Definition: Was ist das 'Meta'?

storm666

Eingeweihter
23. Februar 2011
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miniwarrookies.blogspot.com
Moin zusammen,

immer wieder lese ich das Wort 'Meta' im Bereich von Warhammer 40k und vor allem im Bereich der Turniere. Ich denke, dass ich inzwischen eine brauchbare Vorstellung habe, was damit gemeint ist, aber ich wollte mal auf Nummer sicher gehen ;-)

Also soweit ich es verstanden habe:
Das 'Meta' beschreibt im weitesten Sinne, was einem auf dem Schlachtfeld im seinem Spielerkreis / auf einem Turnier an Einheiten, Kombinationen und Fähigkeiten erwarten wird.

Also es ist eine Mischung aus dem was gerade "hipp" ist, was manche Leute vielleicht einfach "immer" ins Feld führen und aus altbewährten Taktiken. Dabei unterscheidet sich jedes 'Meta' immer vom Spielerkreis / Turnier. Im Spielerkreis von "Fluff"-Spielern, die viel zum Probieren proxen und wo nur wenige Armeen vertreten sind, verhält es sich anders als auf einem großen Turnier, wo viele Armeen vertreten sind und viele auch auf den Fluff schei*en.


Sehe ich das richtig oder gibt es eine andere schöne Definition?


Cheers,
storm666
 
Meta(game) ist im Großen und Ganzen die "Art wie gespielt wird". Das beinhaltet vor allem gängige Taktiken und Einheitenzusammenstellungen und basiert natürlich auf den Erwartungen/Erfahrungen der einzelnen Spieler

Wikipedia sagt dazu(leider nur auf englisch):
http://en.wikipedia.org/wiki/Metagaming schrieb:
Metagaming is a broad term usually used to define any strategy, action or method used in a game which transcends a prescribed ruleset, uses external factors to affect the game, or goes beyond the supposed limits or environment set by the game. Another definition refers to the game universe outside of the game itself.

In simple terms, it is the use of out-of-game information or resources to affect one's in-game decisions.
 
Meta ist griechisch und bedeutet in diesem Zusammenhang wohl außerhalb des Spiels bzw. das, was hinter den konkreten Regeln wirkt. Soll heißen, dass es eine Abstraktion der Wirkmechanismen des Spiels ist. Z.B. ist ein Devastortrupp mit vier Schweren Boltern auf der Metaebene eine Einheit mit 5 Lebenspunkten und zwölf Fernkampfattacken auf 36 ".
 
Die Definition aus der Wikipedia ist doch eigentlich ganz akkurat. Das "Metagame" um fast alles, was mit dem Spiel zu tun hat aber über die konkrete Partie hinausgeht. Bevor dein Gegner aufgebaut hat, weißt du nicht was er einsetzt aber wenn du weißt, welche Armeen und Einheiten derzeit beliebt sind, kannst du schon beim Schreiben deiner Liste darauf spekulieren wer oder was dir wahrscheinlich gegenüberstehen wird.
 
Wenn man die Definition von Wiki zugrunde legt, so zeigt dies vor allem eins: die Leute benutzen das Wort Meta in einem vollkommen anderen Kontext. Sicherlich oft unbewußt. Und das wiederum zeigt, dass es sich wohl nur um ein Modewort handelt und imho zu Recht ein Unwort ist. Wegen dem falschen Gebrauch. Vielleicht wissen's die Leut auch nicht besser. Who cares.

Konkrete Beispiele:

"Wegen dem Meta setze ich eher auf Plasmawerfer als auf Melter bei Infanterie. Rüstung 2+ ist in der 6th besser geworden und man bekommt es Nahkampf nicht mehr so gut weg. Ich rechne daher mit vielen Termis. Außerdem sind 12 Zoll Reichweite beim Melter nicht mehr so viel wert, seit es 2W6 Angriffsreichweite gibt."

"Die Regeln für Flieger sind sau stark. Ich setz daher auf Vendettas, da hab ich auch gleich eine passende Antwort gegen feindliche Flieger. Die ganzen Chimären lass ich aber bis auf wenige Ausnahmen daheim, weil man ja jetzt nicht mehr aus dem Auto heraus punkten kann."

"Warum soll ich was gege Cybots einpacken? Die holt doch dank Hüllenpunkten eh keiner mehr mit!"

"Meine HQ hat ne S10 Nahkampfwaffe, weil der Khorne-Moloch so populär geworden ist und ich ihn so schön auf Abstand halte!"


