Ich habe mal alle meine Erkenntnisse, die ich hier im Thread und im Forum generell, wie auch im Internet gesammelt habe, zusammengefasst für den nächsten der auf der Suche nach eben diesen Infos ist, und damit diesen Initialpost überarbeitet. Los gehts ...
Okay, ich hab mich für nen Resindrucker entschieden, weil ich feine Details und natürlich Miniaturen drucken können will. Welchen nehm ich denn da?
Das hängt vom Budget ab, was du ausgeben willst und vom Platz, den du hast zum Hinstellen des Gerätes. Resindrucker arbeiten mit der punktuellen Beleuchtung des Resins, das in einer Wanne mit einem durchsichtigen Boden ist, durch ein Display. Ältere Modelle haben hier auch Lampen zur Beleuchtung, die sterben allerdings aus 😉
Die Displays haben verschieden hohe Auflösungen (Displays halt), je höher die Auflösung, desto feiner ist die mögliche Druckstruktur der Modelle. "Standard" sind aktuell 2K Auflösungen, die Entwicklung geht zu 4K Modellen. Wobei sich über den Mehrwert aktuell noch gestritten wird ... wie immer bei Neuerungen.
@S3ler hat hierzu auch einen schönen Post hinterlassen 🙂
Verstanden. Und was is mit dem Resin, gibts da was zu beachten?
Es gibt nen bunten Strauss an Anbietern für das Flüssigharz, Preise liegen bei etwa 30-40€ pro Liter. Ich habe bisher nur das "ABS Like" von Elegoo getestet (grau, grün, rot), empfohlen wurde aber auch das Resin von PrimaCreator Value UV/DLP. All3DP hat hier einen Artikel zum Unterschied zwischen Standardresin und dem ABS Like. Kurz gesagt ist das ABS Like generell härter und tendiert weniger zum Zerbrechen. Dafür kann man mit Standardresin feinere Strukturen drucken.
Unsere Harze sind sogenannte "photoinitiiert härtende Acrylate", die nach dem Druck mit UV Licht ausgehärtet werden müssen. Man muss primär drauf achten, daß die Wellenlänge des Acrylharzes zur UV Lampe passt.
Resin wird grundsätzlich in Reinigungsalkohol gewaschen nach dem Druck. Es gibt auch welches, das wasserlöslich ist, hab ich bisher nicht getestet. Der Punkt ist, daß man das Wasser ja nicht einfach wegkippen kann nach der Reinigung oder das frisch gedruckte Modell über der Spüle abwaschen kann. Bzw nicht sollte, denn das Resin is giftig für Mensch und Tier und Umwelt. Insofern muss man auch das Wasser dann gesondert aufbewahren und filtern ... da bin ich dann bei Alkohol geblieben 🙂
Ach, das Resin is giftig? Gibts da noch mehr zu beachten?
Ja, man sollte sich immer ne Maske aufsetzen und Handschuhe anziehen beim Hantieren mit flüssigem Resin. Optimalerweise auch ne Brille, damit nix versehentlich ins Auge, denn das wird dann echt eklig. Die Handschuhe sollten aus Nitril sein, nicht aus Latex oder Vinyl. Damit fallen die bei Aldi & Co üblicherweise vorrätigen Handschuhe raus. Der Grund ist, daß Nitril die Schadstoffe des Resins komplett abhält, durch die anderen Handschuhe kommen die teilweise durch und das belastet die Haut dann über die Zeit.
Als Maske taugt eine handelsübliche FFP2, wie sie aktuell überall erhältlich ist. Die Brille muss auch nix besonderes sein. Sie soll nicht stören und man muss durchschauen können und sie sollte die Augen vor Spritzern schützen können. Fertig.
Gibts da keine Alternative?
