Nachdem man hier ja so einige Antworten lesen kann, die sich anhören, als kämen sie aus der Feder eines Star Trek Botschafters, will ich mal versuchen, die Ehre der W40K Dystopie zu retten:
Die offizielle Währung in Warhammer ist Blut und Stahl, nur der Wechselkurs wechselt von Planet zu Planet. Es ist eine reine Kriegswirtschaft mit planwirtschaftlichen Grundstrukturen. Glücklichere Welten haben teilweise kapitalistische Züge, aber im Kern alle menschenverachtend und geregelt durch eine gnadenlose Plutokratie, die in erster Linie versuchen muss, ihren militärischer Tribut an das Reich zu leisten und sich vom Rest selbst bereichert.
:chaos:
Teilweise hast du sicher recht, denoch herrscht im Imperium keine reine Kriegswirtschaft.
Denn dann wäre das Imperium schon in sich selbst zusammengebrochen,
und zwar aufgrund eines wirtschaftlichen Kollaps.
Wenn die gesamte Produktion auf Kriegswirtschaft umgestellt würde, wäre das Imperium wahrscheinlich nach wenigen Tagen pleite.
Und die Bevölkerung verhungert. Sämtliche Städte würden verfallen und das Imperium in Anarchie versinken.
Kein Imperium, und sei es auch noch so groß, kann die gesamte Wirtschaft nur für den Krieg nutzen. Es würde sich in Agonie selbst vernichten.
Das wissen auch die Senatoren von Terra, daher muss jeder Planet auch nur 10 Prozent seiner Produktion als Tribut abtreten.
Und selbst das ist schon viel und bedeutet eine große Belastung für die Wirtschaft.
Zum Vergleich, die USA geben derzeit ca. 5 % ihres BIP für das Militär aus, was ihre Wirtschaftskraft stark in Mitleidenschaft gezogen hat, die Schulden sind erdrückend. Dagegen ist die Sache mit Griechenland ein Kinderspiel.
Ein noch deutlicheres Bsp ist Nordkorea, das Land gibt ungefähr 30 % seines BIP fürs Militär aus, was das Land völlig ausgeblutet hat.
Das die Zustände in dem Land katastrophal sind, dürfte klar sein. Ohne Hilfe von außen (z.B. China) wäre das Land schon lange kollabiert.
Es wäre in Anarchie und Bürgerkrieg versunken, aber solange der Machthaber noch Geld hat, um das Militär zu bezahlen, hält er sich an der Macht.
Das Imperium hat aber niemanden, an den es sich wenden kann, wenn es mal Geld braucht. Und ein galaxisumspannendes Reich benötigt eine gesunde Wirtschaft, um existieren zu können.
Nur deshalb gibt es das Imperium noch, weil seine Wirtschaftskraft so hoch ist, ebenso wie seine Produktionskapazitäten.
Der Imperator mag in Menschenleben bezahlen, sein seine Bürger jedoch zahlen in Credits, Rohstoffen, Industrieprodukten, Arbeitskraft.
Und nur deshalb kann das Imperium verlustig gegangen Flotten, Armeen und Planeten ersetzen.
Schiffe können jederzeit neu gebaut werden, Armeen neu ausgehoben und exterminierte Planeten neu besiedelt werden. Denn das Imperium hat die Produktivität und die Wirtschaftskraft und die Menschenmassen, um alles zu ersetzen.
Eine reine Kriegswirtschaft könnte niemals die Versorgung der Bevölkerung übernehmen, sie könnte niemals die Arbeiter bezahlen noch die produzierten Schiffe, Panzer oder Waffen. 100 % der Wirtschaftsleistung in Kriegsproduktion zu stecken, würde bedeuten, das niemand mehr Gewinn erwirtschaft.
Denn Krieg kostet einen Staat immer nur Geld, er verdient damit nichts. Selbst eventuelle Beute beim Kriegsgegner könnte die Kosten niemals decken.
Das tut der Dystopie auch keinen Abruch, das Universum im 41. Jahrtausend ist immer noch düster. Wie gesagt, 10 % der Wirtschaftsleistung des Imperiums fliesst in den Krieg. Schau dir die Zustände in den USA an. Verdoppel das Elend, streich alle Errungschaften wie ein halbwegs funktionierendes Rechtswesen, Gewerkschaften und Sozialstaat. Dazu noch einen Typ wie Mitt Romney (der in Flugzeugen Fenster öffnen will und weniger Steuern zahlt als seine Angestellten) als Gouverneur und du hast ungefähr eine Vorstellung davon, wie die Wirtschaft im Imperium funktioniert.
Es geht nur um Profit, Steuerhinterziehung, Betrug, Bestechung, Korruption, Unterdrückung der Bevölkerung, Verdummung der Bevölkerung/Förderung von Religösität und natürlich Verdammung von Sexualität aber Glorifizierung von Waffen. :chaos: