometer und auf dem Papier einer leicht größeren Speicherleistung im Tank. Könntest du/ihr eventuell bitte auch was zu dem Eurotec 16A sagen, oder kann man die Aussagen zum Revell-Kompresser auch 1 zu 1 auf diesen beziehen?

Ingesamt sehen die Baugruppen der beiden Geräte auch verdammt identisch aus, wenn man die Bilder mal nebeneinander legt... 😉


Edit bzw. Ergänzung:

Man sollte nicht so viel zeit haben zum weiteren Rechercieren...

Ich habe je jetzt gesehen, dass es in den diversen Airbrush-Shops in meinen Augen gute Sets gibt, die dann alles enthalten, was man braucht. Bei der von mir favorisierten Evolution-Pistole von H&S ist dann in der Regel ein Sil 20 A Kompressor von Werther mit dabei und das Set hat da im Vergleich zum Einzelkauf eine deutliche Ersparnis, so wie ich das sehe.

Eigentlich hatte ich ja jetzt keine Lust auf die Panschereien mit einen Ölkompressor und regelmäßiger Wartung, zumal ich ja nicht arbeitsmäßig 8 Stunden pro Tag sprühen wollte, aber aufgrund des Preises ist das schon verlockend - und ich denke mal, dass der Kompressor hochwertiger sein sollte als der von Revell oder der EuroTec 16 A Einstiegskompresser - auch wenn der Tank beim Sil 20 A nun doch kleiner ist als bei den ursrünglich von mir erwählten Geräten - ich denke aber, das dürfte sich durch die geringere Geräuschkulisse und den höheren Tankdruck dann wieder ausgleichen.

PS:
Sind EuroTec 20 A und Sil 20 A aufgrund der gleichen Zahlennummer baugleich oder ist das reiner Zufall?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo auch,

ich wollte nur kurz sagen, dass meine Entscheidung nun gefallen ist. Als Einsteiger habe ich mich im Endeffekt auch für eines der vielfach angebotenen Komplettsets entschieden. Dieses beinhaltet den bereits von mir angesprochenen Sil 20 A Kompressor, eine H&S Evolution 2in1 Sprühpistole, dazu die notwendigen Schläuche und Verbindungen und noch einige der notwendigen Dinge, die ich auch auf diversen Internetvideos gesehen habe (Abspritzbecher, eine Pistolenhalterung, ein paar Farben zum loslegen, Reinigungsmateriel). Ich bin jetzt sehr gespannt auf die Anlieferung der Ausrüstung und kann die ersten Gehversuche kaum erwarten. 🙂

Vielen Dank auf jeden Fall an alle für eure Ratschläge und bestimmt werde ich irgendwann auch selber Neueinsteigern Tips geben können...
 
Mit dem Kompressor hast Du nichts falsch gemacht. Er hat einen ölbetriebenen "Kühlschrankverdichter" und ist für lange Laufzeiten ausgelegt. Der link zum Set würde mich auch interesieren, denn das Teil geht eigentlich nirgends günstiger als für 300,- Steine weg. Die 6 Bar in Verbindung mit dem Tank geben Dir auch genug Reserven für die Evolution mit 0,4mm Düse um stressfrei brushen zu können. Nimm das gute Stück nur nicht ohne Öl in Betrieb, ich denke aber das wird mitgeliefert.
 
@Ferox21: Hast du einen Link zu dem Set?

Ich kann momentan keine links kopieren, aber durchsuch einfach mal die geängigen shops in Internet (airbrush4you.de bietet bspw. so eine Zusammenstellung bei den professionellen Sets an). Der Preis liegt bei so einer Ausrüstung im unteren Profibereich natürlich entsprechend hoch - und war eigentlich etwas mehr, als ich ausgeben wollte, aber ich dachte mir, wenn schon, dann richtig - und der Preisunterschied zum ürsprünglich von mir favorisierten Revell Kompressor ist eigentlich auch nicht mehr so groß, wenn man mal bedenkt, dass ich sonst noch alle anderen wichtigen Sachen (Schläuche, Kupplungen, Abspritzbecher, Pistolenhalterung, Farben) hätte einzeln anschaffen müssen).