Doch, es gibt auch sogenannte Eco-Resins, die aus Sojaöl hergestellt werden. Elegoo hat welche, Anycubic hat welche und wenn man weiter sucht, findet sich ein bunter Strauß an Anbietern von Resinen, die nicht aus Erdöl hergestellt werden. Ich habe das transparent-grün von Elegoo schon genutzt und habe keinen Unterschied zu dem klassischen grauen Resin feststellen können. Im Gegenteil, das graue Resin bildet bei mir regelmäßig einen Film auf dem Druckbett, den ich nach dem Drucken lösen muss. Auch Fehldrucke hatte ich mit dem grauen Resin mehr als mit dem Ecoresin. Mag aber an meinen Einstellungen liegen, ich will das nicht aufs Resin schieben 🙂
In einem Artikel von Home3DPrints wird näher drauf eingegangen. Da das Resin aus Pflanzenöl ist, ist es kompostierbar und man kann sich die Sicherheitsvorkehrungen theoretisch sparen. Würde ich nicht machen, is aber meine persönliche Meinung. Daß es kompostierbar ist, ist auf jeden Fall positiv für die Entsorgung, denn dann entfällt der Weg zur Schadstoffannahmestelle, sondern der Kram wandert einfach in den Komposter (oder halt in den Biomüll).
Wenn das flüssige Resin giftig ist, brauch ich dann noch nen Luftfilter?
Brauchen ist so ein absolutes Wort ... zum Thema Emissionen hat All3DP auch einen guten Artikel.
Kurz gesagt, um die bei der Verarbeitung von Plastik (und hier sind tatsächlich beide Arten, also Flüssigharz und Filament, gemeint) anfallenden Teilchen zu filtern, benötigt man einen Aktivkohle- und einen HEPA-Filter. Auch hier gibt es bei den üblichen Händlern einen bunten Strauß an Modellen von 50-500€.
Im Mars 2 Pro ist beispielsweise ein Aktivkohlefilter schon eingebaut, so würde hier ein HEPA Filter zur weiteren Reinigung der Luft reichen.
Du erwähntest Reinigung und Aushärtung, kannst du das noch ausführen?
Klar 🙂 Nach dem Druck muss das fertige Modell noch gewaschen werden, je nach Resinart in Reinigungsalkohol oder Wasser. Hier bietet sich eine verschließbare Plastikwanne an, in der man das Modell dann ein wenig hin und her schwenkt. Danach ist der Rest des Flüssigresins vom Modell verschwunden und es muss unter UV Licht ausgehärtet werden. Hier kann man sich austoben und selbst etwas bauen (bei den Lichtmitteln auf die richtige Wellenlänge achten!) oder eine Nagelhärtestation nehmen. Alternativ bieten die üblichen Hersteller auch eigene Stationen zum Waschen und Aushärten (Stichwort Wash & Cure) an, wo beides nacheinander gemacht werden kann. Ich bin ein bequemer Mensch und habe mir so ein Ding gegönnt zusammen mit dem Drucker und will es nicht mehr missen. Der Druckkopf wird vom Drucker abgeschraubt und im "Wäscher" angebracht, dann wird der Alkohol bissl umgerührt und anschließend nehm ich den da raus und mache die Minis ab. Der Kopf geht wieder an den Drucker und die Modelle gehen in die Aushärtung. Wenn nicht grad ne Reinigung der Wanne ansteht, habe ich keine Berührung mit dem Flüssigresin.
Die Wanne muss gereinigt werden?
Ja, hin und wieder schon. Mal klebt noch was am Boden vom letzten Druck, das sollte vor dem nächsten Druck entfernt werden. Oder man will das Resin wechseln, dann sollte das alte natürlich generell raus. Und vorm Wechsel der FEP Folie, die den Boden der Wanne bildet, sollte man die auch reinigen, sonst hat man den ganzen flüssigen Kram doch an der Hand ...
FEP Folie ... ?
Wie gesagt, der Boden der Wanne, durch die hindurch mit dem Licht des darunter liegenden Displays das Resin schichtweise ausgehärtet wird.
Die kann sehr leicht verkratzen oder man kann sie auch "verletzen" beim säubern. Dann braucht man irgendwann ne neue. Der Einbau ist eigentlich ganz einfach, zumindest bei der Wanne des Mars 2 Pro. Es sind nur ca 30 Schrauben zu lösen und danach wieder festzuziehen ... easy. Nicht vergessen, den Schwamm oder was Ähnliches unter die Folie zu legen, so wie es mir ging. Dann is nämlich eine Folie hinüber ...
In diesem Video wird der Wechsel gut gezeigt.
Was mache ich nach dem Druck mit dem restlichen Flüssigresin in der Wanne?
Kommt drauf an, wann du den nächsten Druck starten willst. Ich drucke aktuell ca 1-2x pro Tag, da bleibt das Resin in der Wanne. Wenn es mal länger als 24h dauert bis zum nächsten Druck, würde ich es zurück in die Flasche füllen und die Wanne reinigen. Siehe den Tip von @Brumbaer hier im Thread. Und der als 3D Druckveteran muss es ja wissen ?
Gibts noch mehr zu wissen? Was brauch ich denn, um anfangen zu können zu drucken?
Klar, immer! 😀
Eine Grundausstattung für den Resindruck sieht für mich so aus:
Drucker deiner Wahl
Resin deiner Wahl
2-3 Liter Reinigungsalkohol (auch als Isopropanol bekannt), fällt bei wasserlöslichem Resin dann weg
UV Licht passend zum gewählten Resin
mindestens eine größere verschließbare Plastikschüssel für den Reinigungsvorgang
Nitrilhandschuhe
Schutzbrille
Maske
Küchenrolle (sollte immer da sein zum Abwischen von Resinresten
Unterlage zum Arbeiten (ich habe MIHOO Napfunterlagen gekauft - bester Tipp ever @S3ler 😍)
FEP Ersatzfolien - bei meinem Drucker waren ein paar Ersatzfolien dabei, ansonsten kosten die so ~4€ das Stück
Plastikschaber zum Lösen des Drucks vom Druckkopf, ist bei den meisten Druckern dabei, die ich mir angeschaut hatte
Nicht direkt nötig, aber gut zu wissen für später: es gibt auch Ersatzwannen für die Drucker, die verschließbar sind. Falls man abwechselnd mit verschiedenen Resinen arbeiten will.
Und wo bekomme ich nun die druckbaren Dateien her?
Dafür gibts hier nen wunderbaren Thread von @senex 🙂
Was mach ich mit den Dateien, wie kommen die an den Drucker?
Okay, das is eine Wissenschaft für sich ... die Kurzfassung ist, man lädt die Dateien (üblich ist hier das STL Format) in eine Slicing Software wie Chitubox oder Lychee, positioniert sie auf dem Druckbett, setzt Supports falls die Datei keine enthält, lässt sie slicen und speichert das Ergebnis dann auf nem USB Stick. Der wandert in den Drucker und dann kann man dort die zu druckende Datei auswählen und los gehts.
Vorher sollte in der Software noch der Drucker eingetragen werden für die Größe des Druckbettes. Und die Aushärtungszeiten und so weiter. Für den Mars 2 Pro mit dem Elegoo ABS Like Resin habe ich hier die bei mir funktionierenden Einstellungen dokumentiert.
Über die optimale Positionierung der Modelle auf dem Druckbett und das richtige Setzen von Supports (und auch über die oben genannten Einstellungen) kann man wissenschaftliche Abhandlungen schreiben ... das lasse ich hier mal. Wichtig zu wissen ist folgendes:
Okay. Noch was?
Eins noch. Flüssigresin gehört in genau gar keiner Menge in den Restmüll. Nicht der Rest in der leeren Flasche, nicht der Handschuh und nicht das Küchentuch. Das gehört alles zum Wertstoffhof zur Schadstoffsammlung. In den bei uns anfallenden Mengen is das üblicherweise auch kostenlos. Weitere Details dazu gibts hier.
Und damit bin ich erstmal am Ende meiner Ausführungen ... reicht ja auch fürs Erste 😀
Nun weiter mit dem Originalpost, damit die folgenden Antworten auch Sinn ergeben:
-----------------
Moin moin 🙂
Mehrere Dinge haben dazu beigetragen, daß in mir der Wunsch nach einem eigenen 3D Drucker reifte und ich mich dann dazu entschlossen habe, mir selbst einen zuzulegen. Damit habe ich aber anscheinend die Büchse der Pandora geöffnet ... wie in allen anderen technischen Bereichen ist grad der Einsteigermarkt von Modellen überflutet und man weiß als Neuling irgendwie gar nicht, wo man hingreifen soll.