So etwas ließt man überall und ständig und es wird nicht selten als Meta bezeichnet. Nach der Wiki-Definition ist das aber Bullshit, denn hier geht es beständig um Faktoren die in dem Spielsystem selbst begründet liegen. An dieser Stelle wird, wie es schon ein anderer formuliert hat, lediglich über die Suche nach dem Spielgleichgewicht bei gemischten Strategien diskutiert. Ergo: jeder, der sowas als Meta bezeichnet hat (laut Wiki) keinen Plan oder benutzt gern cool klingende Worte um seinem Gespräch mehr Substanz zu verleihen.

Andere Beispiele:

"Auf dem Turnier in XYZ ist das Gelände nicht so gut und nur sehr dünn gesäht. Ich werde daher verstärkt auf Beschuss setzen und außerdem noch eine Aegis mitnehmen!"

"Auf dem Turnier herrscht sehr striktes WYSIWYG, daher glaube ich, dass nicht ganz so viele Vendettas am Start sein werden, weil die Bewaffnung im Bausatz nicht enthalten ist und nicht jeder umgebaut hat!"

"Ich spiele demnächst gegen Dark Angels. Ich gehe von mindestens 10 Termis aus, weil sich mein Gegner letztens 2x die Grundbox gekauft hat."

"Jaaaaa, Schmiedemonster und Drachen schön und gut, aber haste dir mal den Preis von den Viechern angesehen? Da rennen höchstens 1-2 Spieler rum, die zuviel Geld haben... die haben den Scheiss dann ausgemaxt!"


"Ich rechne mit massiv Ymgarl-Smybionten. Fenneq hat ja gezeigt, wie es geht!"

Laut Wiki ist das Meta. Alles Überlegungen, die auf Faktoren beruhen die außerhalb des Spielsystems selbst angesiedelt sind: Turniererfahrung, Hören-Sagen, Gerüchte, Miniaturenpreise, Vorhandensein von Miniaturen, Sendewirkung von Einzelergebnisse von Turnieren, Meinungen aus Blogs ("Auf 40kings steht aber, dass...") alles extern.

Folglich: stoppt den Meta-Bullshit 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
So etwas ließt man überall und ständig und es wird nicht selten als Meta bezeichnet. Nach der Wiki-Definition ist das aber Bullshit, denn hier geht es beständig um Faktoren die in dem Spielsystem selbst begründet liegen.

Warum bestimmte Taktiken/Einheiten beliebt sind kann verschiedene Gründe haben. Diese können im Spielsystem selbst liegen oder außerhalb davon oder beides. So kann eine Einheit generell gut sein oder einfach billig zu haben (in Euro) und wird deshalb oft gespielt. Vielleicht hatte auch einfach jemand Erfolg damit und alle Anderen machen es nach. Man kann in allen Fällen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie vom Gegner eingesetzt wird und zwar (das ist jetzt das entscheidende) unabhänig von den Rahmenbedingungen oder Erfordernissen der konkreten Partie.

Gegen meine Massenarmee hätte mein Gegner vielleicht bessere Chancen mit Anti-Infanterie Waffen, da er aber meisten Fahrzeugarmeen gegenübersteht kleben Multimelter an seinen Panzern. Die wird er auch nicht umbauen solange das die Ausnahme bleibt, da er keine Zeit/Geld investieren möchte, obwohl es listentechnisch kein Problem wäre. Im aktuellen (in diesem Fall rein hypothetischen) 'Meta' ist meine Massenarmee stark obwohl von den Regeln her evtl. Fahrzeuge besser abschneiden. All das sind Überlegungen die abseits des Spieltisches angestellt werden. Im Spiel selbst kann ich dann nur noch entscheiden keine Feuerkraft auf seine Fahrzeugkiller zu verschwenden, die mir ja eh nicht gefährlich werden können. diese Überlegung treffe ich außschließlich anhand der konkreten Spielsituation.
 
@Kenechki:

Im Grunde schon richtig, aber man könnte nun natürlich auch hingehen und sagen "Meta im Kontext von 40k umfasst alle Faktoren, die....". Ich stelle oft fest, das Leute nicht in der Lage sind zu akzeptieren, das Begriffe sich wandeln, erweitern und in einem Kontext eingebettet werden. Auch Definitionen ändern sich. Redundanz ist beispielsweise bei Programmieren eher was gutes, hat mir mal einer erklärt. In vielen anderen Kontexten aber eben nicht. Sprachliche Regeln und Definitionen sind nun mal nicht in Stein gemeißelt, sonst wäre es auch verdammt schwer sich neue Begrifflichkeiten für neue Sachverhalte einfallen zu lassen.

