Zorn ist meine Rüstung
"Und wir kennen keine Furcht!", antwortete Veteranensergeant Vis Peritia, bevor die Kommverbindung zur Brücke abgebrochen wurde. Wie die restlichen Space Marines an Bord der Schwert von Ultramar trug er bereits seine reich verzierte, barock anmutende Servorüstung. Seinen Helm hatte er unter den Arm geklemmt, als er sich auf den Weg ins Reclusium machte, wo sich der Rest seiner Einheit zum Gebet aufhielt. Sergeant Peritia wollte sicher gehen, dass sein Trupp ordnungsgemäß einsatzbereit war.
Er betrat den Raum, der an eine gewaltige Kirche erinnerte und einen häufig vergessen ließ, dass man sich an Bord eines Raumschiffs befand. "Brüder", sagte er, als er zu seinem Trupp trat, "ihr habt den Befehl gehört. Der Angriff auf Armageddon hat bereits begonnen. In wenigen Minuten steigen wir in die Landungskapseln."
"Haben wir gehört", antwortete Bruder Perosus. In der Stimme des vernarbten Space Marines klang stets eine unterschwellige Drohung mit, so als würde er sich jeden Moment auf einen stürzen wollen.
Sergeant Peritia seufzte. "Bruder Perosus, wo ist dein Helm?"
"Ich brauche keinen Helm", erwiderte der Veteran. "Ich will diesem Xenosabschaum in die Augen sehen, wenn sie sterben, und ihr Quieken mit meinen eigenen Ohren hören."
Peritia wusste, dass er Perosus mit Vorsicht behandeln musste; der Space Marine war einst ein Bruder aus der siebten Kompanie gewesen, und während der Tyranidenkriege war seine ganze Einheit ausgelöscht worden, bevor man ihn in die erste und zu seiner Einheit versetzt hatte. Der Space Marine hatte schwere Wunden davongetragen, doch Ordenspriester Cassius sagte, dass die Verletzungen seiner Seele noch viel schlimmer waren; nie sprach Perosus davon, was genau seiner Einheit zugestoßen war. Es musste grauenhaft gewesen sein, und seither hatte der Veteran schlichtweg einen Schaden. Nur in der Schlacht fühlte er sich wohl, wo er seine Wut hinausheulen konnte.
"Der Codex gebietet, dass die Rüstung vollständig sein muss", erklärte Peritia vorsichtig, aber bestimmt.
"Erzähl das mal Sicarius, Bruder-Sergeant", raunte Perosus bedrohlich. "Den sehe ich auch oft genug ohne Helm auf dem Schlachtfeld, oder?"
"Captain Sicarius ist-", begann der Sergeant, doch Perosus unterbrach ihn.
"Sicarius hat den Codex genauso zu befolgen wie wir alle."
Bruder Placare räusperte sich. "Die Sensorik unser geheiligten Rüstung ist gesegnet", zitierte er den Codex Astartes. "Doch manchmal gebietet die Schlacht, sich mit den eigenen Augen ein Bild zu machen, denn nur sie zeigen ungetrübt die Wahrheit. Bist du dazu gezwungen den Helm abzunehmen, so lasse Zorn deine Rüstung sein."
Perosus' vernarbtes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, als er seinen Sergeant musterte. "Noch Fragen?"
"Nein, Bruder", erwiderte Peritia knapp. "Es ist dein Leben. Ich bitte dich lediglich, es nicht davonzuwerfen. Dafür bist du zu wertvoll."
"Ich passe auf ihn auf, Bruder-Sergeant", versprach Placare. Placare war nicht nur dem Rang nach Perosus' Bruder, sondern tatsächlich sein leiblicher Bruder - einer große Seltenheit und eine ebenso große Ehre, dass zwei Söhne einer Familie es in den Stand eines Space Marines schafften. Placare war einige Jahre älter als sein ungestümer Bruder und bildete den absoluten Gegensatz. Manchmal fürchtete Sergeant Peritia, wenn Placare fallen würde, wäre Perosus überhaupt nicht mehr zu kontrollieren.
"Aye", erwiderte er schließlich und nickte. "Trupp Peritia, macht euch bereit zum Einsatz. Landungskapselangriff erfolgt auf Befehl von Bruder-Captain Sicarius von der Zweiten."