Bei Elegoo zum Beispiel is der Mars im Sonderangebot für 180€ zu haben, vermutlich weil es inzwischen nen Mars 2 gibt und sie die Altbestände abverkaufen wollen. Aber nur weil es inzwischen Version 2 gibt, muss der alte ja nich schlecht sein.
Phrozen andererseits wirbt für den Sonic Mini 4k mit einem 4k Display - ich musste ja erstmal schauen, was denn ein Display am 3D Drucker bringt 🤣 Die Frage ist, bringt es mir denn etwas gegenüber dem üblichen 2k Display? Also vermutlich is dann die Pixelstruktur feiner, die beleuchtet werden kann und das Modell kann am Ende viel detaillierter sein als bei nem 2k Modell. Aber die Frage bleibt ... bringt es denn in der Realität etwas?
Dann les ich im Thread von @Sraoshna daß es von Elegoo ne Wash & Curing Machine gibt. Gut, andere Hersteller haben sowas auch. Für einenfaulen bequemen Menschen wie mich is sowas natürlich sehr verlockend, unschöne Arbeit auslagern zu können! 👍 Da Sraoshna nix negatives schrieb, vermute ich mal, daß das Ding tut was es soll?
Also was will ich eigentlich drucken? Na Figuren für 40k. Also 28mm Infantrie oder auch mal ein Bike, Fahrzeug oder wenn es sich ergibt, passende Bits. Deswegen bin ich auch bei Resindruckern gelandet, weil die Filamentdrucker ja gar nich so fein drucken können. Oder können sie das doch? Ist beispielweise das Druckmodul des neuen Snapmakers mit 0.4mm Düse und 50 Micron Schichtstärke qualifiziert für 28mm Miniaturendruck?
So, genug der Fragen ... bestimmt habt ihr entweder Antworten oder nette Links für mich 🙂
Ciao, Seja
Okay, ich hab mich für nen Resindrucker entschieden, weil ich feine Details und natürlich Miniaturen drucken können will. Welchen nehm ich denn da?
Das hängt vom Budget ab, was du ausgeben willst und vom Platz, den du hast zum Hinstellen des Gerätes. Resindrucker arbeiten mit der punktuellen Beleuchtung des Resins, das in einer Wanne mit einem durchsichtigen Boden ist, durch ein Display. Ältere Modelle haben hier auch Lampen zur Beleuchtung, die sterben allerdings aus 😉
Die Displays haben verschieden hohe Auflösungen (Displays halt), je höher die Auflösung, desto feiner ist die mögliche Druckstruktur der Modelle. "Standard" sind aktuell 2K Auflösungen, die Entwicklung geht zu 4K Modellen. Wobei sich über den Mehrwert aktuell noch gestritten wird ... wie immer bei Neuerungen.
@S3ler hat hierzu auch einen schönen Post hinterlassen 🙂
Verstanden. Und was is mit dem Resin, gibts da was zu beachten?
Es gibt nen bunten Strauss an Anbietern für das Flüssigharz, Preise liegen bei etwa 30-40€ pro Liter. Ich habe bisher nur das "ABS Like" von Elegoo getestet (grau, grün, rot), empfohlen wurde aber auch das Resin von PrimaCreator Value UV/DLP. All3DP hat hier einen Artikel zum Unterschied zwischen Standardresin und dem ABS Like. Kurz gesagt ist das ABS Like generell härter und tendiert weniger zum Zerbrechen. Dafür kann man mit Standardresin feinere Strukturen drucken.
Unsere Harze sind sogenannte "photoinitiiert härtende Acrylate", die nach dem Druck mit UV Licht ausgehärtet werden müssen. Man muss primär drauf achten, daß die Wellenlänge des Acrylharzes zur UV Lampe passt.
