Material Geländebauen mit begrenztem Platz

Imiut_Seshu

Blisterschnorrer
17. Juli 2024
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Bochum
Moin miteinander.
Nachdem ich bisher all mein Gelände aus Pappe und Granitspray gebaut habe, die aber den Nachteil hat dass sie a) empfindlich und b) leicht ist, habe ich überlegt auf andere Materialien umzusteigen. Haken dabei - ich habe sehr begrenzt Platz und Möglichkeiten zum Heimwerken in der Richtung. Meine Mal- und Bastelstation ist ein 60 x 100 Tapeziertisch, der Keller hat keinen Platz und in meinem "Hobbyraum" wohnt meine Tochter noch mindestens zehn Jahre 😀

Also die Frage: Was für Materialien sind platzsparend zu lagern und zu bearbeiten, benötigen wenig und nur kleines Werkzeug und schmutzen so wenig wie möglich?
Holz hat den Haken dass es halt immens schmutzt wenn man es sägt und die feinen Späne so schlecht aus dem Teppich gehen. Ich hatte mit Stryopor bzw. Styrodur überlegt, aber bin unschlüssig inwiefern das meiner bisherigen Pappe tatsächlich überlegen ist, und vor allem was man da als - möglichst platzsparende - Ausrüstung insgesamt zusammenstellen sollte um effizient zu arbeiten.
Plus halt die Frage was ich machen könnte um die Teile "unverrückbarer" zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es kommt darauf an was du bauen willst. Fantasy oder SciFi? Skirmishgames oder Feldschlachten?
Für klassische gotische Ruinen ist feste Pappe schon sehr ideal.

Ich finde Styrodur super für Felsen, Bunker, Steinmauern.
Es ist stabil, leicht und lässt sich leicht bearbeiten. Im Vergleich zu Styropur macht es nicht soviel "Dreck"; statisch aufgeladene weiße Kügelchen.
 
Oh, richtig. Hätte ich vielleicht vorher spezifizieren sollen...
Das Gelände ist ausschließlich für Warhammer 40k (also Sci-Fi) im Bereich zwischen 1.000 und 2.000 Punkten, also eher mittelgroße Schlachten zwischen 20 und 60 Miniaturen. Gerne auch bissel höher, muss aber natürlich trotzdem irgendwo stabil sein.
Wobei ich da auch aus Gründen der Einfachheit, weil es in meinen Augen passender ist und um die notwendigen Arbeitsschritte kurz zu halten primär Ruinen baue und wenig "Dekoration", sozusagen. Ich hatte zwischenzeitlich Ideen mich mal an Gesteinsformationen zu versuchen (passend zum Headcanon meiner kleinen Necron-Dynastie), hab aber da bisher noch nicht viel mehr als die Idee und wenig handfeste Recherche hinbekommen.

Lässt sich Styrodur mit klassischem Holzleim auch gut verarbeiten oder verbiegt das? Zumindest der Platzhirsch Ponal erzeugt beim Trocknen einiges an Spannungen, wie ich an meinen bisherigen Bauten sehen konnte, und ich weiß nicht inwiefern das wahrscheinlich deutlich sprödere Styrodur sich damit verträgt wenn es auf Zug beansprucht bzw. gebogen wird oder ob das chemisch Probleme mit dem Leim gibt.
Sonst hätte ich auch überlegt eine schwere, stabile Platte Holzzuschnitt zu nehmen und darauf die Styrodur-Teile aufzubauen. Hat da jemand Erfahrungen mit?
 
Wenn du m Baumarkt Holzplatten nimmst es mMn reicht MDF/HDF 3mm Natur die kannst du dann direkt auf die Basegrösse der Tuniergeländezonen zuschneiden lassen. Auch wenn ihr keine Tuniere spielt bei uns haben dieses Bases das Spielerlebnis um welten gesteigert.
Wenn man es mit leim nicht übertreibt hatte ich keine Probleme.
meinst du Holzplatte als Base fürs Gelände? Kann mir irgendwie darunter nichts vorstellen wie das das Spielerlebnis steigern soll...
 
Vermutlich weil dann die Base als offensichtliche und diskussionsfreie Geländezone gemäß der Geländeregeln verwendet werden kann und dennoch als physischer Stabilisator für das eigentliche Geländestück dienen kann (im Gegensatz zu den momentan gerne verwendeten Geländelappen)

Ansonsten stimme ich Mechderan mit der MDF/HDF Platte zur Stabilisierung zu
 
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Vermutlich weil dann die Base als offensichtliche und diskussionsfreie Geländezone gemäß der Geländeregeln verwendet werden kann und dennoch als physischer Stabilisator für das eigentliche Geländestück dienen kann (im Gegensatz zu den momentan gerne verwendeten Geländelappen)

Ansonsten stimme ich Mechderan mit der MDF/HDF Platte zur Stabilisierung zu
Genau das
 
in meinem "Hobbyraum" wohnt meine Tochter noch mindestens zehn Jahre 😀
Du könntest einen Warlord Titan adoptieren und deiner Tochter ein Hochbett schenken, damit sie mit ihrem neuen kleinen Bruder das Zimmer teilen kann. 😉

Den wenigsten Dreck beim Basteln hast du jedenfalls mit FDM gedrucktem Gelände oder mit fertigem aus Plastik oder Holz. Von der Stabilität her, ist das auch ganz gut und Plastik verzieht sich auch nicht durch die Feuchtigkeit der Farbe. So ein 3D Drucker kann auch Kinderspielzeug, Deko und jede Menge Artikel für den Haushalt. Hätte da also noch einen gewissen Mehrwert. Die Kosten hast du wieder drin, wenn du den Druckers mit Plastikgelände gegenrechnest.
Platzbedarf ist die Grundfläche des Druckers und am besten ein Raum, bei dem man mal die Tür zumachen kann, damit man die Druckgeräusche nicht so hört, aber noch regelmäßig nachschauen kann.
Es gibt einiges an Gelände zum kostenlosen Download und noch mehr zu kaufen. Vieles ist da Modular gestaltet und kann zerlegt werden. Selbst etwas zu zerlegen und dann steckverbindungen Einzubauen, ist auch kein Hexenwerk.

Nutzt du eine Matte als Spielfelduntergrund? Wenn das noch zu rutschig ist, gibt es jedenfalls anti Rutsch Beschichtungen zum selbst auftragen. Vielleicht kann man sowas unter die Base pinseln? Schwereres Gelände hilft natürlich auch. Großzügig Sand und Steine auf die Base, macht schon was aus.
 
Styrodur kannst du locker mit Ponal kleben. Hab bei größeren Elementen mal Montagkleber ausprobiert, finde den aber eher schlechter weil der 1-2 Tage braucht zum Durchtrocknen.
Bei Styrodur verzeiht sich nix, der nimmt keine Feuchtigkeit auf. Da verzieht sich eher das 3mm MDF wenn du große Plattrn machst. Größer als 30cm x 30cm.

Bei Scifi Ruinen empfehlen ich eher Schaumpappe oder gleich fertige MDF Kits.
Mdf Kits gibt es günstige von TTCombat oder teurere und mehr Details beim Kromlech.
Hier was zum Thema Schaumpappe beim TWS auf YouTube.
 
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Styrodur kannst du locker mit Ponal kleben. Hab bei größeren Elementen mal Montagkleber ausprobiert, finde den aber eher schlechter weil der 1-2 Tage braucht zum Durchtrocknen.
Bei Styrodur verzeiht sich nix, der nimmt keine Feuchtigkeit auf. Da verzieht sich eher das 3mm MDF wenn du große Plattrn machst. Größer als 30cm x 30cm.

Bei Scifi Ruinen empfehlen ich eher Schaumpappe oder gleich fertige MDF Kits.
Mdf Kits gibt es günstige von TTCombat oder teurere und mehr Details beim Kromlech.
Hier was zum Thema Schaumpappe beim TWS auf YouTube.
Der Verzug kommt ja nicht zwingend durch die Feuchtigkeit, sondern, weil man eine Schicht drauf macht, die beim Trocknen schrumpfte und die Platte in auf einer Seite zusammenzieht. Das habe ich auch schon bei Architektenpappe geschafft. Eine große Fläche sollte man nicht auf einmal besanden. Vor allem nicht dick und mit zusätzlicher Spachtelmasse. 😀
In der Kategorie wenig Werkzeug ist Architektenpappe natürlich der Gewinner. Es reicht ein Stahllineal und ein scharfes Messer, wenn man ruhige Hände hat. Dreckfaktor ist so mittel, solange man es nicht schleifen will.
Den Kompfort eines Proxxon Heißdrahtschneiders mit Nachrüstungen von Gerald Boom würde ich bei Polysterol aber auch nicht mehr missen wollen. Ist nicht billig und nimmt auch wieder Platz weg, aber dafür ist er effizienter.
Noch Effizienter finde ich den 3D Drucker. Sind natürlich wieder 200€ und ein kleines Möbelstück, dafür arbeitet er weitestgehend Selbstständig und man kann in den Stunden der Druckzeit was anderes machen und muss nur ab und an mal schauen, dass alles läuft. Dreck ist mit normalem Mini basteln zu vergleichen. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es eben nicht.
 
3D Druck hatte ich auch schon überlegt, vor allem weil mein lokaler Gegenspieler einen Filamentdrucker im Keller stehen hat, aber der sagt eben auch dass die Dinger ewig brauchen, primär flach drucken, stinken und insgesamt eher wenig zielführend sind.
Architektenpappe klingt nach einer Idee, die ich mal verfolgen könnte... ggf kann ich zur Deko der Base irgendwelche Metallteile oder -bruchstücke verwenden die im Labor immer mal wieder anfallen. Deko UND Gewicht.

Gibt es in Sachen Heißdrahtschneider wirklich so eklatante Unterschiede? Draht heiß machen und schneiden klingt jetzt nicht gerade nach Raketenwissenschaft 😀
 
Gibt es in Sachen Heißdrahtschneider wirklich so eklatante Unterschiede? Draht heiß machen und schneiden klingt jetzt nicht gerade nach Raketenwissenschaft 😀
JA. Die Fläche auf dem du das Material ablegst ist besser oder schlechter. Der Proxxon Heissdrahtschneider ist sehr beliebt und von Shifting Lands by GeBoom gibt es mehrere nützlicher Hilfsmittel.
 
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Der Proxon lohnt sich dann wenn du wirklich viel richtig gerade schneiden willst. Leider ist der Anschlag sehr schlecht und entweder baut man sich selbst was für 2€ (gibt ein TWS Video dazu) oder eben was von Geboom. TWS hat eh viele Videos zum Thema Proxon.
Den Proxon bekommt man ohne viel Verlust auch wieder über Ebay los.

Für Necrom Pyramiden und Säulen bietet sich ein Proxon und XPS schon an. Denke mit etwas Übung bekommt man die Necron Symbole gut in den XPS gedrückt.
 
Bei Styrodur hast du zwar den Vorteil der leichten Bearbeitung, es macht je nach Bearbeitung aber auch Müll, stinkt beim schneiden mit dem Heißdraht und ist auch eher leicht und emfindlich. Das Versiegeln mit Holzleim hilt zwar, aber gegen Stöße ist es dennoch sehr anfällig. Wirklich kleine Details gehen damit auch nur bedingt bzw. wird es dann nur noch emfindlicher.
Ein FDM drucker stinkt nicht, das Gelände ist sehr stabil und es gibt eine riesige Auswahl von Designs. Die Drucke müssen zwar auch noch etwas nachbearbeitet oder geklebt werden, aber der Aufwand und dabei entstehende Schmutz ist auch eher gering. Das ist dann zwar kein selbstgebasteltes Gelände mehr, aber da kommt es eben darauf an was du möchtest.
 
ewig brauchen, primär flach drucken, stinken und insgesamt eher wenig zielführend sind.
Naja, da erlaube ich mir mal zu widersprechen, wenigstens zum Teil.
"Ewig brauchen:" Ja, wenn man wirklich große Sachen druckt, wie große Gebäude oder große Festungsmauern. Wenn es nur flache Ruinen sein sollen oder kleinere Hinternisse und gräben, dann sind das zwei oder drei Drucksesseion zu ein paar Stunden. Der Druck selber ist ja keine Arbeitszeit, das macht der Drucker allein. Bisschen Vor- und Nachbereitung bleibt natürlich.
"Stinken" Nein. FDM Drucker, die PLA drucken, riechen gar nicht. PLA ist für unsere Zwecke vollkommen ausreichend und sehr günstig. "Stinkende" Filamente wie ASA oder gar Nylon sind overkill für unsere Bedürfnisse.
"wenig zielführend" nur dann, wenn Du keine fertigen Motive findest und selber anfangen willst, ohne Vorkenntnisse zu konstruieren. Das wird lange dauern, bis Du am Ziel bist.
"Primar flach drucken". Ganz im Gegenteil. Wofür steht 3D noch gleich? Wenn er das glaubt, hat er noch nicht viel aus seinem Drucker herausgeholt und sich kaum informiert. Mehrere Portale bieten enorme Auswahl an Druckvorlagen.

Gibt es in Sachen Heißdrahtschneider wirklich so eklatante Unterschiede?
Der heiße Draht ist das Eine, die präzise Führung das Entscheidende. Zusammen mit den von anderen oben schon angesprochenen Hilfsmitteln kann man auf wenig Platz mit geringem Etat enorme Projekte bauen. Hier als Beispiel nur ein paar Bodenplatten für Gelände. Mit der gleichen Technik kann man auch ganze Gebäude bauen. Sytrodur ist preiswert und man kann es auch mit dem Messer bearbeiten, die Sauerei bleibt im Rahmen und ist wohnungstauglich.
 
Zugegeben, ich habe selbst so gar keine Erfahrung mit dem 3D Drucken, von daher habe ich seine Einschätzung relativ unreflektiert wiedergegeben. Ggf ist fas sber auch ein Punkt, an dem man vielleicht ansetzen und den Prozess optimieren könnte.

Danke für die detaillierten Rückmeldungen, ich werde zumindest das mit dem Styrodur mal testen. Ruhige Handführung ist ja jetzt nur bedingt zwingend notwendig wenn man Ruinen baut 😀
 
Zugegeben, ich habe selbst so gar keine Erfahrung mit dem 3D Drucken, von daher habe ich seine Einschätzung relativ unreflektiert wiedergegeben. Ggf ist fas sber auch ein Punkt, an dem man vielleicht ansetzen und den Prozess optimieren könnte.

Danke für die detaillierten Rückmeldungen, ich werde zumindest das mit dem Styrodur mal testen. Ruhige Handführung ist ja jetzt nur bedingt zwingend notwendig wenn man Ruinen baut 😀
Ich glaube für den 3D Druck hilft es sehr, wenn man gut räumlich denken kann und etwas technisches Verständniss hat. Wenn dein Mitspieler dir ein paar Teile auf seiner Maschine drucken würde und auch die Geduld für deine ersten Fehlversuche aufbringt, könntest du mit 3D Gedruckten Verbindungsteilen und Meterwahre aus dem Baumarkt schon deinen Heißdrahtschneider bauen. Wie schon gesagt ist das Hauptbroblem exakte Winkel zu bekommen, aber darin ist der 3D Drucker gut.