Flesh Tearers
Die Flesh Tearers stammen von der Todeswelt Cretacia und sind zweifellos der berühmteste Nachfolgeorden der Blood Angels. Sie sind im gesamten Imperium für ihre Blutrünstigkeit und Grausamkeit im Gefecht bekannt. In der Tat haben ihre jüngsten blutigen Exzesse auf dem Schlachtfeld ihrem Ruf sehr geschadet - ein Umstand, den Ordensmeister Gabriel Seth unermüdlich bestrebt ist, zu beheben. Wo die Blood Angels im Ruf stehen, heftige Nahkämpfe zu führen, verkörpern die Flesh Tearers diesen Charakterzug und zeigen eine beunruhigende Freude an brutalen und grausamen Sturmangriffen.
Name: Flesh Tearers
Legion: Blood Angels
Primarch: Sanguinius
Gründung: 2. Gründung
Heimatplanet: Cretacia
Ordenssymbol:
Farbschemata:
Ursprünge
Auf dem Höhepunkt der Schlacht um Terra teleportierten sich der Imperator und einige seiner Mitstreiter, darunter Rogal Dorn und Sanguinius, die Primarchen der Imperial Fists und der Blood Angels, an Bord von Horus Schlachtschiff. Letzten Endes sollte der Imperator den Kriegsherrn bezwingen, doch nicht bevor dieser Sanguinius töten konnte. Nach der Horus Häresie spaltete sich die Blood Angels-Legion gemäß den Vorschriften des Codex Astartes in Nachfolgeorden auf, darunter auch die Flesh Tearers.
Dem neu gegründeten Orden wurden der Schlachtkreuzer Victus und der Befehl, alle verbliebenen Widerstandsnester der Rebellen zu zerschmettern, zuteil. Drei Jahrtausende lang durchstreifte der Orden das All, befriedete Welten die immer noch loyal zu Horus standen und vertrieb Aliens, die die Zeit der Schwäche und Uneinigkeit genutzt hatten, wieder aus imperialem Raum.
Es war während dieser Zeit, dass dem Hohen Senat zu Terra immer wieder Gerüchte zu Ohren kamen, die von der Wildheit und Blutrünstigkeit der Flesh Tearers berichteten - von abgeschlachteten Planetenbevölkerungen und anderen Gräueltaten war die Rede. Doch angesichts der Verdienste des Ordens und eines in Schutt und Asche liegenden Imperiums waren die Senatoren gewillt darüber hinwegzusehen.
Auf ihrem Kreuzzug drangen die Flesh Tearers immer tiefer in den galaktischen Westen vor, wo sie schließlich auf die vergessene und abgeschiedene Welt Cretacia stießen.
Der Orden
Heimatplanet
Die übergroße Welt Cretacia, der vierte von sieben Planeten, erwies sich als Todeswelt, die sich an Gefährlichkeit mit jeder anderen messen konnte. Dichte Dschungel und dampfende Sümpfe, die die gesamte Planetenoberfläche überzogen, boten Heimat für zahlreiche tödliche Reptilien, Amphibien und Insekten. Noch bevor effektive Verteidigungsstellungen errichtet werden konnten, fielen viele Brüder diesen Kreaturen zum Opfer. Und auch danach erlitten Patrouillen immer noch Verluste durch mannsgroße Insekten, deren Stacheln selbst Servorüstungen durchdringen konnten, riesige Raubsaurier, beinahe so groß wie ein Scou Titan, die ganze Trupps zerfetzten und gigantische Pflanzenfresser, die einen unvorsichtigen Space Marine unter einem Fuß zermalmen konnten.
Die Flesh Tearers reagierten schnell auf diese Bedrohung. Tag und Nacht machten sie nun ihrerseits Jagd auf die einheimischen Lebensformen, um Landezonen für einfliegende Reserven zu räumen, auch wenn einige imperiale Scholaren behaupten, diese Jagden hätten das einzige Ziel gehabt, den Blutdurst der Flesh Tearers zu stillen. Als die Flesh Tearers immer tiefer in die Dschungel und Sümpfe vordrangen, trafen sie unglaublicherweise auf Menschen.
Diese Menschen waren anscheinend die Nachfahren von Kolonisten, die vor Jahrtausenden während des Dunklen Zeitalters der Technologie Cretacia besiedelt hatten, doch nun zu barbarischen Wilden degeneriert waren. Diese Wilden, die nur noch über rudimentäre Sprachreste verfügten, hatten es nicht nur irgendwie geschafft zu überleben, sondern sogar die tödlichen Kreaturen Cretacias aus ihrem Lebensraum zurückzudrängen. Als Ausgleich für ihre beschränkten geistigen Fähigkeiten, waren sie mit überdurchschnittlicher Kraft und Reflexen gesegnet.
Sofort trieben die Flesh Tearers hunderte Eingeborene zusammen und die Ordens- und Sanguiniuspriester des Ordens unterzogen sie Seelen zerstörenden Tests, um festzustellen, ob ihre Körper oder Seelen durch die lange Isolation vom Imperator korrumpiert worden waren. Doch obwohl sie extrem rückständig und primitiv waren, erachteten die Priester des Ordens sie als frei von jeglichem Makel.
Ordensmeister Amit erkannte den Wert Cretacias: Die ungastliche Landschaft und die tödlichen Kreaturen ergaben zusammen ein ideales Gelände für die Ausbildung seiner Truppen und die Eingeborenen eigneten sich perfekt für die Umwandlung in Ordensbrüder. Im Namen des Imperators nahm Amit die Welt in Besitz und schenkte seinem Orden eine neue Heimat.
Gensaat
Auch wenn die Flesh Tearers nach der Abspaltung von ihrer Legion die bisherige Reproduktionspraxis verwarfen, war es dennoch zu spät: Der Fluch, mit dem Horus die Söhne Sanguinius' belegt hatte, war schon zu tief in den Genen des Ordens verankert, um der Schwarzen Wut entfliehen zu können. Tatsächlich wird die Schwarze Wut immer unkontrollierbarer und es ist offensichtlich, dass die Gensaat des Ordens in den letzten zehntausend Jahren immer stärker mutierte. Jedes Jahr verfallen immer mehr Brüder der Schwarzen Wut, wobei nur die wenigsten Brüder ihrem Griff länger als zweihundert Jahre entkommen können.
Diejenigen, die der Schwarzen Wut verfallen, werden von den Ordens- und Sanguiniuspriestern in den Turm der Verlorenen gesperrt.
Der Rote Durst
Der Rote Durst ist das dunkelste Geheimnis der Flesh Tearers und ihr größter Fluch, doch er ist gleichzeitig auch ihre Erlösung, denn er bringt tiefe Demut und ein Verständnis für die eigene Fehlbarkeit hervor, die sie fürwahr zu den edelsten Space Marines werden lassen. Es heißt, dass Sanguinius mit der Gabe der Vorhersehung verflucht war und daher wusste, dass er durch Horus' Hand sterben würde, doch sich aus Pflicht- und Ehrgefühl dennoch stellte. Viele Blood Angels und ihre Nachfolgeorden kämpfen fortwährend gegen Todesvisionen und fühlen die Pein ihres Primarchen während seines Todeskampfes. Einige dieser Ordensbrüder treten freiwillig der Todeskompanie bei, bevor sie der Schwarzen Wut verfallen, denn sie wissen, was ihnen bevorsteht, sollten sie noch längere Zeit leben. Das Schicksal jener, die völlig vom Roten Durst überwältigt werden, ist außerhalb des Ordens unbekannt. Es gibt Geschichten über eine geheime Kammer auf der Spitze des Amareo-Turms auf Baal und über heulende Schreie, die das Blut der Lebenden fordern, doch niemand ist bereit darüber zu sprechen, welche Geheimnisse tatsächlich an diesem heimgesuchten und hoffnungslosen Ort begraben liegen.
Die Schwarze Wut
Die Blood Angels und ihre Nachfolgeorden sind dahingehend einzigartig unter den Space Marines, dass tief in ihrer Gensaat die Erinnerung an den letzten Kampf zwischen Sanguinius und Horus eingebettet ist. Manchmal wird am Vorabend der Schlacht diese kollektive Erinnerung durch ein bestimmtes Ereignis oder Vorkommnis ausgelöst und der Geist des Ordensbruders wird in die ferne Vergangenheit gerissen. Während die Erinnerungen und das Bewusstsein des Sanguinius in seinen Verstand eindringen, überkommt den Ordensbruder die Schwarze Wut und düstere Ereignisse, zehntausend Jahre alt, überschwemmen seine Wahrnehmung der Gegenwart.
Ein Krieger, der von der Schwarzen Wut gepackt wird, scheint vor Zorn und Raserei halb wahnsinnig zu werden. Er ist nicht in der Lage, die Vergangenheit von der Gegenwart zu unterscheiden und erkennt seine Gefährten nicht wieder. Ebenso wie die Erinnerungen Sanguinius' ihn berühren, nimmt er auch einen kleinen Teil der überirdischen Macht seines Primarchen an und seine Kraft und Vitalität werden weit über die eines Sterblichen hinaus verstärkt. Ordensbrüder, die von der Schwarzen Wut befallen sind, bilden eine besondere Einheit, die als Todeskompanie bezeichnet wird. Von den letzten Gedanken des Primarchen ihres Ordens beseelt, streben diese verfluchten Krieger nur noch nach einem Tod im Kampf gegen die Feinde des Imperators. Dies ist der bessere Weg, denn jene, die überleben, verfallen fast immer dem Roten Durst und verwandeln sich in Kreaturen, denen es wilden Tieren gleich nach rohem Fleisch und Blut verlangt. Es ist besser einen sauberen und schnellen Tod in der Schlacht zu finden, als dieses Schicksal zu erleiden.
Kampfdoktrinen
Die Flesh Tearers genießen unter imperialen Strategen den Ruf einer kompromisslosen Sturmtruppe und diesem Ruf werden sie auch gerecht: Im Kampf wird eine Flesh Tearers-Streitmacht so schnell wie möglich auf die feindlichen Linien zustürmen, um sie in Nahkämpfe zu verwickeln.
Fahrzeuge und schwere Waffen werden kaum eingesetzt, da jeden Bruder im Kampf ein unkontrollierbarer Blutdurst übermannt. Die wenigen Fahrzeuge des Ordens sind daher beinahe ausschließlich Rhinos und Razorbacks.
Nur ungern ziehen imperiale Kommandanten neben den Flesh Tearers in den Kampf, da ihre Wildheit schon mehrmals sorgfältig geplante Schlachtpläne durcheinander gebracht hat und die fürchterliche Brutalität der Marines berüchtigt ist (siehe auch Kallern Massaker).
Die Marines legen im Gegensatz zu anderen Astartes nicht viel Wert auf Äußerlichkeiten oder Verzierungen. Ihre Rüstungen sind schmucklos und auch ihre Fahrzeuge erwecken bei manchen Beobachtern den Eindruck, dass sie nicht besonder gründlich gewartet werden. Dies mag oberflächlich betrachtet richtig sein, doch die Technik ist in einem genauso guten Zustand wie bei anderen Orden.
Organisation
Wegen der kaum aufzufüllenden Ausfälle aufgrund von Kampfverlusten und der Schwarzen Wut (die Priester des Ordens schätzen, dass, wenn der genetische Verfall mit der selben Geschwindigkeit fortschreitet, der Orden im Laufe des nächsten Jahrtausends auf die Hälfte seiner jetzigen Stärke geschrumpft sein wird) beträgt die Kampfstärke des Ordens kaum noch vier Kompanien, die nach dem Codex Astartes als Gefechtskompanien organisiert sind.
Im Gegensatz zu anderen Orden werden den einzelnen Trupps innerhalb der Kompanien keine festen Aufgaben zugeteilt. Es kann daher sein, dass ein Trupp, der heute noch als Taktischer Trupp gekämpft hat, morgen als Sturm- oder Unterstützungstrupp eingesetzt wird.
Auch bricht die 1. Kompanie der Flesh Tearers mit der Tradition der meisten Orden: Da kaum ein Space Marine lange genug der Schwarzen Wut widerstehen kann, um im Range eines Veterans in die 1. Kompanie aufgenommen zu werden, werden einzelne Trupps aus den verdientesten Kämpfern jeder einzelnen Gefechtskompanie geformt.
Die Flotte des Ordens ist verhältnismäßig klein und verfügt mit der Victus nur über einen Schlachtkreuzer. Die Victus ist Jahrtausende alt, doch in bestem Zustand, und kann den gesamten Orden transportieren. Weitaus häufiger werden jedoch die sieben Angriffskreuzer eingesetzt, die dahingehend modifiziert wurden, eine komplette Gefechtskompanie aufzunehmen.
Schlachtruf
Beim Angriff stoßen die Flesh Tearers einen furchterregenden Schrei aus, der von den Vox-Systemen ihrer Servorüstungen verstärkt wird und schon so manchen Gegner vor Angst hat erstarren lassen.
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http://wh40k.lexicanum.de/wiki/Flesh_Tearers
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