Resin wird grundsätzlich in Reinigungsalkohol gewaschen nach dem Druck. Es gibt auch welches, das wasserlöslich ist, hab ich bisher nicht getestet. Der Punkt ist, daß man das Wasser ja nicht einfach wegkippen kann nach der Reinigung oder das frisch gedruckte Modell über der Spüle abwaschen kann. Bzw nicht sollte, denn das Resin is giftig für Mensch und Tier und Umwelt. Insofern muss man auch das Wasser dann gesondert aufbewahren und filtern ... da bin ich dann bei Alkohol geblieben 🙂
Ach, das Resin is giftig? Gibts da noch mehr zu beachten?
Ja, man sollte sich immer ne Maske aufsetzen und Handschuhe anziehen beim Hantieren mit flüssigem Resin. Optimalerweise auch ne Brille, damit nix versehentlich ins Auge, denn das wird dann echt eklig. Die Handschuhe sollten aus Nitril sein, nicht aus Latex oder Vinyl. Damit fallen die bei Aldi & Co üblicherweise vorrätigen Handschuhe raus. Der Grund ist, daß Nitril die Schadstoffe des Resins komplett abhält, durch die anderen Handschuhe kommen die teilweise durch und das belastet die Haut dann über die Zeit.
Als Maske taugt eine handelsübliche FFP2, wie sie aktuell überall erhältlich ist. Die Brille muss auch nix besonderes sein. Sie soll nicht stören und man muss durchschauen können und sie sollte die Augen vor Spritzern schützen können. Fertig.
Gibts da keine Alternative?
Doch, es gibt auch sogenannte Eco-Resins, die aus Sojaöl hergestellt werden. Elegoo hat welche, Anycubic hat welche und wenn man weiter sucht, findet sich ein bunter Strauß an Anbietern von Resinen, die nicht aus Erdöl hergestellt werden. Ich habe das transparent-grün von Elegoo schon genutzt und habe keinen Unterschied zu dem klassischen grauen Resin feststellen können. Im Gegenteil, das graue Resin bildet bei mir regelmäßig einen Film auf dem Druckbett, den ich nach dem Drucken lösen muss. Auch Fehldrucke hatte ich mit dem grauen Resin mehr als mit dem Ecoresin. Mag aber an meinen Einstellungen liegen, ich will das nicht aufs Resin schieben 🙂
In einem Artikel von Home3DPrints wird näher drauf eingegangen. Da das Resin aus Pflanzenöl ist, ist es kompostierbar und man kann sich die Sicherheitsvorkehrungen theoretisch sparen. Würde ich nicht machen, is aber meine persönliche Meinung. Daß es kompostierbar ist, ist auf jeden Fall positiv für die Entsorgung, denn dann entfällt der Weg zur Schadstoffannahmestelle, sondern der Kram wandert einfach in den Komposter (oder halt in den Biomüll).
Wenn das flüssige Resin giftig ist, brauch ich dann noch nen Luftfilter?
Brauchen ist so ein absolutes Wort ... zum Thema Emissionen hat All3DP auch einen guten Artikel.
Kurz gesagt, um die bei der Verarbeitung von Plastik (und hier sind tatsächlich beide Arten, also Flüssigharz und Filament, gemeint) anfallenden Teilchen zu filtern, benötigt man einen Aktivkohle- und einen HEPA-Filter. Auch hier gibt es bei den üblichen Händlern einen bunten Strauß an Modellen von 50-500€.
Im Mars 2 Pro ist beispielsweise ein Aktivkohlefilter schon eingebaut, so würde hier ein HEPA Filter zur weiteren Reinigung der Luft reichen.
Du erwähntest Reinigung und Aushärtung, kannst du das noch ausführen?