Kurz und gut: Meta, so wie es von der Gemeinschaft der 40k Spieler in Deutschland gebraucht wird, ist etwas anderes als im Wiki beschrieben. Und das ist vollkommen möglich, korrekt und funktioniert überwiegend gut.
 
Mal abgesehen davon, dass man durchaus auch zu einer anderen Definition von Meta kommen kann als Wikipädia. Im wissenschaftlichen Bereich redet man von der Metaebene, wenn man grundsätzliche nicht nur Einzeldisziplinen betreffende Forschungsfragen diskutiert. Damit bewegt sich die Metadiskussion aber immer noch im Rahmen der Wissenschaft. Das heißt, wenn ein sagen wir konkreter CSM Spieler über grundsätzliche Wirkungsweisen der Waffen im Spiel nachdenkt und seine konkrete Armee entsprechend ausrichtet, bewegt er sich sehr wohl auf einer Metaebene. Der Sprachgebrauch ist meines Dafürhaltens also nicht falsch, auch wenn wohl die Wenigsten überhaupt irgendeine Definition von Meta bewusst im Kopf haben.
 
Mist. Hatte einen riesigen Text geschrieben, aber durch nen Absturz isser weg... :-(

Kurz:
- die Defintion ist ja nicht von mir, daher: who cares? Aber die von Wiki ist immerhin eine. Findet doch eine andere von "Meta-Gaming". Aktzeptier ich auch.

- wenn der Sprachgebrauch was anderes daraus gemacht hat ist das auch voll OK. Weil aber (offensichtlich) trotzdem keine Einigkeit um die Bedeutung herrscht ist das ganze natürlich schon etwas albern. Und es zeigt, dass sich keiner wirklich mal Gedanken drum gemacht hat.😉

- "Sprachgebrauch-Meta" = Nash-GG in gemischten Strategien. Ausprägung in WH40k: Listendiskusion und abwägen/antizipieren der gegnerischen Listen (aka Strategien)

- inflationärer Gebrauch des Wortes als Totschlag-Argument nervt, daher ist es imho ein Unwort.

- Totschlag-Argument deswegen, weil Meta (aka Nash-GG) bei WH40k etwas subjektives ist. Jeder interpretiert die aktuelle Situation etwas anders.


Fazit:
(Sprachgebrauch-) Meta beschreibt die Summe aller Überlegungen über die gegenwärtige Situation auf einem generischen Schlachtfeld, basierend auf allen relevanten, subjektiv interpretierten Informationen.

So in etwa, schätz ich mal. Oder aber: "Meta" klingt so verdammt cool und deswegen sag ich das einfach immer, wenn ich Recht haben will. "Laut Meta verlierst du auf die 2+ wiederholbar das Spiel!"😉

@Jack-of-spades:
"Redundanz" ist aber trotzdem fest definiert. Lediglich die Wertung in den verschiedenen Bereichen ist eine andere. "Eis" ist auch definiert, erfährt aber am Nordpol und in der Wüste sicherlich eine andere Wertung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das Wort vor vielen Jahren zum ersten Mal im Philosophieunterricht gehört. Frag mich jetzt nicht mehr nach dem Zusammenhang, aber ich habe es für mich immer mit: darüber oder übergeordnet übersetzt.
Was ich bei Wiki grad noch unter Metaebene gefunden habe fand ich eigentlich auch sehr passend und vor allem einfach erklärt "Metaebene ist die lose verwendete Bezeichnung für eine übergeordnete Sichtweise".
Das ist jetzt ja auch kein Warhammer oder Tabletop Phänomen. Ich benutze das Wort bei Rollenspielen oder auch Computerspielen relativ häufig, halt immer dann wenn man inGame Verhältnisse mit Spielerwissen diskutiert, dann landet man zwangsläufig auf einer Metaebene.

Wobei ich sagen muss "das Meta" find ich total furchtbar, als wenn das ein Zustand, ein Ort oder so was wäre. Für mich war es immer das Metagame, Metaebene (Shadowrun geprägt 😀) oder sowas.
 
Warum macht das Wort so vielen Leuten Probleme? Oo
Ist die Bedeutung nicht vollkommen klar, wenn man weiß, dass nicht jeder Trend (auch bei 40k-Listen und -Armeen) auf der Wahrheit basieren muss, sehr wohl aber eine "Wirklichkeit, basierend auf falschen Vermutungen" schaffen kann? Ich suche mal grad, ob ich einen kurzen Text von vor 1 oder 2 Monaten finde, weil ich nicht so viel tippen will,aber ich wundere mich echt. Das kommt mir immer so vor, als fragt einer was eigentlich das Wort "ausgemaxt" heißen soll (das sehr hässlich ist und weniger Daseinsberechtigung hat als Meta, aber genauso verständlich ist).

Übrigends gibt es "Meta" garnicht außer im linguistischen Sinne. Das ist (hier) nur eine Kurzform von "Metaspiel"...*shrugs*

mom...

Hier der Auszug damals aus der 40Kings-Debatte...wie gesagt, ich war verkatert und müde und es war nicht hier, sondern dort, aber anscheinend muss das ach so große Rätsel ja nochmal angesprochen werden...^^

Post 1:
Ich lese hier immer häufiger, dassLeute nicht wissen, was “Meta” bezeichnet, oder dass das ein ach so großes Mysterium sei…
Ganz ehrliche Frage von außerhalb: Im Ernst? Ihr redet immer alle drüber und es ist (glaube ich^^) nun wirklich nichts geheimnisvolles oder schwieriges, oder…? Oo
Ok, Kurzform: Eigentlich ist das ein aus dem gr. entlehntes Präfix, das man im Deutschen vor andere Sachen setzen kann und das eigentlich sowas heißt wie “zwischen, neben, über…hinaus”. Man kennt es ja durchaus aus so Dingen wie “Metasprache”, “Metaebene”, Metaphysik, etc. Wenn man jetzt bei 40k von Metaspiel spricht, dann meint man alles, was das Spiel betrifft, aber nicht direkt aus dem Spiel heraus kommt; überspringen wir das mal und schauen direkt zu Turnieren: Wenn man jetzt umgangssprachlich von “Turniermeta” spricht (eigentlich kann man das ja nicht wie hier als Substantiv benutzen, da es ja ein Präfix ist, aber erstens klingt es klug und zweitens kann man heutzutage ja alles
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), dann meint man alles das, was im Spiel per se nicht verankert ist, sich aber durch Überzeugungen, Interpretation der Spieler, Diskussionen, Kaufverhalten, Berichte und Turnierlogistik usw. auswirkt, als gehöre es direkt zum Spiel und deswegen auch so behandelt werden muss:
“Alle halten Tyraniden für schwach. Niemand spielt Tyraniden. Einer spielt Tyraniden und gewinnt. Man redet drüber. Man schreibt drüber. Alle halten Tyraniden für stark. Viele spielen Tyraniden.” Einfaches fiktives Beispiel hier… es hat sich nichts am Spiel selbst verändert, “das Meta” jedoch,also besser die “Metaturnierbedingungen” oder “Metabedingungen” des Turnierspielens haben sich aber verändert.

Ist nu wirklich keine Wissenschaft…

*schiel zu Braindead* Also so hab ich es von der ersten Sekunde an gelesen… bestätige das mal bitte, damit wir das endlich vom Hof haben oder klär mich auf.^^
Einwurf ASDF:
Danke für die Mühe für solch einen u Fangeisen Kommentar. Ich denke, den meisten Leuten ist durchaus klar, was der Begriff bedeutet. Aber der Gebrauch des Wortes nervt einfach.
1. Inflationärer Gebrauch
2. Oftmals sinnfreier Gebrauch als Argument um irgendeine Aussage zu stützen
Sinnfreie deswegen, weil die Interpretation des Metas was subjektives ist, aber immer so darüber geredet wird, als ob es was objektives ist. Das ist aber recht dumm. Denn das , was ich als Meta wahrnehme kann sich von dem, was Braindead als Meta wahrnimmt unterscheiden. Es gibt Nicht DAS Meta.
Text 2
Das war keine Mühe… war nur verkatert und wach und keiner sonst im Haus.^^ Was Du sagst, kann ich vollkommen unterschreiben bis auf eine Kleinigkeit:
-Da Leute in der Regel ungern selber denken und forschen, erzeugen die einschlägigen Internetseiten (also im deutschen Raum 40Kings, GWFW und 40kFW) sehr wohl einen Konsens, unabhängig davon, ob das universell/weltweit richtig sein mag, was geschrieben wird, oder nicht. Wenn von 100 Usern 90 nicht gerne eigene Meinungen bilden, weil das recht anstrengend sein kann (erst recht, wenn die Autoren eine relativ hohe Qualität haben, wie hier), und 5 selbst Mods, Autoren, etc sind, dann ist das, was diese 95 Leute glauben schon ziemlich sicher DAS META…selbst,wenn es auch eine “andere Wahrheit” hätte werden können…
wie auch immer, 2.: Naja, hier in den Comments haben schon viele in den Raum gestellt, man wüsste nicht, was das Wort bedeutet. Das nervt und woran das liegt, hast Du ja wiederum gesagt (da folge ich auch Deiner Meinung). So… aber genug OT. Euch einen schönen Sonntag.
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