Wirtschaft im Imperium

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Bastler
28. Mai 2010
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Kann mir mal jemand kurz auf die Sprünge helfen wie sich das mit der Wirtschaft im Imperium verhält?
Ein Planet muss ja Abgaben leisten, aber was passiert mit dem was nicht 'beschlagnahmt' wird. Ist das dann sozusagen freie Marktwirtschaft oder wie? Oder wird sämtlicher planetarer "Output" der nicht eigens benötigt wird vom Imperium verwaltet und verteilt?
 
Freie Marktwirtschaft gibt es im Imperium sicher nicht. Das ist Planwirtschaft par Excellence.

Jeder Planet muss Tribut in Form von Rohstoffen, Waffen, Ausrüstung und Truppen zahlen. Das alles wird vom Administratum überwacht. Kommt der imperiale Zehnt nicht pünktlich, gibts aufs Maul.

Was mit dem passiert,das nicht abgegeben werden muss ... guck doch mal nach Griechenland ... *hüstel* ... oder warum glaubst du leben viele Gouverneure in Saus und Braus, während der Pöbel im Keller der Hive Cities rumvegetiert...

Freihändler braucht man in einem überbürokratisierten Reich wie dem Imperium nur, um die Regeln nach eigenen Konditionen zu brechen, Dinge zu beschaffen, welche eigentlich verboten sind, und um kleinere Xenovölker zu plündern, weil man die Regimenter der Armee grad anderswo braucht.

FREI ist im Imperium der Menschheit KEINER ... sogar der Imperator vegetiert in seinem Gefängnis auf der Erde herum.
 
Naja, aber reine Planwirtschaft herrscht im Imperium nicht. Ich würde es eher schon Marktwirtschaft nennen, zumindest großteils.
Oft ist es aber auch sehr vom jeweiligen Planeten abhängig.
Freihändler sind nur ein Teil des ganzen und befahren vor allem profitable Handelsrouten, meist müssen sie nicht mal mehr selbst fahren, sondern senden ihre Schiffe wie ein Reeder aus, wahrscheinlich ähnlich wie zu Zeiten der Hanse.
Ansonsten produziert aber jeder Fabrikbesitzer, Landwirt oder Mineninhaber wie er lustig ist und was der Markt verlangt.
Das Problem der Armut der unteren Bevölkerungsschichten ist auf die Eigentumsverhältnisse und die Gesetzgebung im Imperium zurückzuführen.

Würde nämliche Planwirtschaft herrschen, hätten alle Bevölkerungsschichten ihr Auskommen, klar sie wären immer noch recht arm, aber es müsste kaum einer hungern, alle hätte eine Schulbildung und vor allem hätten alle einen Arbeitsplatz. Sie wären in Kollektiven organisiert oder in Genossenschaften, hätten Planvorgaben und 5 Jahrespläne. Das gibt es alles im Imperium aber nicht.

Die haben schon Marktwirtschaft, gepaart mit Raubtierkapitalismus und Großgrundbesitz. Lässt sich am besten vergleichen mit der Industrialisierung auf der Erde,
als die Fabrikbesitzer, Großbauern und Adligen das Geld gebunkert haben, während die Arbeiterschaft in Elendsvierteln dahin vegetierte.
Kinderarbeit, Rechtlosigkeit, 14-16 Stundenschichten, keine Gewerkschaften, kein Sozialstaat, keine Krankenversicherung, von Urlaub oder Umweltschutz ganz zu schweigen.
Da fallen dann hohe Gewinne für die Besitzer an, während die Arbeiter am Hungertuch nagen.

Aber wie gesagt, das ist von Planet zu Planet auch unterschiedlich. Agrarwelten haben sicher andere Arbeits und Lebensbedingungen als eine Minenkolonie.
Ebenso sind Feudalwelten da ganz anders organisiert, als eine Makropolwelt.
Und vor allem kommt es auch darauf an, wer an der Macht ist. Auf einer Fabrikwelt des Mechanicums bestimmt der Rythmus der Maschinen den Alltag, dort können Arbeit eventuell sogar in den Genuss von Bionik kommen, sollte mal ein Unfall passieren. Und die haben bezüglich des Handels ja eh ein Monopol.
Auf einer Makropolwelt dagegen ist es den Machthabern egal, was mit den Arbeitern passiert und mit wem Handel getrieben wird, solange Geld reinkommt und die Oberschicht ihren Anteil bekommt.

Im Reich von Ultramar sieht es da wieder ganz anders aus, da erschaffen sie ja eine Art moderneres Imperium, mit Rechten und Pflichten für alle Bevölkerungsschichten. Aber da haben ja auch die Ultramraines das Sagen. Und das Reich von Ultramar ist sicher nicht mit Planwirtschaft wohlhabend geworden.