Klar 🙂 Nach dem Druck muss das fertige Modell noch gewaschen werden, je nach Resinart in Reinigungsalkohol oder Wasser. Hier bietet sich eine verschließbare Plastikwanne an, in der man das Modell dann ein wenig hin und her schwenkt. Danach ist der Rest des Flüssigresins vom Modell verschwunden und es muss unter UV Licht ausgehärtet werden. Hier kann man sich austoben und selbst etwas bauen (bei den Lichtmitteln auf die richtige Wellenlänge achten!) oder eine Nagelhärtestation nehmen. Alternativ bieten die üblichen Hersteller auch eigene Stationen zum Waschen und Aushärten (Stichwort Wash & Cure) an, wo beides nacheinander gemacht werden kann. Ich bin ein bequemer Mensch und habe mir so ein Ding gegönnt zusammen mit dem Drucker und will es nicht mehr missen. Der Druckkopf wird vom Drucker abgeschraubt und im "Wäscher" angebracht, dann wird der Alkohol bissl umgerührt und anschließend nehm ich den da raus und mache die Minis ab. Der Kopf geht wieder an den Drucker und die Modelle gehen in die Aushärtung. Wenn nicht grad ne Reinigung der Wanne ansteht, habe ich keine Berührung mit dem Flüssigresin.
Die Wanne muss gereinigt werden?
Ja, hin und wieder schon. Mal klebt noch was am Boden vom letzten Druck, das sollte vor dem nächsten Druck entfernt werden. Oder man will das Resin wechseln, dann sollte das alte natürlich generell raus. Und vorm Wechsel der FEP Folie, die den Boden der Wanne bildet, sollte man die auch reinigen, sonst hat man den ganzen flüssigen Kram doch an der Hand ...
FEP Folie ... ?
Wie gesagt, der Boden der Wanne, durch die hindurch mit dem Licht des darunter liegenden Displays das Resin schichtweise ausgehärtet wird.
Die kann sehr leicht verkratzen oder man kann sie auch "verletzen" beim säubern. Dann braucht man irgendwann ne neue. Der Einbau ist eigentlich ganz einfach, zumindest bei der Wanne des Mars 2 Pro. Es sind nur ca 30 Schrauben zu lösen und danach wieder festzuziehen ... easy. Nicht vergessen, den Schwamm oder was Ähnliches unter die Folie zu legen, so wie es mir ging. Dann is nämlich eine Folie hinüber ...
In diesem Video wird der Wechsel gut gezeigt.
Was mache ich nach dem Druck mit dem restlichen Flüssigresin in der Wanne?
Kommt drauf an, wann du den nächsten Druck starten willst. Ich drucke aktuell ca 1-2x pro Tag, da bleibt das Resin in der Wanne. Wenn es mal länger als 24h dauert bis zum nächsten Druck, würde ich es zurück in die Flasche füllen und die Wanne reinigen. Siehe den Tip von @Brumbaer hier im Thread. Und der als 3D Druckveteran muss es ja wissen ?
Gibts noch mehr zu wissen? Was brauch ich denn, um anfangen zu können zu drucken?
Klar, immer! 😀
Eine Grundausstattung für den Resindruck sieht für mich so aus:
Drucker deiner Wahl
Resin deiner Wahl
2-3 Liter Reinigungsalkohol (auch als Isopropanol bekannt), fällt bei wasserlöslichem Resin dann weg
UV Licht passend zum gewählten Resin
mindestens eine größere verschließbare Plastikschüssel für den Reinigungsvorgang
Nitrilhandschuhe
Schutzbrille
Maske
Küchenrolle (sollte immer da sein zum Abwischen von Resinresten
Unterlage zum Arbeiten (ich habe MIHOO Napfunterlagen gekauft - bester Tipp ever @S3ler 😍)
FEP Ersatzfolien - bei meinem Drucker waren ein paar Ersatzfolien dabei, ansonsten kosten die so ~4€ das Stück
Plastikschaber zum Lösen des Drucks vom Druckkopf, ist bei den meisten Druckern dabei, die ich mir angeschaut hatte
Nicht direkt nötig, aber gut zu wissen für später: es gibt auch Ersatzwannen für die Drucker, die verschließbar sind. Falls man abwechselnd mit verschiedenen Resinen arbeiten will.
Und wo bekomme ich nun die druckbaren Dateien her?
Dafür gibts hier nen wunderbaren Thread von @senex 🙂
Was mach ich mit den Dateien, wie kommen die an den Drucker?
Okay, das is eine Wissenschaft für sich ... die Kurzfassung ist, man lädt die Dateien (üblich ist hier das STL Format) in eine Slicing Software wie Chitubox oder Lychee, positioniert sie auf dem Druckbett, setzt Supports falls die Datei keine enthält, lässt sie slicen und speichert das Ergebnis dann auf nem USB Stick. Der wandert in den Drucker und dann kann man dort die zu druckende Datei auswählen und los gehts.
Vorher sollte in der Software noch der Drucker eingetragen werden für die Größe des Druckbettes. Und die Aushärtungszeiten und so weiter. Für den Mars 2 Pro mit dem Elegoo ABS Like Resin habe ich hier die bei mir funktionierenden Einstellungen dokumentiert.
Über die optimale Positionierung der Modelle auf dem Druckbett und das richtige Setzen von Supports (und auch über die oben genannten Einstellungen) kann man wissenschaftliche Abhandlungen schreiben ... das lasse ich hier mal. Wichtig zu wissen ist folgendes:
Achte immer darauf, schon beim Positionieren des Objektes in Chitubox, dass du möglichst wenig Fläche pro Layer hast die gleichzeitig belichtet wird, da dort dann die großen Zugkräfte auftreten und viel Support benötigt wird.
Okay. Noch was?
Eins noch. Flüssigresin gehört in genau gar keiner Menge in den Restmüll. Nicht der Rest in der leeren Flasche, nicht der Handschuh und nicht das Küchentuch. Das gehört alles zum Wertstoffhof zur Schadstoffsammlung. In den bei uns anfallenden Mengen is das üblicherweise auch kostenlos. Weitere Details dazu gibts hier.
Und damit bin ich erstmal am Ende meiner Ausführungen ... reicht ja auch fürs Erste 😀
Nun weiter mit dem Originalpost, damit die folgenden Antworten auch Sinn ergeben:
-----------------
Moin moin 🙂
Mehrere Dinge haben dazu beigetragen, daß in mir der Wunsch nach einem eigenen 3D Drucker reifte und ich mich dann dazu entschlossen habe, mir selbst einen zuzulegen. Damit habe ich aber anscheinend die Büchse der Pandora geöffnet ... wie in allen anderen technischen Bereichen ist grad der Einsteigermarkt von Modellen überflutet und man weiß als Neuling irgendwie gar nicht, wo man hingreifen soll.
Bei Elegoo zum Beispiel is der Mars im Sonderangebot für 180€ zu haben, vermutlich weil es inzwischen nen Mars 2 gibt und sie die Altbestände abverkaufen wollen. Aber nur weil es inzwischen Version 2 gibt, muss der alte ja nich schlecht sein.
Phrozen andererseits wirbt für den Sonic Mini 4k mit einem 4k Display - ich musste ja erstmal schauen, was denn ein Display am 3D Drucker bringt 🤣 Die Frage ist, bringt es mir denn etwas gegenüber dem üblichen 2k Display? Also vermutlich is dann die Pixelstruktur feiner, die beleuchtet werden kann und das Modell kann am Ende viel detaillierter sein als bei nem 2k Modell. Aber die Frage bleibt ... bringt es denn in der Realität etwas?
Dann les ich im Thread von @Sraoshna daß es von Elegoo ne Wash & Curing Machine gibt. Gut, andere Hersteller haben sowas auch. Für einen
Also was will ich eigentlich drucken? Na Figuren für 40k. Also 28mm Infantrie oder auch mal ein Bike, Fahrzeug oder wenn es sich ergibt, passende Bits. Deswegen bin ich auch bei Resindruckern gelandet, weil die Filamentdrucker ja gar nich so fein drucken können. Oder können sie das doch? Ist beispielweise das Druckmodul des neuen Snapmakers mit 0.4mm Düse und 50 Micron Schichtstärke qualifiziert für 28mm Miniaturendruck?
So, genug der Fragen ... bestimmt habt ihr entweder Antworten oder nette Links für mich 🙂
Ciao, Seja
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