Vallejo Farben - erwarte ich zuviel, male ich falsch?

trautz

Hintergrundstalker
11. März 2008
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www.wuerfelkrieg.de
Hallo Leute,
ich weiß, es gibt Themen zu Vallejo, aber so richtig meine Fragen beantworten tun
die Themen nicht, daher hier mein Problem:

Ich bin ein relativ fauler Maler, ich habe keine Lust mit 7 oder 8 Schichten beim Malen
zu arbeiten, sondern ich möchte eine Figur grundieren (sprüh), dann die Grundfarbe aufmalen (evtl 2 mal), dann noch 1 oder 2
hellere schichten und am Ende evtl Akzente an manchen Kanten usw. sagen wir so 4 Schichten sind es vielleicht.
Mit den "foundation" farben von GW war das auch kein Problem, für die Grundfarbenschichte habe ich einfach ne Foundation Farbe genommen, egal ob auf weiß oder schwarzer Grundierung, meistens hat eine Schicht gereicht.
Nun gibt es aber ja leider keine foundation farben mehr und die angeblich "genauso stark pigmentieren" Nachfolgefarben sind
einfach nicht das gleiche.
Nun habe ich mit den momentanen GW Farben und Vallejo Farben das gleiche Problem:
die decken einfach nie ordentlich beim ersten Anstrich.
Trotzdem malen so viele "Profis" mit den Vallejo Farben, dass ich es nochmal mit denen probieren möchte.
Aber meine Fragen an euch Vallejo Farben-Nutzer:

1. mit welchem Farbton grundiert ihr eure figuren?
2. wieviele farbschichten malt ihr im normalfall?
3. verdünnt ihr die Farbe vor dem auftragen auf die figur oder malt ihr direkt aus dem pott?
4. was mache ich verkehrt?

Vielleicht sehe ich das offensichtliche nicht, aber ich würde so gerne die schönen Farbtöne von vallejo benutzen
und finde die Flaschen viel besser, aber maltechnisch komme ich mit denen einfach noch nicht so klar :dry:
 
Bisher grundiere ich meist eine Schicht Chaos Black und nebele mit einer weißen Grundierung.

Was die Farbwahl angeht, nutze ich neben den GW Farben auch gern die Warpaints von Armypainter, die glaube ich eignetlich auch nur Vallejo in anders beschrifteten Fläschchen sind. Diese Farben sind sehr dünn. Das hat den Vorteil, dass man sie weniger verdünnen muss. Verdünnen ist aber fast immer ein Muss. Nur so bekomst du die nötige Fließeigneschaft hin. WEnn du schichtest, muss nicht jede Farbschicht deckend sein. Mal ein Beispiel. Wenn du einen roten Umhang auf schwarzweißer Nebelgrundierung malst, muss die GRundschicht aus einem dunklen Rotton nicht decken. Es reicht, wenn die Farbe in den tiefene Partien deckend ist. Denn über die erhabenen stellen kommt sowieso noch eine andere Farbschicht. Und wenn hier die helle Grundierung durchscheint, ist das sogar hilfreich. Denn es verleiht den nachfolgenden SChichten eine größere Leuchtkraft. Ich persönlich male bei einen Trupp meist auch nur die Grundschicht in einem Durchgang. Das Highlighten erfolgt dann bei jeder Mini einzeln. Ich malae aber auch nicht mit Farbtriaden. Sondner helle auf der Nasspalette die Akzentfarbe einfach immer weiter auf. Das kostet in der Regel nicht viel Zeit, da ich nicht umständlich die Farbe wechseln muss.

Die Anzahl der Farbschichten variiert von Modell zu Modell. Wenn es um Tabletopstandard geht reicht eigentlich en deckender Grundauftrag und ein bis zwei Highlightschichten. Das Highlighten kann man aber auch deutlich steigern.
 
Zuerst einmal, welche der vielen Farbreihen von Vallejo benutzt du? Model Color und Game Color unterscheiden sich doch merklich.

1. mit welchem Farbton grundiert ihr eure figuren?
Kommt immer darauf an. Dunkle Figuren werden Schwarz grundiert, die meisten anderen in einem hellen Grau. Daneben benutze ich allerdings auch etliche farbige Grundierungen. Vornehmlich rote oder braune Minis werden z.B. in einem Rotbraun grundiert. Als Grundierung nehme ich übrigens die Primer von Vallejo, die sowohl für Airbrush als auch zum Pinseln geeignet sind.