Wo ich Kelmon allerdings recht geben muss, ist die Bürokratie und die Korruption. Die ist weit verbreitet, ohne bürokratischen Apperat könnte man ein Reich wie das Imperium auch kaum verwalten. Wie korrupt ein Planet ist, hängt aber auch wieder von der Welt und ihren Bewohnern selbst ab.
Und natürlich davon, wann das letzte Mal ein Inquisitor vor Ort war und wie groß die Arbites Streitkräfte sind.

Okay, lange Rede kurzer Sinn: Im Imperium herrschen von Planet zu Planet unterschideliche Wirtschaftsformen, aber am weitesten verbreitet ist wohl
der Kapitalismus in Reinkultur: Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.
Von Planwirtschaft oder sozialer Marktwirtschaft sind die weit entfernt.
Wichtig ist nur, dass das Geld fliesst und die Armee bezahlt werden kann. Woher das Geld kommt, interessiert niemanden.
 
+1


Wobei ich aber sagen würde das Planeten mit Planwirtschaft eben so möglich sind.
Cadia halte ich zbsp nicht für einen Kapitalistischen Planeten.

Hier erhält wohl jeder Bürger Bildung und vor allem Ausbildung an der Waffe.
Für die Nahrungsversorgung muss sich hier wohl kaum einer kümmern, diese wird Quasie von der Regierung gestellt wie alle anderen Lebensnotwendigen dinge.
Dafür ist man aber Quasie von Geburt an Soldat.
 
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Wobei ich aber sagen würde das Planeten mit Planwirtschaft eben so möglich sind.
Cadia halte ich zbsp nicht für einen Kapitalistischen Planeten.

Hier erhält wohl jeder Bürger Bildung und vor allem Ausbildung an der Waffe.
Für die Nahrungsversorgung muss sich hier wohl kaum einer kümmern, diese wird Quasie von der Regierung gestellt wie alle anderen Lebensnotwendigen dinge.
Dafür ist man aber Quasie von Geburt an Soldat.

Da gebe ich dir schon recht, aber auch Cadia hat keine Planwirtschaft. Das ist ja ein Militärplanet, eine Festung. Die produzieren ja maximal Waffen und Panzer, sowie Soldaten. Cadia ist Exporteur für Rüstungsgüter, aber selbst die verkaufen an jeden, der es bezahlen kann.
Natürlich haben sie auch Exklusivverträge mit dem Imperium.
Die Bevölkerung profitiert von der Anwesenheit des Militärs insofern, das alle gut versorgt sind. Aber das ist in einer Kaserne ja immer so, man hat ein Dach über dem Kopf, ein Bett, bekommt Nahrung und Kleidung sowie ein Waffe. Und einen Feind, den man bekämpfen kann.

Mir fällt aber auch spontan kein Planet ein, der Planwirtschaft hätte, zumindest nicht im Imperium.
Ich könnte mir aber vorstellen, das die Tau ihre Wirtschaft ähnlich eine Planwirtschaft organisiert haben, ist ja für das höhere Wohl.
 
In enigen Romanen kommen Klimatisch gemäßigte Planeten vor auf dem die Bewohner ein relativ Normales Leben führen.
Sprich, Kaffees, Restaurants und Bars haben für die Normale Bevölkerung, die dort auch Flaniert.

Gerade Dan Abnet ist ein verfechter des Lebenswerten Lebens in 40k.
Double Eagle und die Eisenhorn Triologie wechselt in machen Szenen zu solchen Kullissen. (Planeten)
Von daher scheint es sehr wohl Planeten zu geben auf denen der Hauptteil der Bevölkerung nicht wie Vieh behandelt wird, und das obwohl es sich hier bei nicht um furchtbar rückschritliche Planeten oder gar Todeswelten handelt.

Gnerell ist das 40k Universum verflucht beliebig, es ist schlicht für alles Platz.
Und wen man seine Perfekte Utopie habenn will, kann die ein Autor dort ohne weiteres hinein setzen, vieleicht nur um sie dann in flammen aufgehen zu lassen.
Von daher wäre meine Antwort ob es Planwirtschaft im Imperium gibt folgende.

Ja, genau so wie es fast jede andere Politische Organisations Struktur geben kann.
 
Man muss halt auch immer schauen um was für einen Planeten es sich handelt. In einer Feudalwelt, mit mittelalterlichem Technologie Stand, sieht es anders aus als in einem Hive oder in den Industrieanlagen eines Eisplaneten (wo kein sinnvolles gesellschaftlichen Leben gepflegt wird, sondern die Menschen nur dort sind um Erze abzubauen), ein tödlicher Dschungelplanet hat wieder eine andere Lebensbedingung als eine Welt die unserer realen Welt nahe kommt. Das alles hat dann auch Auswirkungen auf die Wirtschaftsform und auch auf die Gesellschaftsform. Die Hives auf Necromunda werden sicher anders verwaltet und regiert als eine reine Agrarwelt oder eine Eiswelt. Das mit den Abgaben ans Imperium betrifft dann natürlich alle Planeten, die müssen sich eben an die Gesetze halten, die das Imperium vorgibt, haben aber sicher auch ihren eigenen Spielraum.
 