Die Wahl der Waffen
Bruder Gravitas suchte die Waffenkammer der Schwert von Ultramar auf, wo ihn Techpriester Androxus begrüßte. "Lord Space Marine", sagte er. "Wie kann ich Euch dienen?"
Gravitas lächelte. "Wir starten den Angriff. Ich brauche Bewaffnung", erlärte er. Gravitas war noch jung für ein Mitglied der ersten Kompanie. Er hatte die Aufnahme in einen taktischen Trupp übersprungen und hatte nach seinen Heldentaten auf Daxos von einem Devastortrupp der Fünften direkt zu Trupp Peritia gewechselt. Gravitas' Umgang mit schweren Waffen war unter seinen Brüdern legendär.
Er setzte sich auf einen Techthron, wo ein Servitor wortlos das Standard-Rückenmodul seiner Rüstung entfernte.
"Welche Waffe möchtet Ihr heute nutzen, Lord Space Marine?", fragte Androxus mit metallener Stimme. Gravitas liebte es, in der Protektorgarde zu dienen - Freie Waffenwahl war der Traum eines jeden Space Marines.
"Ich möchte die Frage mit einer Gegenfrage beantworten, Androxus", sagte Gravitas und bedeutete dabei einem weiteren Servitor, seinen Helm zu bringen. "Gegen wen kämpfen wir auf Armageddon?"
Der Techpriester nickte. "Bereitet den schweren Bolter für den Lord Space Marine vor", befahl er den Servitoren.
Gravitas schenkte Androxus ein Lächeln, dass nichts Gutes für die Orks auf Armageddon verhieß, bevor sein Gesicht unter dem Helm verschwand, den ihm der Servitor aufsetzte.
Die Kraft des Imperators sei mein
Nachdem die restlichen Mitglieder von Trupp Peritia das Reclusium verlassen hatten, atmete Bruder Placare tief durch. Die Auseinandersetzung zwischen seinem leiblichen Bruder Perosus und dem Sergeant hatte ihn schwer getroffen, und nur mit Mühe hatte er den Streit schlichten können. "Imperator, gib mir Kraft", seufzte er und setzte sich im Schneidersitz vor einen der vielen Schreine, die die hohe Halle des Reclusiums zierten. Placare erinnerte sich gerne an die frühen Tage seiner Kindheit zurück. Die Erinnerungen waren undeutlich, doch es waren seine glücklichsten, seine geistigen Rückzugsorte ... Als er und Perosus noch Jungs waren, fernab von den Schrecken der Galaxis. Das war schon so lange her ... Inzwischen hatte jeder von ihnen seinen Teil der Verderbnis gesehen, die von allen Seiten auf die Menschheit einstürzte. Sicher, sie waren Space Marines, und es war ihre heilige Pflicht, sich der Dunkelheit entgegenzustemmen. Doch obwohl Placare diese Pflicht ohne zu zögern erfüllte, fragte er sich manchmal, wie viel Wahnsinn selbst der überlegene Geist eines Space Marines ertragen konnte. Placare hatte mit ansehen müssen, wie sein Bruder, sein eigen Fleisch und Blut, im Irrsinn der Tyranidenkriege gebrochen worden war. Früher ein fröhlicher und lebenslustiger Mann, schien es jetzt, dass Perosus' Herzen nur noch in der Schlacht Frieden fanden. Man betrachtete Placare immer als das perfekte Gegengewicht zu Perosus ... Doch manchmal fürchtete er, er wäre nur noch einen Schritt davon entfernt, zu werden wie sein Bruder.
"Imperator, gib mir Kraft, bitte", raunte er erneut und wischte eine Träne aus dem Augenwinkel. "Gib mir Kraft." Seine Hand umklammerte seinen Bolter, und er nickte der leblosen Statue des Imperators knapp zu. "Dies ist alle Kraft, die ich brauche, um in deinem Licht zu baden", stellte er für sich selbst fest und schüttelte die düsteren Gedanken ab. "Gib statt dessen meinem Bruder Kraft, er hat sie dringender nötig", bat er, bevor er sich erhob und abwandte.
Im Namen der Inquisition
Bruder Lenis suchte seine Kammer in der Schwert auf. Bevor er sie betrat, versicherte er sich, dass der Gang vor der schweren Panzertür leer war. Lenis versiegelte die Tür und ging zu einem kleinen Tresor an der Wand. "Vernichte den Xenos", murmelte er, und die kleine stählerne Tür öffnete sich mit einem leisen Zischen. Ein Servoschädel kam leise surrend daraus hervorgeschwebt. Ein rotes "I" war auf der Stirn eingearbeitet. "Protokoll Deathwatch Gamma", sagte Lenis. "Autorisation: Bruder Lenis, Adeptus Astartes, Orden der Ultramarines." Der Servoschädel klickte bestätigend. "Verbindung zu Inquisitor Kryptman herstellen?", ertönte eine abgehackte Stimme aus einem kleinen Lautsprecher unterhalb des Kiefers.
Lenis nickte. "Sicheren Kanal. Ordo Xenos drei-drei-null." Ein Knacken gefolgt von statischem rauschen folgte, bevor die Stimme von Inquisitor Kryptman, verzerrt und wie aus weiter Ferne, ertönte. "Lenis", sagte er, während der Servoschädel den Space Marine aus emotionslosen grünen Linsen betrachtete. "Ich nehme an die Mission beginnt?"
"Bestätige", erwiderte Lenis. "Angriff auf Armageddon erfolgt in wenigen Minuten."
"Ihr wisst, was zu tun ist. Dieser Waaaghboss ist anders ... Ich erwarte von Euch Sammlung und Übermittlung sämtlicher relevanter Daten. Wenn Ghazghkull Thraka einen Furz lässt, will ich das wissen, verstanden?"
Lenis nickte. "Natürlich, Lord-Inquisitor. Ihr werdet alles aus erster Hand erfahren."
"Ich stehe mit einem Deathwatch-Killteam in der Nähe bereit", erklärte Kryptman. "Wenn es Probleme gibt, wisst Ihr, wie Ihr mich erreichen könnt."
"Verstanden, Lord-Inquisitor", bestätigte Lenis. "Der Imperator beschützt. Lenis Ende."
Mit erneutem Knistern erstarb die Verbindung, und der Servoschädel schwebte zurück in den kleinen Tresor, der sich zischend schloss.
Lenis packte seinen Bolter und machte sich auf den Weg zum Hangar. Unterwegs dachte er kurz an die Zeit, die er nach den Tyranidenkriegen im geheiligten Orden der Deathwatch gekämpft und dabei Inquisitor Kryptman die Treue geschworen hatte. Obwohl er zu den Ultramarines zurück gekehrt war, nachdem seine Dienstzeit beendet war, stand er immer noch eng in Kontakt mit dem Inquisitor des Ordo Xenos. Er hatte Wahrheiten gesehen, von denen seine Brüder nicht ansatzweise wussten, und deshalb hatte er einen anderen Blick auf Konflikte mit Aliens. Er kannte das große Ganze. Einmal Inquisition, immer Inquisition.
Der Zorn des Protektors
Trupp Peritia war einen halben Kilometer südlich von Trupp Proteus gelandet. Während die taktischen Space Marines sich durch eine grüne Flut von Orkboys gekämpft hatten, war die Einheit der ersten Kompanie in ein wahres Höllenloch geschleudert worden. Sie waren die Engel des Todes. Sie waren Veteranen der Ultramarines, die Protektorgarde. Es gab keine Herausforderung, der sie nicht gewachsen waren. Ihre Landungskapsel war zwischen einem Haufen zusammengetackerter Läufer aufgeschlagen, die dem Langstreckenbeschuss aus der Makropole standgehalten hatten, da einer der gerissenen Techniker der Orks ein Kraftfeld errichtet hatte, um seine Kreationen zu schützen. Als die zehn Ultramarines zwischen den Maschinen auftauchten, gab es keinen Schutz mehr. Ein dutzend kleinerer Cybots wurden unter dem Feuer der Spezialmunition der Protektorgarde zersägt, während die übrigen Läufer schnell die Flucht ergriffen hatten. Der Kampf war schnell vorbei gewesen. Bruder-Sergeant Vis Peritia hatte die wandelnden Blechlawinen mit seiner Energiefaust einfach in Fetzen gerissen. Bruder Perosus hingegen ...
Bruder Cassis erschauderte unwillkürlich, als er zu Perosus hinüber sah, der über und über mit Maschinenöl und dem Blut der Besatzungen der Cybots beschmiert war, während sein leiblicher Bruder Placare sanft auf ihn einredete, um ihn wieder in die Realität zurück zu holen. Cassis hockte auf einem umgekippten Killabot, den Bolter nachlässig über die Schulter gelegt, während sein bionisches Auge Perosus fixierte. Perosus war dem Wahnsinn nahe, dachte Cassis bei sich, aber beim Primarchen, er wusste wie man kämpft. Wer einen Cybot mit bloßen Händen zerlegte, um an die Crew im Innern zu kommen ...
Die Stimme von Bruder-Sergeant Peritia riss ihn aus seinen Gedanken. "Er ist ein guter Kämpfer", sagte der Sergeant. Der ausdruckslose Blick seines Helms ging in die selbe Richtung, in die Cassis sah. "Ich glaube, er sollte in die Expugnatorgarde versetzt werden."
"Dann ist er deren Problem, was?", scherzte Cassis.
Peritia lachte leise. "Vielleicht sollten wir die Blood Angels fragen, ob sie ihn nehmen. Bei ihren Brüdern in schwarz würde er sich wohl fühlen."
"Perosus ist ein Protektorgardist", erwiderte Cassis ernster. Was er während des Tyranidenkriegs erlebt hat, hat ihn verändert, aber er wurde nicht umsonst zu uns und nicht zu den Expugnatoren versetzt."
"Ich weiss, Bruder", antwortete der Sergeant. "Die Tyranidenkriege haben uns alle verändert. "Es sind Männer wie Perosus, die diese neue erste Kompanie auf ewig an ihr Erbe erinnern."
"Ich würde Perosus mein Leben anvertrauen. Er gibt sich seinem Zorn hin, doch der Codex lehrt uns, das Zorn nur eine weitere Waffe ist." Cassis erhob sich und sprang von dem Wrack hinunter. "Es wird Zeit, dass wir diese Waffe erneut entfesseln, Bruder-Sergeant. Der Techniker der Orks war nicht unter den Wracks und Leichen zu finden. Lass uns auf die Jagd gehen."
Kalkulation
Bruder Asperitas bemerkte, dass der Hinterhalt kam, eine drittel Sekunde bevor der Angriff tatsächlich erfolgte. Trupp Peritia rückte am Rande eines Canyons auf den Spuren des Big Meks vor, als die sogenannten "Experten" der Orks für Kommandoaktionen über sie kamen. Asperitas' meisterhafte Bionik, die mit der erweiterten Sensorik seines Helmes verknüpft war, scannte unmittelbar die Menge der angreifenden Grünlinge und kalkulierte das Risiko, wenn sich die Ultramarines dem Kampf stellen würden. "Kalkulierte Verlustrate 0 bis 1", übermittelte er via Funk an Bruder-Sergeant Vis Peritia. Asperitas hatte bereits seinen Bolter erhoben und feuerte, kurz bevor der Befehl kam, da er genau wusste, wie sein Sergeant reagieren würde. Gemeinsam bildeten die Protektoren einen Verteidigungskreis und trieben die angreifenden Orks mit konzentriertem Beschuss mit Höllenfeuergeschossen auseinander. In einer Minute war alles vorbei.
"Trupp Peritia, durchzählen", befahl der Sergeant. Pflichtbewusst wurden alle Namen durchgegeben. Alle bis auf ...
Asperitas stand am Rande des Canyons, wo der Bolter von Bruder Perosus verwaist lag. "Verlustrate: Eins", stellte er traurig fest.
Mensch Sein
Seit sie Bruder Perosus bei der Klippe verloren hatten, dachte Bruder Umbra vermehrt darüber nach, was es bedeutete, ein Mensch zu sein. Er selbst hatte es lange vergessen. Er beobachtete Bruder Placare, dessen leiblicher Bruder Perosus war, schon seit mehreren Stunden. Trauer ... Was war das für ein Gefühl? Bruder Placare wirkte ... traurig? Umbra wusste es nicht mehr. Er wusste nicht mehr, was Trauer bedeutete. Er hatte seit zwei Jahrhunderten mit Perosus Seite an Seite gekämpft, doch er empfand nichts. Trauer, Wut, Zorn ... Das waren alles nur noch bedeutungslose Worte. Seit einer schweren Gehirnverletzung und den darauf folgenden umfassenden bionischen Eingriffen war Umbra kaum mehr als ein Automat, ein besserer Servitor. Ein Servitor mit Bewusstsein - Ja, das war es. Er erinnerte sich nicht mehr ans Mensch sein. Er erinnerte sich nur an seine Aufgabe - Den Kampf im Namen des Imperators. Dies war seine letzte Erinnerung - Ein Apothecarius, der sich über ihn beugte, um ihm den Frieden zu bringen ... Über seinen halb weggesprengten Schädel, die zerstörte Gehirnmasse, die sich über den Boden einer weit entfernten Dschungelwelt verteilte ... Seine schwache Bitte, weiter kämpfen zu können ... Ohnmacht, Schwärze ... Und dann war er der Automat. Sein letzter menschlicher Wunsch war ihm erfüllt worden, und er kämpfte weiter. Doch wer war er? Wer war er für seine Brüder?
Umbra beschleunigte seinen Schritt und lief neben Placare. "Dein Verlust ... Tut mir leid", sagte er. Seine Stimme klang indifferenziert, da sie schon seit Jahrhunderten keine Emotionen mehr zum Ausdruck zu bringen vermochte. Placare sah ihn an. Umbra konnte nichts aus seinem Blick lesen. "Perosus hat jetzt seinen Frieden gefunden", erwiderte Placare.
"Ja." Umbra nickte steif. "Frieden."
Einige Kilometer den Weg hinab erreichten sie schließlich, der Spur des Big Meks, den sie jagten, folgend, eine Pumpstation, die einsam in die Höhe ragte. Orkischer Lärm tönte dumpf aus den zerborstenen Toren. Bruder-Sergeant Vis Peritia liess die Einheit Stellung beziehen. Frieden, entschied Umbra, war etwas für die Toten. Frieden war etwas für die Menschen. Er kannte keinen Frieden. Er kannte nur noch seine Pflicht.
Immortalitas
Das innere der Pumpstation flackerte Stroboskopartig, als die Protektorgarde vorrückte und die kleinen Sklavenkreaturen des Big Meks gnadenlos niedermähte. Bruder Illaesus machte sich nicht einmal die Mühe, mit seinem altehrwürdigen schultergestützen schweren Bolter zu zielen und feuerte die Waffe aus der Bewegung ab; Bei der Horde an Gretchins, die auf sie zu stürmte, machte es ganz einfach keinen Unterschied. Auf der anderen Seite der großen Abfertigungshalle, durch die Trupp Peritia vorrückte, konnte Illaesus Bruder Placare sehen, wie dieser seinen Zorn hinausheulte. Illaesus' Gesicht, das sich hinter dem weissen Helm unter dem blau lackierten Halo verbarg, verzog sich nachdenklich. Placare war immer der ruhige der beiden Brüder gewesen. War es möglich, dass das Gleichgewicht durch Perosus' Verlust aus dem Lot geraten war? Während Illaesus achtlos weiter Grünlinge niedermachte, dachte er über seine Brüder nach - Viele Mitglieder des Trupps waren alt, Veteranen der Tyranidenkriege, und diese Kriege hatten mehr als nur körperliche Narben hinterlassen. Illaesus war so anders als seine Brüder - Trotz seines Veteranenstatus verunzierte nicht eine Narbe seinen Körper oder seinen Geist, nicht eine bionische Veränderung abseits der, die ihn zum Space Marine machten, entfernten ihn von seiner Menschlichkeit ...
Ein unmenschliches Brüllen holte ihn ins hier und jetzt zurück. In einem mehrere Meter durchmessenden Rohr erschien die Kreatur, die sie jagten - Und fiel. Der Big Mek sackte zusammen, nur sein Kopf blieb auf der Höhe, auf der er war, gehalten von einer blutverschmierten Gestalt in blau. "Ihr habt mich doch nicht aufgegeben, oder?", reif Perosus, als alle Augen, Freund wie Feind, auf ihn gerichtet waren, und schleuderte den Kopf des Big Meks von sich. "Ich hoffe, ihr habt meinen Bolter mitgenommen, sonst werde ich richtig wütend."