Ich habe mich letztendlich auch für einen lokalen Händler entschieden, der ein vergleichbares Set anbietet. Da habe ich zwar im Vergleich zu den Internetshops ca. 30 Euro mehr bezahlt, aber mir war ein persönlicher Ansprechparter in der Region wichtig, wo ich auch eine große Auswahl an Zubehör vor dem Kauf begutachten kann. Außerdem habe ich in dem Set noch 12 Vallejo Airbrush Farben mit dazubekommen, was nicht alle anbieten und was sich dann preislich etwas ausgleicht.

Wie man daraus lesen kann, habe ich die Sachen gestern angeschafft, konnte aber wegen anderer Termine noch nichts davon genauer ansehen. Heute habe ich aber später Zeit und bin schon etwas aufgeregt. Der Kompressor muss ja noch mit Öl befüllt werden, und ich hoffe, ich mache da alles richtig...

Edit:
Nochmal die klickreihenfolge:
airbrush4you.de -> Airbrush Sets -> Airbrush Profi Sets -> Evolution Silverline 2in1 Set
Das ist in etwa mit dem vergleichbar was ich gekauft habe, nur habe ich wie gesagt 30 Euro mehr hingelegt, dafür wirken mein Abspritzpott und der Brushhalter (meiner ist direkt von H&S) hochwertiger. Und ich konnte mir wie gesagt noch 12 Vallejo Airbrushfarben nach meiner Wahl aussuchen (Alternative wären 6 größere Pötte mit Grundfarben gewesen, aber Farbmischen traue ich mir weis Gott nicht zu).
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann schon sein das es für deinen persönlichen Geschmack zu schwergängig läuft. Ich hatte da auch Bedenken und habe von einem deutschen Hersteller/Tuner gekauft da dieser auf Wunsch verschiedene Federn anbietet.

Rein theoretisch besteht die Möglichkeit die Feder zu kürzen. BEVOR Du das aber machst, solltest Du die Spring Guide (10) etwas aus dem Body rausdrehen. Das verringert den Druck der Feder auf den Chucking Guide (8). Du kannst etwas testen ob Dir ein geringerer Federdruck besser liegt. Der Federdruck darf aber nicht zu gering werden, da die Nadel sonst vorne die Düse nicht mehr vollständig abdichtet. Ich würde eine Ersatzfeder zum dran rumkürzen bestellen anstatt an der Originalen was zu basteln, oder eine passende Feder suchen und die probieren. An die packing screw (7) würde ich nicht beigehen, das ist was für Leute die GANZ genau wissen was sie tun. Die kleinste Verstellung kann böse Folgen haben. Ich habe meine Nadeldichtung nach Rücksprache des Herstellers um 1/8 Umdrehung gedreht, und das hatte schon stark spürbare Veränderungen zur Folge.
 
So, nur mal ein kurzer Erfahrungsbericht, verbunden mit ein paar weiteren Fragen.

Ich habe also gestern mein Airbrush-System das erste mal in Berieb genommen. Das Einfüllen des Öls in den Kompressor ging eigentlich ganz gut. Wie von mir befürchtet, ist aber einmal der Abfüllschlauch abgeflogen, so das sich etwas Öl auf dem Tisch verteilt hat, glücklicherweise war es nicht viel. Etwas komisch war nur die Sache mit der Ölstandsanzeige. Der Kompressor soll maximal 450 ml Öl fassen und es war ein 500 ml Ölfläschchen mit dabei. Und Öl kam in der Anzeige erst bei ca. 420 eingefüllten ml an, war dann aber auch rasch bei der erlaubten Füllhöhe.

Beim Einschalten kam die Verwunderung, denn das Gerät ist wirklich leise, so leise, dass man den Kompressor über dem Geräusch, was die Sprühpistole selber macht auch nur dann hört, wenn er anspringt bzw. ausläuft. Das Ansatzstück für den Druckschlauch musste ich dann mit dem mitgelieferten Teflonband und einem Schraubenschlüssel anziehen, sonst hätte ich es nicht dichtbekommen. Glücklicherweise hatte ich den benötigten 16er Schlüssel im Haus.

Der Anschluss der Pistole war dann absolut kein Problem und die erste Luft kam schön aus der Düse, immerhin schonmal ein Erfolgserlebnis. Ich habe dann mal ein paar Stunden mit der vorinstallierten 0,2 mm Düse gesprüht, wobei ich schon ein paar Dinge gelernt habe:

1. Die Valejo Airbrushfarben setzen die Düse unverdünnt sehr schnell zu. Glücklicherweise hat man mir dringend empfohlen, bei den 12 Farben die Verdünnung mitzunehmen, jetzt weis ich warum.
2. 1,8 Bar Druck sind viel zu viel für feine Linien und das Aufsprühen von Tarnmustern auf 15 mm WW II Panzer, von den 10 mm Dropzone Commander Tanks ganz zu schweigen. Ich habe das dann auf etwas über ein Bar runtergeregelt, erst dann waren feinere Streifen möglich.
3. Die Stellschraube an der H&S Pistole um die maximale Farbmenge zu begrenzen ist für einen Anfänger eine wirklich tolle Sache. Dummerweise gelang es mir gestern dabei nicht, einen konstanten Farbstrahl einzustellen, was wohl am zusetzen der Düse lag. Ich habe am Ende 1 Teil Verdünnung auf 2 Teile Farbe verwendet, aber das scheint bei Vallejo immer noch nicht auszureichen. Ich denke, ich muss heute mal mit 1 zu 1 Verdünngungen oder mehr Verdünnung als Farbe experimentieren.
4. Eine zugesetzte Düse kaann man mit einem Wattestäbchen mit Aribrushreiniger wieder freibekommen, optimal ist das aber immer noch nicht, ich muss mehr mit der Verdünnung experimentieren.
5. Eine Wärmeentwicklung beim Kompressor konnte ich nicht beobachten, auch wenn er schon häufig angesprungen ist.
6. Reinigen der Pistole dauert lange. Wenn man Sprühen will sollte es sich auch lohnen. Zwischenreinigungen führten bei mir auch häufig zum Zusetzen der Düse weil schon angetrocknete Farbflitter aus dem Pott reingerutscht sind.

Jetzt aber mal zu meinen Fragen:

- Muss man den Kompressor nach Beendigung der Arbeit druckentlasten oder kann der unter Druck stehen bleiben? Und wenn ja, wie macht man das? (Ausschalten und mit Airbrushpistole leerblasen?)
- Gibt es eine günstige Alternative zum speziellen Airbrush Reiniger? (der ist recht teuer und ich habe schon viel von verbraucht)
- Gibt es einen Trick bei den Zwischenreinigungen?
- Gibt es eine Faustregel, welche Drücke und Düsengrößen man für welche Arbeiten verwenden sollte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das zusetzen ist ganz normal es empfiehlt sich praktisch immer ein tuch im reiniger grif bereit zu haben um die düse zwischenzeitlich immer mal wieder ab zu wischen.Zum Reiniger: Den Muss man eigentlich 1 zu 1 Verdünnen. Ansonsten soll wohl glasreiniger als vorreinigungsmittel ganz brauchbar sein (hab ich aber nie probiert hab den reiniger rechtgünstig beziehen können)
 

Hallo Ferox,

ich habe seit einem halben Jahr das gleiche Set wie du. Zu allen, was gleich kommt, sei vorweg geschickt, dass ich eher großflächig brushe, also Grundieren, Bases und Fahrzeuge. Die Minis kommen bald. 🙂

Ich schalte den Kompressor einfach aus ...ob Tank voll oder nicht. Muss aber dazusagen, dass ich eher "hart" zu allen meinen tools bin. Hätte halt nicht Kompressor werden sollen. 😉 Wenn jetzt einer sagt, dass das mega-schädlich ist, änder ich das aber.

Alternative zum Airbrush Reiniger: zum Zwischenreinigen nehme ich Frosch-Fensterreiniger- und Wasser-Gemisch 1:1, das nehme ich auch für die erste Reinigung vor der Endreinigung. Danach brauche ich nur noch wenig Airbrush Reiniger (Nadel, Auswischen des Bechers, Düsen)

Endreinigung zu deinem Punkt 6:
- Durchspülen mit Frosch/Wasser, halber Becher voll
- Düse und Kappe abnehmen. Die Düse plus Kappe lege ich zerlegt über Nacht in Airbrush Reiniger ein. Manchmal lasse ich die wochenweise drin. Seit einem halben Jahr kein nachteiliger Effekt. Wenn die beiden dann rauskommen, abwischen und mit der Düsennadel "bearbeiten".
- Nadel nach vorn (!) rausziehen, mit wenig Airbrush-Reiniger (AR) reinigen, trockenwischen, ab und an gibt es Haftöl.
- Becher abnehmen, mit AR reinigen
- restliche Brush mit ordentlich Frosch-Wasser durchspülen, mit Q-Tips nacharbeiten, trocken blasen
Fertig.

Faustregel Druck: wie ich gelesen habe, kommt das sehr auf Airbrush-Modell/Fabrikat an. H&S soll eher mehr Druck brauchen. Ich arbeite auch mit der 0,2mm Düse mit 1,5 bis 2 bar. Vielleicht habe ich deswegen keine Probleme mit unverdünnter Vallejo Air Color. 😉 Selbst GW mit Vallejo Thinner ca. 1:1 geht da problemlos durch. Im Wesentlichen orientiere ich mich aber am Sprühbild. Wenn es sprenkelt, mehr Druck.

Ab und an verstopft die Düse trotzdem. Lösung: Q-Tip mit Reiniger vorn in die Düsenkappe vorsichtig auf die Nadel fest aufsetzen, Q-Tip drehen und Nadel zurückziehen. Ein paar Mal wiederholen. Düse ist wieder frei.

Deine Punkte 1 und 2: je mehr zu verdünnst, desto mehr Druck kannst du wegnehmen.

HTH

Helmhold
 
Die Neo for Iwata ist aber keine Iwata oder? Das ist doch nur nachgearbeitete "Chinaware" auf der for Iwata steht oder hab ich da was mistverstanden?

Soweit ich weiss, und ich kann mich da aber auch irren, wird die Neo for Iwata niht wie die originalen Iwatas in Japan gebaut sondern in China. Es ist allerdings keine nachgearbeitete, sondern wird gleich in der gewünschten gehobeneren Qualität für Iwata produziert, mit den entsprechenden Qualitätskontrollen. Ist halt wie bei den Autobauern die den New Beatle in Mexiko oder den Twingo in Rumänien produzieren lassen.


@Ferox21

Das mit dem Druck ist so eine Sache. Normalerweise arbeitet wir zwischen 1,5 und 2,2 Bar, wobei die H&S eher im oberen Bereich arbeiten und Iwatas und Klone im unteren Bereich. Meine Excalibur fahre ich bei 1,8 Bar. Für dünne Linien muss der Druck aber runter, stimmt.

Die Stellschrauben kann man eigentlich vergessen. Theoretisch sind sie eine tolle Sache, in der Praxis funktionieren sie aber bei kleinen Düsen nicht. Der Grund ist, das sich die Düsen zusetzen, langsam Stück für Stück, nicht auf einmal. Für feine Linien darf nur ein MINIMUM an Farbe durch die Düse. Stellt man dieses Minimum ein, bekommt man einen feinen Strich, doch während des Sprühens setzt sich die Düse minimal zu. Beim nächsten Versuch öffnet die Stellschruabe die Düse wieder bis zum gleichen Punkt, DIESES MAL reicht es aber nicht weil die Düsenöffnung intern minimal kleiner geworden ist. Man müsste also wieder die Öffnung mit der Stellschraube neu einstellen, einen Strich machen, dann wieder neu einstellen. Bei größeren Düsen wie 0,4 oder 0,5 ist das anders, da verändert sich der Querschnitt der Düse duch zusetzen nicht so schnell.

Um das Zusetzen zu vermeiden, arbeiten die Profis ohne Nadelschutzkappe und wischen (mittlerweile ganz instinktiv) nach JEDEM kurzen Sprühen mit den Fingern die Nadel vorne ab. Das verzögert das Zusetzen ungemein. Wer mit Nadelschutzkappe arbeitet, kann auch kurz mit nem Wattestäbchen vorsichtig in die Kappe reindrücken und etwas drehen. Vorsichtig, da ja die Nadel in die Watte stechen soll.

Die Endreinigung der Pistole wird mit zunehmender Übung deutlich schneller. Das geht auch in 3 Minuten. nervt aber trotzdem, geht halt nicht anders. Es gibt Leute die packen ihre Guns einfach in ein Ultraschallbad, obs funzt kann ich nicht sagen.

Als Anfänger würde ich erst einmal mit der 0,4mm Düse arbeiten, das ist etwas weniger frustrierend da sich die Düse nicht so schnell zusetzt.


Zu Deinen Fragen:
Kompressor kann unter Druck bleiben, ist nicht schädlich.

Eine ALternative zum Reiniger ist Isopropanol. Gibts teuer in Apotheken und Billig bei ebay (2,50 Euro pro Liter). Ich kaufe immer gerne einmal in der Apotheke 100ml, weils dann eine nette Pipettenflasche dazu gibt, ist ein nettes Werkzeug für das Zeugs.

Der Arbeitsdruck ändert sich NICHT abhängig von der Düsengröße. Bei normalen arbeiten solltest Du etwa 1,8 bis 2 Bar einstellen, nur der Luftverbrauch ändert sich durch andere Düsen. Den Druck stellst Du nur um, um ein anderen Sprühverhalten zu erreichen. Mehr Druck wenn Du viel Farbe aus der Düse bekommen möchtest, z.B. zum Grundieren, wenig Druck für wenig Farbe wie Linien und feine Details. Oft reicht es aber auch aus einfach nur die Düse sauber zu halten und nur ganz wenig am Farbhebel zu ziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, danke erstmal für Eure Antworten. Ich denke, ich werde es dann mal ohne die Luftkappe versuchen.

Schade, dass das mit der Stellschraube nicht so richtig klappt. Ich habe halt Angst, dass ich beim Aufbringen eines Tarnmusters o.ä. einmal zu fest am Hebel ziehe und dann einen großen Flatschen Farbe auf das Modell sprühe und alles versaue. Klar ist das vor allem Übung, es wird dann nur frustrierend sein, wenn es vor allem am Anfang nicht klappt - denn das Spiel zwischen wenig und jeder Menge Farbe scheint mir etwas gering zu sein...
(Eventuell versuche ich es auch zunächst noch mit der Farbmengenbegrenzung und den Wattestäbchen - und einer ordentlichen Verdünnung)

Beim Reiniger werde ich dann mal Fensterreiniger kaufen und mir was eigenes anmischen. Wenn das nicht reicht werde ich eben doch noch eine Flasche echten Airbrush Reiniger für die Endsäuberung kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...ein paar weiteren Fragen.

1. Die Valejo Airbrushfarben setzen die Düse unverdünnt sehr schnell zu. Glücklicherweise hat man mir dringend empfohlen, bei den 12 Farben die Verdünnung mitzunehmen, jetzt weis ich warum.

Das liegt mMn am zu niedrigen Druck und eventuellen Vorverschmutzung. Mit welcher Farbe hast Du denn deine Tests gemacht? Weiß und gelb (allgemein helle Farben) sind nicht ganz einfach zu versprühen.

2. 1,8 Bar Druck sind viel zu viel für feine Linien und das Aufsprühen von Tarnmustern auf 15 mm WW II Panzer, von den 10 mm Dropzone Commander Tanks ganz zu schweigen. Ich habe das dann auf etwas über ein Bar runtergeregelt, erst dann waren feinere Streifen möglich.

MMn liegt das nicht an zu hohem Druck, sondern zu viel Farbzugabe und der Entfernung zum Modell. Für die Infinityguns gibts meines Wissens einen Schraubdistanzaufsatz, der den Düsenabstand zum Modell auf ca. 6 mm konstant hält.

3. Die Stellschraube an der H&S Pistole um die maximale Farbmenge zu begrenzen ist für einen Anfänger eine wirklich tolle Sache. Dummerweise gelang es mir gestern dabei nicht, einen konstanten Farbstrahl einzustellen, was wohl am zusetzen der Düse lag. Ich habe am Ende 1 Teil Verdünnung auf 2 Teile Farbe verwendet, aber das scheint bei Vallejo immer noch nicht auszureichen. Ich denke, ich muss heute mal mit 1 zu 1 Verdünngungen oder mehr Verdünnung als Farbe experimentieren.

Vergiß am besten die Stellschraube, dass funktioniert in 4 von 100 Fällen (gefühlt).

Ich verdünne meine Vallefomodel Air-Farben nach dem Kauf mit etwa 1/10 Verdünnung und dann normal nur noch, wenn es die Anwendung benötigt. 50:50 Mischung ist schon sehr dünn. Da bekommst sehr schnell Läufer.

4. Eine zugesetzte Düse kaann man mit einem Wattestäbchen mit Aribrushreiniger wieder freibekommen, optimal ist das aber immer noch nicht, ich muss mehr mit der Verdünnung experimentieren.

Wie oben schon geschrieben, es liegt in meinen Augen mehr am eingestellten Druck. Ich bin auch der Meinung (so aus der Ferne betrachtet), dass Deine Düse seit dem ersten Sprühen nicht mehr richtig sauber ist.

5. Eine Wärmeentwicklung beim Kompressor konnte ich nicht beobachten, auch wenn er schon häufig angesprungen ist.

DAn ist doch gut

6. Reinigen der Pistole dauert lange. Wenn man Sprühen will sollte es sich auch lohnen. Zwischenreinigungen führten bei mir auch häufig zum Zusetzen der Düse weil schon angetrocknete Farbflitter aus dem Pott reingerutscht sind.

Kann ich nicht nachvollziehen. Was für ein Reiniger verwendest Du?

Jetzt aber mal zu meinen Fragen:

- Muss man den Kompressor nach Beendigung der Arbeit druckentlasten oder kann der unter Druck stehen bleiben? Und wenn ja, wie macht man das? (Ausschalten und mit Airbrushpistole leerblasen?)
Ich entlaste. habe dafür ein Stück Schlauch mit Anschluss und einem offenen Ende

- Gibt es eine günstige Alternative zum speziellen Airbrush Reiniger? (der ist recht teuer und ich habe schon viel von verbraucht)
Ich verwende zum Reinigen nur den Schminckereiniger und zum Leerspülen eine Mischung aus Reiniger und Wasser (Verhältnis 1:10)
- Gibt es einen Trick bei den Zwischenreinigungen?

Ich mache es so:
1. Farbe leer sprühen
2. Reiniger in den Behäler (halb voll)
3. mit altem 5er Langhaarpinsel und Wattestäbchen den Farbbehälter bei stehendem Reiniger säubern
4. leersprühen
5. Farbbehälter befüllen mit Reinigermischung
6. leersprühen

Schritt 5 & 6 wiederhole ich 1-4x bis das "Wasser" klar ist.
- Gibt es eine Faustregel, welche Drücke und Düsengrößen man für welche Arbeiten verwenden sollte?

Nein, ich sprühe alles mit 1,8. Ich erhöhe nur auf etwa 2,0-2,1 bar, wenn ich Grundiere um schneller mehr Farbe auf das Modell zu bekommen.

Edit: Ohje, so ist, wenn man 2 Stunden an einem Text schreibt...