Werkzeug Plastikkleber wird zu Plastikzement?

sejason

Tabletop-Fanatiker
14. April 2011
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Servus 🙂

Ich hab vorhin in einem Video mitbekommen, daß man aus Plastikkleber durch Zugabe von Plastik auch einfach Plastikzement machen kann. Genutzt wurde im Video Tamiya Extra Thin Cement, aber vermutlich kann man da alles nehmen. Tamiya bietet sich halt an, weil es (im Gegensatz zu dem von mir bisher genutzten Plastikkleber von Revell) in einer Flasche mit einem Pinsel ist. Hier werden einfach in eine halbvolle Flasche Plastikreste gegeben, die sich dann auflösen und als flüssiges Plastik genutzt werden können. Ich bin immer noch von der Idee geflasht 😀

Hat das einer von euch schonmal gemacht und kann von Erfahrungen berichten? Das klingt irgendwie besser als Liquid Green Stuff fürs Ausbessern der Minis zu nutzen...

Ciao, Seja
 
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Ich hab sowas vor über 20 Jahren selten mal genutzt, wenn ich gerade kein sculpting-zeugs hatte, um etwa bei Umbauten größere Spalten zu verstopfen.
Plastik vom Gussrahmen in kleine Späne hobeln, in die Spalte stopfen, Plastikkleber reinziehen lassen, nach einer Weile feststochern, das Ganze nochmal wiederholen und die Spalte zuspachteln.
Halten tut das bombig, stinkt halt nur die ganze Zeit nach verdunstendem Kleber.
Abdrücke von nichtlöslichem Material, dass man einfetten sollte (Vaseline) gehen auch zu machen.

Heute mach ich das wegen der Geruchsbelästigung nicht mehr.
 
Die Herstellung von Plastikplatten finde ich auch interessant (also für irgendwas kann man das sicher nutzen, auch wenn man keinen Stompa bauen will ^^), aber ich meinte eher flüssig verarbeitbaren "Plastikzement". Aus diesem Video hab ich die Idee, hab schon zurechtgespult:


Plastik vom Gussrahmen in kleine Späne hobeln, in die Spalte stopfen, Plastikkleber reinziehen lassen, nach einer Weile feststochern, das Ganze nochmal wiederholen und die Spalte zuspachteln.
Die Idee gefällt mir auch. Is quasi die quick & dirty Variante 😀
 
Hat das einer von euch schonmal gemacht und kann von Erfahrungen berichten? Das klingt irgendwie besser als Liquid Green Stuff fürs Ausbessern der Minis zu nutzen...
Ja, wurde auch schon iwo gepostet.
1.Vorteil
schnell und einfach zu machen,
Material hat man beim basteln eh da,
in einem kleinen Glasfläschchen hält es ewig wenn man ab und zu mal "nachfüttert",
lässt sich gut schleifen
hält bombig (siehe @senex)
2.Nachteil
der Geruch (s. @senex),
schlechte Kontrolle über die Oberfläche (bildet manchmal Lunker und Risse) dann muß nachgearbeitet werden, kann bei tiefen Spalten lange Trockenzeiten haben, manche Plaste (zB Trumpeteer, Revell (weich)) sind nicht besonders gut geeignet
3.Fazit (mMn)
Ne schnelle Notlösung die hält und ihre Anwendungsbereiche hat, aber bei einfachen Lücken nehme ich weiter LGS, das ist besser zu verarbeiten. Wenn etwas gut halten soll evtl beides kombinieren. Geht auch mit Sekundenkleber.
 
Ja, wird sie. Das schmilzt ja das Material an und gast ja auch beim Trocknen noch weiter aus.

Ich persönlich würde eher zu einer Zweikomponentenmodelliermasse wie Green Stuff greifen oder zu beispielsweise Glaspulver* mit Sekundenkleber, das kann man hinterher auch schleifen und es ist viel kontrollierbarer. Polystyrol mit Plastikkleber oder Aceton ist immer so ne DIY-Billiglösung, die mit Vorsicht zu genießen ist.

*Sowas hier:
 
aber ich meinte eher flüssig verarbeitbaren "Plastikzement"
Das ist doch nur die noch weiter verdünnte Variante, ob das Zeug zäh, zähflüssig oder noch dünner ist hängt von der Menge des aufgenommenen Kleber/Aceton und damit auch von der Einwirk-/Auflösedauer ab. Je mehr Lösemittel drin ist, desto stärker wird aber ggfs. bei dickem Auftrag auch der Untergrund angelöst/angegriffen.

Zu den Dämpfen: Derzeit sollte man gleich im Freien arbeiten, ansonsten muss die Maske ausdrücklich gegen Lösemitteldämpfe helfen.

Wie gesagt, heute nehm ich das nicht mehr und rate eher zum Kauf von etwas putty.
Das Einzige wo ich momentan einen Sinn sähe, wäre es, in einem Rutsch ein Pfund Gussrahmen zu verflüssigen und zu Halbfabrikaten (Platten, Profile) zu verarbeiten.... wenn man sowas, meinetwegen für eine Industriewelt/Necromundaplatte, braucht.
 
Wenn man das Zeug auf anderes Plastik bringt (bspw. als Fugenfüller), wird dabei nicht auch die Oberfläche angegriffen?
Ja, das schmilzt benachbarte Oberflächen an und verbindet die Teile so, ist aber nicht so wild. Ist bei Revell-Modellen so und war früher ein übliches Verfahren Multipart-GW-Plastik-Figuren zusammenzubauen. Da war nix click und so.
 
So funktionieren die meisten Plastikkleber doch heute noch, dadurch ensteht ja die starke stoffschlüssige Verbindung. Als Füller für grobe Fugen kann man das sicher mal verwenden, allerdings sollte man sich der anlösenden Eigenschaft bewusst sein, bevor man ggf. nicht nur den Kitt sondern gleich noch Teile der Miniatur glattzieht 😉
 
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Immer noch ein probates Mittel um Kanonenrohre, Panzerplatten etc ohne Ritzen hin zu kriegen. Einfach etwas mehr Kleber drauf und nach dem härten schleifen. Da es ja eigentlich um das Füllen von Spalten geht, ist die angeschmolzene Oberfläche, bei vorsichtigem Arbeiten, auch nicht schlimmer als der Riss/Spalt vorher. Bei tiefen /breiten Rissen einfach vorsichtig Kleber und Plastikspäne rein und zum Schutz der benachbarten Oberfläche ein wenig Feilspäne vom selben Gußrahmen drauf. Wenn es nicht schnell gehen muß, bleib ich aber lieber bei GS/Putty oder @Bloodknight 's Sekundenkleber Variante wenn die Zeit drängt.
 
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