2. wieviele farbschichten malt ihr im normalfall?
Unterschiedlich, zwei sind es aber auf jeden Fall bei der Grundfarbschicht. Danach kommen dann Schattierungen und Akzente. Alles in allem sind es meist zwischen fünf und sieben verschiedene Farbschichten bei Spieltischminis.

3. verdünnt ihr die Farbe vor dem auftragen auf die figur oder malt ihr direkt aus dem pott?
Ohne Verdünnung werden Farben nur zum Trockenbürsten benutzt. Unverdünnte Farben verteilen sich nicht so gut, kleben Details zu und haben häufiger Pinselspuren als verdünnte.

4. was mache ich verkehrt?
Du erwartest Wunder? 😉

Was die Farbwahl angeht, nutze ich neben den GW Farben auch gern die Warpaints von Armypainter, die glaube ich eignetlich auch nur Vallejo in anders beschrifteten Fläschchen sind.
Gut sind die Farben von Army Painter, sie sind aber keine Vallejo. Das merkt man schon am Malverhalten. Die Washes werden z.B. von GWs ehemaligem Zulieferer hergestellt und sind praktisch anders etikettierte Washes der letzten Farbreihe.
 
Weiß grundieren hilft. Ich grundiere fast ausschließlich mit Skull White, male dann eine, maximal 2 Schichten Grundfarbe (Vallejo Model Color oder GW), dann kommt ein Wash mit Army Painter, noch mal etwas Nachbessern mit Grundfarbe, dann ein Highlight (bei besonders wichtigen Minis auch mal 3-4 Highlights auf der Nasspalette gemischt).

Wenn ich schwarz grundiere, brauche ich mindestens 4 Schichten Grundfarbe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten soweit! Weitere Antworten sind natürlich willkommen!

@ eversor: fast nur "model color" - ist das brauchbar/richtig so?

Ich werde es nächstes mal wieder mit weisser grundierung probieren.

Verdünnen tue ich die Farben natürlich immer geringfügig, also ich nehme etwas Farbe direkt auf eine plastik-oberfläche (in der Regel alte CDs)
und nehme dann mit dem Pinsel einen tropfen wasser aus dem Wasserbehälter und verrühre es in dem kleinen Farbkleks, bis die
konsistenz gleichmäßig ist und einen gewissen grad an flüssigkeit erreicht hat.
Bei den Vallejo Farben habe ich aber halt sehr sehr wenig wasser dazu genommen, und trotzdem haben sie nicht so gut gedeckt wie erwartet.

Noch eine Frage:
Ich habe mal Leute reden gehört, dass Model Color besser bei Plastikfiguren sei und Gamecolor bei Metall oder sowas,
gibt es da wirklich unterschiede bezüglich der Farbhaftung auf Plastik oder Metall?
 
Ja, es gibt einen Haftungsunterschied bei Model Color und Game Color. Die Game Color haben eine andere Acrylmischung als Malmittel, die für bessere Haftung und Härte der Farbe sorgt, natürlich erst nach dem Trocknen. Ich finde den Unterschied jedoch vernachlässigbar und bevorzuge da eher das angenehmere Malmittel und die höhere Pigmentdichte der Model Color. Und mit denen habe ich schon ganze Zinnarmeen bemalt.

Auf der Seite von Vallejo gibt es im Downloadbereich übrigens ein FAQ zu den Farbreihen. Das ist ganz interessant zu lesen.

PS: Meiner Erfahrung nach hat weiße Grundierung eine glattere Oberfläche als schwarze und dadurch haben Farben eine schlechtere Haftung. Dafür hat man halt den Vorteil, dass man nicht so viele Farbschichten braucht, bis Farbe deckt.
 
Agitatorkugeln, sind kleine Kügelchen aus rostfreiem Metall. Davon kommen ca. 2 Stück in die Farbflasche und helfen dir die Farben beim Schütteln besser zu durchmischen.

Vorteil:

- Farben sind besser gemisch und lassen sich dadurch besser auftragen
- du musst nicht mehr so viel schütteln
- Farben halten länger

Würde auf alle fälle jedem ans Herz legen sich die Agitator Kugeln mal genauer anzuschauen. Ihr werdet sie nie mehr missen wollen. 😉
 
@ Eversor: Hast du Erfahrung mit den Vallejo Panzer Aces- Farben?
sind die zu gebrauchen?
Ja, von denen habe ich etliche, da ich viel für den 2. Weltkrieg bemale. Vallejo ist manchmal sehr "faul". Die Panzer Aces sind, ebenso wie die Extra Opaques der Game Color, von der Zusammensetzung identisch mit den Model Color, sie haben lediglich andere Farbtöne.

@ Eversor: Echt jetzt? Meiner Erfahrungen besagen das Gegenteil, noch ein Grund, warum ich weiß nehme. Grundierst Du mit GW Sprays?
Ich habe früher Sprays diverser Hersteller getestet und regelmäßig verwendet, darunter auch GW und Army Painter. Bei allen Sprays hatte ich den Eindruck, dass weiße Grundierung etwas glatter ist und somit etwas schlechteren Halt für Farben bietet. Ich hatte mich darüber vor etlichen Jahren auch mal mit einem Mitglied des 'Eavy-Metal-Teams unterhalten, der hat mir das zumindest für die GW-Sprays bestätigt. Kann sich natürlich inzwischen geändert haben.
Ich benutze übrigens seit ein paar Jahren keine Grundiersprays mehr. Seit ich eine Airbrushausrüstung habe, bin ich dazu übergegangen, mit ihr zu grundieren und zu lackieren. Das geht in der Wohnung, macht weniger Dreck und ist, wenn die Ausrüstung sowieso vorhanden ist, einfach merklich günstiger.
 
Bei allen Sprays hatte ich den Eindruck, dass weiße Grundierung etwas glatter ist und somit etwas schlechteren Halt für Farben bietet. Ich hatte mich darüber vor etlichen Jahren auch mal mit einem Mitglied des 'Eavy-Metal-Teams unterhalten, der hat mir das zumindest für die GW-Sprays bestätigt. Kann sich natürlich inzwischen geändert haben.

Das ist übrigens neben dem Vordefinieren von Highlights auch ein Grund, warum ich bisher gerne eine weiße Nebelung auf schwarzem Grund vornehme. Beim Nebeln bildet sich auf der Figur eine rauere Oberfläche, die dafür sorgt, dass die Farbe nicht so extrem in die Vertiefungen läuft. Ich fand sowohl reine schwarze Grundierung als auch eine reine weiße als viel zu glatt. Da ich mir jetzt aber eine Airbrush- Grundausstattung geholt habe, werde ich wohl nun mit dieser grundieren. Wobie ich hier noch am Rumexperimentieren bin, was Druck Verdünnung und Farbwahl angeht. Bisher habe ich noch keine richtige Lösung gefunden, wie ich die Oberflächenspannung der gesprühten Farbmischung aufheben kann, damit die nicht so spratzelt.
 
Ich benutze übrigens seit ein paar Jahren keine Grundiersprays mehr. Seit ich eine Airbrushausrüstung habe, bin ich dazu übergegangen, mit ihr zu grundieren und zu lackieren. Das geht in der Wohnung, macht weniger Dreck und ist, wenn die Ausrüstung sowieso vorhanden ist, einfach merklich günstiger.

Du vergisst das wichtigste: Die Grundierung ist dünner und feiner! Mit der Sprühdose kommt gerne mal an die ein oder andere Stelle zuviel und manchmal sammelt die sich auch leicht in Details und Vertiefungen. Man denkt das ist einfach so, bis man mit der Airbrush grundiert und merkt wie fein die eigentlich ist! Auch kommt man oftmals an einige Stellen (z.B. unten oder innen) präziser und leichter dran, was eine durchgängigere und saubere Grundierung zur folge hat, grade bei zusammen- oder teilgebauten Minis

Verdünnen der Farben ist eigentlich immer nötig und man büßt weniger Deckkraft ein als man denkt. Man malt dadurch leichter und sauberer (weil man wirklich mit der Spitze dahin Farbe bekommt, wo man sie hinhaben möchte) und nicht zuletzt kommen eh meistens noch 2 Schichten drüber, nämlich Wash und Highlighting 😉 (nicht gemeint Ecken und Kantenhighlighting). Bei weißer oder hellgrauer Grundierung bekommt man dann strahlende gleichmäßige Farben raus. Wenn man weiß auf schwarz grundiert ergibt sich dadurch oftmals sogar ein leichter und dezenter Lichtfarbverlauf
 
Zuletzt bearbeitet:
Bisher habe ich noch keine richtige Lösung gefunden, wie ich die Oberflächenspannung der gesprühten Farbmischung aufheben kann, damit die nicht so spratzelt.
Fließmittel hilft 😉 Es tut genau das, es bricht die Oberflächenspannung. X-20 von Tamiya z.B. kann man direkt mit rein mischen, nutze ich generell als Verdünnung beim Airbrushen und es bricht Oberflächenspannung sehr sehr gut. Als Fließmittel in die Farbtöpfe hinein fand ich bisher Flow Aid von Liquitex auch recht gut.