Da hast du wohl recht, die Galaxis ist groß und bei der Anzahl an Planeten gibt es wohl jede Wirtschaftsform, jede Art von Verwaltung, Regierung und Gesellschaftsform.
Gemeinsam haben die imperialen Planeten wohl nur, das sie zum Imperium gehören und ihren Zehnt ableisten müssen. Und wie der finanziert wird, ist egal, Hauptsache der wird bezahlt.
 
Okay, lange Rede kurzer Sinn: Im Imperium herrschen von Planet zu Planet unterschideliche Wirtschaftsformen, aber am weitesten verbreitet ist wohl
der Kapitalismus in Reinkultur: Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.
Ok gut, das wollte ich eigentlich wissen/bestätigt haben, damit meinen Armeeprojekt Hintergrund nicht auf falschen Fakten aufbau ^^
Wobei das mit dem "jede Art von Regierung" würde sich aber beißen mit dem "standard prozedere" das jede Welt einen Imperiums-eingesetzten Gouverneur hat. Der wird wohl kaum freiwillig auf seine Privilegien verzichten. Ansonsten klingt das aber stimmig. Kann ja nicht überall nur Hunger und Elend herrschen, auch wenn das vielleicht die gesamte Unterschicht betrifft was auch ein Großteil der Bevölkerung ist.
 
Naja, das es einen Gouverneur gibt, schliesst ja nicht verschiedene Regierungsformen aus. Jeder Planet ist da ja anders. Die jeweiligen Gouverneure wurden zwar mal vom Imperium eingesetzt, aber das Imperium schreibt nicht vor, wie ein neuer bestimmt wird, wenn der Alte mal tot ist.
Dafür haben die Bürokraten keine Zeit, das einzige was sie vorgeben ist, das der alte Gouverneur bestimmen kann, wer sein Nachfolger wird, er kann den Posten vererben.
Und auf den meisten Planeten ist das auch so, es herrscht eine Oberschicht/adlige Familie und nur deren Angehörige können Gouverneur werden.
Dann ist der Planet faktisch eine Monarchie, oder auch eine Diktatur, je nach Art des Herrscherhauses. Und solange sie ihren Zehnt ans Imperium zahlen,
interessiert das Imperium sich nicht für die Regierungsgeschäfte oder dafür, wie das Volk regiert/beherrscht/unterdrückt wird.

Es gibt auch Planeten, auf denen wird der Governeur gewählt. Entweder vom Volk, oder von Wahlmännern oder von Adligen.
Genauso gibt es die Möglichkeit, sich den Posten zu kaufen, per Gewalt an die Macht zu kommen oder per Intrige.
Wie gesagt, die Galaxis ist groß, und je nach gesellschaftlicher, politscher, sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung des Planeten gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie der Planet regiert und verwaltet wird.
Und je nach dem, wer auf dem Planeten das sagen hat, (sei es nun ein Kanzler, Premierminister, König, Häuptling, Lordregent, Diktator, Despot, Führer, Obermufti,Schah, Wesir, Maharadscha, Scheich, Generalsekretär oder oberster Vorsitzender) , derjenige ist automatisch Gouverneur und dem Imperium zu Treue verpflichtet. Er muss für den Zehnt sorgen, für die Verteidigung und Produktion. Meist bereichert er sich auch aufgrund seines Amtes, stellt Privatarmeen auf und
ist in allerlei Geschäftte verwickelt.
 
Nachdem man hier ja so einige Antworten lesen kann, die sich anhören, als kämen sie aus der Feder eines Star Trek Botschafters, will ich mal versuchen, die Ehre der W40K Dystopie zu retten:

Die offizielle Währung in Warhammer ist Blut und Stahl, nur der Wechselkurs wechselt von Planet zu Planet. Es ist eine reine Kriegswirtschaft mit planwirtschaftlichen Grundstrukturen. Glücklichere Welten haben teilweise kapitalistische Züge, aber im Kern alle menschenverachtend und geregelt durch eine gnadenlose Plutokratie, die in erster Linie versuchen muss, ihren militärischer Tribut an das Reich zu leisten und sich vom Rest selbst bereichert.

:chaos:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem man hier ja so einige Antworten lesen kann, die sich anhören, als kämen sie aus der Feder eines Star Trek Botschafters, will ich mal versuchen, die Ehre der W40K Dystopie zu retten:

Die offizielle Währung in Warhammer ist Blut und Stahl, nur der Wechselkurs wechselt von Planet zu Planet. Es ist eine reine Kriegswirtschaft mit planwirtschaftlichen Grundstrukturen. Glücklichere Welten haben teilweise kapitalistische Züge, aber im Kern alle menschenverachtend und geregelt durch eine gnadenlose Plutokratie, die in erster Linie versuchen muss, ihren militärischer Tribut an das Reich zu leisten und sich vom Rest selbst bereichert.

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Teilweise hast du sicher recht, denoch herrscht im Imperium keine reine Kriegswirtschaft.
Denn dann wäre das Imperium schon in sich selbst zusammengebrochen,
und zwar aufgrund eines wirtschaftlichen Kollaps.
Wenn die gesamte Produktion auf Kriegswirtschaft umgestellt würde, wäre das Imperium wahrscheinlich nach wenigen Tagen pleite.
Und die Bevölkerung verhungert. Sämtliche Städte würden verfallen und das Imperium in Anarchie versinken.

Kein Imperium, und sei es auch noch so groß, kann die gesamte Wirtschaft nur für den Krieg nutzen. Es würde sich in Agonie selbst vernichten.
Das wissen auch die Senatoren von Terra, daher muss jeder Planet auch nur 10 Prozent seiner Produktion als Tribut abtreten.
Und selbst das ist schon viel und bedeutet eine große Belastung für die Wirtschaft.
Zum Vergleich, die USA geben derzeit ca. 5 % ihres BIP für das Militär aus, was ihre Wirtschaftskraft stark in Mitleidenschaft gezogen hat, die Schulden sind erdrückend. Dagegen ist die Sache mit Griechenland ein Kinderspiel.

Ein noch deutlicheres Bsp ist Nordkorea, das Land gibt ungefähr 30 % seines BIP fürs Militär aus, was das Land völlig ausgeblutet hat.
Das die Zustände in dem Land katastrophal sind, dürfte klar sein. Ohne Hilfe von außen (z.B. China) wäre das Land schon lange kollabiert.
Es wäre in Anarchie und Bürgerkrieg versunken, aber solange der Machthaber noch Geld hat, um das Militär zu bezahlen, hält er sich an der Macht.

Das Imperium hat aber niemanden, an den es sich wenden kann, wenn es mal Geld braucht. Und ein galaxisumspannendes Reich benötigt eine gesunde Wirtschaft, um existieren zu können.
Nur deshalb gibt es das Imperium noch, weil seine Wirtschaftskraft so hoch ist, ebenso wie seine Produktionskapazitäten.
Der Imperator mag in Menschenleben bezahlen, sein seine Bürger jedoch zahlen in Credits, Rohstoffen, Industrieprodukten, Arbeitskraft.
Und nur deshalb kann das Imperium verlustig gegangen Flotten, Armeen und Planeten ersetzen.
Schiffe können jederzeit neu gebaut werden, Armeen neu ausgehoben und exterminierte Planeten neu besiedelt werden. Denn das Imperium hat die Produktivität und die Wirtschaftskraft und die Menschenmassen, um alles zu ersetzen.

Eine reine Kriegswirtschaft könnte niemals die Versorgung der Bevölkerung übernehmen, sie könnte niemals die Arbeiter bezahlen noch die produzierten Schiffe, Panzer oder Waffen. 100 % der Wirtschaftsleistung in Kriegsproduktion zu stecken, würde bedeuten, das niemand mehr Gewinn erwirtschaft.
Denn Krieg kostet einen Staat immer nur Geld, er verdient damit nichts. Selbst eventuelle Beute beim Kriegsgegner könnte die Kosten niemals decken.

Das tut der Dystopie auch keinen Abruch, das Universum im 41. Jahrtausend ist immer noch düster. Wie gesagt, 10 % der Wirtschaftsleistung des Imperiums fliesst in den Krieg. Schau dir die Zustände in den USA an. Verdoppel das Elend, streich alle Errungschaften wie ein halbwegs funktionierendes Rechtswesen, Gewerkschaften und Sozialstaat. Dazu noch einen Typ wie Mitt Romney (der in Flugzeugen Fenster öffnen will und weniger Steuern zahlt als seine Angestellten) als Gouverneur und du hast ungefähr eine Vorstellung davon, wie die Wirtschaft im Imperium funktioniert.
Es geht nur um Profit, Steuerhinterziehung, Betrug, Bestechung, Korruption, Unterdrückung der Bevölkerung, Verdummung der Bevölkerung/Förderung von Religösität und natürlich Verdammung von Sexualität aber Glorifizierung von Waffen. :chaos: