Das Warhammer Hobby und die Menschen...

Anxieties

Codexleser
17. Januar 2010
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Hallo GWFW Community,
hmm wie fange ich das hier jetzt an...
Ich spiele seit 8-9 Jahren Warhammer 40K. Diese Zeit war auch von einigen Pausen geprägt, aber alles in allem ist es immernoch ein großes Hobby von mir, welchem ich nach wie vor ich mit großer Begeisterung nachgehe.
Seit ich in diesem Forum angemeldet bin, habe ich weitere 2 Armeen ausgehoben (CSM und Chaosdämonen).
Ich war jetzt auch des öfteren wieder in meinem GW um mich an die 5te Edition zu gewöhnen und Praxiserfahrung mit meinen CSM zu sammeln (sind imo meine absolute Lieblingsarmee).
Was mir in letzter Zeit allerdings auffällt. Dieses Hobby ist derzeit von sehr vielen sehr jungen Menschen geprägt bzw. von “seltsamen“ Menschen.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe ja nichts gegen diese Leute, aber manche sind (ohne zu übertreiben) Extrem-Nerds oder Kiddies.
Man kann (leider) mit diesen nicht zusammen seinem Hobby nachgehen. Die flippen regelrecht aus bei jeden Würfelwurf, oder schmeissen ihre Minis runter oder laufen im Laden rum etc.
Ich bin jetzt nicht der Typ “Spiel schnell durchziehen“ aber man kann mit denen ja auch nicht so richtig reden oder sonstiges Anfangen.
Habt ihr in letzter Zeit auch solche Erfahrungen oder habt ihr sowas wie einen festen Freundes-/Bekanntenkreis mit denen ihr spielt ? Der einzige Tag an dem ich mit gleichaltrigen spielen könnte liegt leider zeitlich nicht so gut in der Woche...
Gruß
Anxieties

PS: Bitte wirklich nicht falsch verstehen, aber ich weiss mittlerweile nichtmehr mit wem ich richtig zocken kann.
 
Was mir in letzter Zeit allerdings auffällt. Dieses Hobby ist derzeit von sehr vielen sehr jungen Menschen geprägt bzw. von “seltsamen“ Menschen.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe ja nichts gegen diese Leute, aber manche sind (ohne zu übertreiben) Extrem-Nerds oder Kiddies.
Ich teile mit dir den Eindruck, dass solche überproportinal häufig im TT Bereich und artverwandten Hobbys anzutreffen sind.
Solange es aber nicht zu sinnlosem aggressiven Verhalten kommt macht es für mich keinen Unterschied in welche Kategorie man Mitspieler einordnen kann.
 
Dir ergeht es in deinem Hobby nicht anders, als mir in meinen 😉
Zwar fange ich gerade erst mit WHF an, aber bei Videospielen, MtG (Magic), Pen&Paper RPGs oder gar LARP bleibe ich von solchen Individuen nicht verschont.

Woran mag das liegen?

Nun, zunächst einmal sind die Hobbies der Allgemeinheit aufzuzeigen:

Party
Filme
Konzerte
Saufen
Sport

Hier verallgemeinere ich zwar, aber mir soll erstmal jemand widerpsrechen.

Hobbies mit Tiefgang sind aus unserer Gesellschaft beinahe komplett verdrängt und selbst beim Thema Brettspiele wird man schon schief angeschaut, vom Rest fange ich garnicht erst an.
Folglich beschäftigt sich mit unseren Hobbies nur ein kleiner Teil. Zu unserem Leidwesen meist der der sozialen Kompetenzamöben, Nerds oder wie man sie nun nennen mag.
Dies wird durch die mediale Prägung noch verstärkt (alles muss irgendwo "cool" sein) und Zielgruppen verlagern sich stark auf die finanziell überaus potenten Jugendlichen.
Dass das alles auch ein intellektuelles Problem ist muss ich hier nicht extra ansprechen, das weiß wohl jeder für sich selbst 😉

Wer trägt also die Schuld? Die Gesellschaft, die Eltern, die Medien... oder sind wir einfach nur eine Minderheit in einer Minderheit?!
 
Kenn die Situation recht gut und gebe dir recht, dass Warhammer, vorallem Warhammer40k immer mehr jüngere Spieler anzieht.
Das ist in diesem Sinne nicht schlecht, aber die Verteilung hat sich geändert. Wohin man hingegen früher auf einen 12-15 jährigen 2-3 über 18 hatte, ist es nun anders rum.

Über den gesellschaftlichen Aspekt möcht ich gar nicht erst anfangen. In Zeiten in dem "Saufen" als fest etabliertes Hobby angesehen und akzeptiert wird, halte ich eine Diskussion über die Sicht von Nicht-Hobbyisten auf unser Hobby für absolute Zeitverschwendung.

Zu deinem Problem "für dich passende Spieler" zu finden, würde ich dir raten, dir einen anderen Laden als den GW Laden zu suchen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in den GW Läden selbst meist die jüngeren Spieler zu finden sind und eben Spieler, welche soziale Defizite mit sich bringen.
Bei Einzelhändlern gehören meist die älteren, schon seit Jahren im Hobby befindlichen, Spieler zu den Stammkunden. Jedenfalls teilt es sich hier so auf.


grüße
 
Die meisten Älteren spielen überhaupt nicht im Laden, muss man noch dazu sagen. Ich glaube, mein letztes Ladenspiel ist knapp 3 Jahre her (mit Ausnahme eines Spiels, das ich mit einem Bekannten vorher abgesprochen hatte, als ich wegen eines Umzugs noch keine neue Platte hatte), und ich spiele eigentlich jede Woche ein Spiel - wir sind 11 Leute, der bei Weitem Jüngste ist 20. Die meisten drehen sich um 28 rum, der Älteste ist Ende 30.
 
Meiner Erfahrung nach sind GW-Läden oft der Treffpunkt von diversen Kiddies, die dort direkt nach der Schule aufschlagen, dann mehrere Stunden da rumhängen und das mehrfach in der Woche. Sie (die Läden) wurden zu einer Art "Nachmittagsbetreuung" für Großstadtkinder - und ganz ehrlich, ich finde es garnicht schlimm. Ich finde es sogar eher gut! Ich habe lieber pubertäre Kiddies die Figuren bemalen und sich über Regeln von Warhammer streiten und kleine Spiele austragen, als Kinder die nurnoch am PC spielen, oder nur Scheisse bauen (abziehen usw.). Es gibt heutzutage so viele Junge Menschen, die garkeine richtigen Hobbys mehr haben, deren Profilangaben dann lauten :" Hobbys: Musik, Kino, mit Freunden abhängen" usw., da bin ich froh, dass diese Kinder zumindest Warhammer spielen.

Für mich ist Warhammer (und das drumherum) ein Hobby mehr nicht, aber auch nicht weniger.

Fette pickelige Freaks gibt es in dem Hobby halt auch, aber was solls.
Ich will da nicht oberflächlich sein - solange die Menschen nette Spielpartner sind, spiele ich mit ihnen, egal ob sie bei Frauen gut ankommen würden oder nicht.
Solange sie nicht stinken ist es mir egal. Man kann genau so viele Freaks in anderen "nicht-sport-hobbys" finden, und sogar in Sporthobbys, nur weil man z.b. tischtennis spielt muss man ja nicht gleich besser aussehen und kann auch durchaus noch fett oder freakig sein.
 
eben, letztendlich dreht sich die diskussion um das kernthema fremdschämen und die angst in der gesellschaft nicht akzeptiert zu werden (weil man sich "komisch" fühlt mit diesen vermeintlichen Freaks ein Hobby zu teilen, da man befürchtet mit diesen in eine Schublade gesteckt zu werden, was man natürlich als völligs Unrecht empfinden würde, weil man sich selbst natürlich NICHT als Freak empfindet).

Ja es ist Fakt, es gibt einige Leute in dem Hobby, die sehen nicht gut aus, na und?
Es ist mir a) egal wie die aussehen b) nicht mein Problem, weil das ist wenn überhaupt dann ja ihre Sache. c) total egal und total oberflächlich

mir gehen die leute im hobby auch auf den keks, die lauthals im zug über die hammer-kombi an magischen gegenständen bei ihrem hochelfengeneral reden und scheinbar garnicht merken, dass sie in einer Lautstärke reden, dass das gesamte Abteil mithören kann. Aber es würde mich auch jedes andere Gesprächsthema in der Lautstärke stören.

Ich habe einen guten Kumpel, der früher (so mit 14-16 Jahren) mit einem Heidenspaß Rollenspiele gespielt hat und auch Tabletop - dann kam die Party und Saufen- Zeit, danach kam eine PC-Spiele Zeit, nun ist er Student und redet immer besonders abfällig über Tabletop und die Spieler (obwohl er weiß, dass ich es spiele) und vertritt auch die Mainstream Meinung, dass es ja nur dicke Freaks und Leute spielen würden, die sonst keine Hobbys haben usw. und das OBWOHL sehr deutlich wird, dass er eiiiigentlich das Hobby nach wie vor interessant findet. Aber weil sein Umfeld dieses Spiel als Freakkram verschreit, übernimmt er äusserlich diese Meinung und distanziert sich von dem Hobby, weil er letztendlich ein schwaches Ego besitzt und Angst hat, dass die "Anderen" ihn als Freak sehen, wenn er dieses Spiel spielt.
Also beugt er sich lieber der Meinung der Massen und bezeichnet dieses Hobby als Freakhobby - und hat lieber garkein Hobby, ausser dem Einheitshobby Kino-Freunde-Abhängen-Party...
 
Zuletzt bearbeitet:
(...) habt ihr sowas wie einen festen Freundes-/Bekanntenkreis mit denen ihr spielt ?

Genau das. Und in einem GW war ich erst einmal in meinem Leben, und zwar in Nottingham. Wenn man schonmal dort ist... 😉

Die Kiddies, die du beschreibst, wollen meist einfach nur spielen und haben deshalb keine eigenen Platten mit Gelände bzw. keine Lust darauf, sowas zu bastel. Was machen sie? Sie rotten sich in den Läden zusammen und dann fällt das anderen Hobbyisten eben besser auf, welch kuriose Menschen das Hobby betreiben.
 
Tabletop und die Spieler (obwohl er weiß, dass ich es spiele) und vertritt auch die Mainstream Meinung, dass es ja nur dicke Freaks und Leute spielen würden, die sonst keine Hobbys haben usw. und das OBWOHL sehr deutlich wird, dass er eiiiigentlich das Hobby nach wie vor interessant findet. Aber weil sein Umfeld dieses Spiel als Freakkram verschreit, übernimmt er äusserlich diese Meinung und distanziert sich von dem Hobby, weil er letztendlich ein schwaches Ego besitzt und Angst hat, dass die "Anderen" ihn als Freak sehen, wenn er dieses Spiel spielt.
BWL oder Jura? 😉.

Eigentlich ist so ziemlich jeder, den ich kenne, der 40K spielt, entweder Wissenschaftler (haupsächlich Chemiker, Physiker, Psychologen und Pädagogen. Ich als Anglist falle ein bisschen raus. Das ist ein Frauenstudiengang (80% bei uns), da ist das soziale Umfeld ohnehin anders - habe aber mal ein Referat über TT gehalten, das ganz gut ankam, da ich mich auf den Kunstaspekt konzentriert habe) oder Soldat.

Stimmt aber, wir haben einen Dicken im Club 😉.
 
@ Bloodknight: Er ist BWLer 🙂

Ja amüsant zu beobachten, dass die meisten Spieler im gehobenen Alter
oft gewisse Berufs und Studienvorlieben haben 🙂

Wir haben im Club auch einige Computer-Job Leute (ich meine keinen Bürojob sondern so Leute die Informatik u.ä. studiert haben und nun systeme bei Firmen verwalten usw.)

Man könnte sogar anfangen eingebildet zu werden, denn ich denke der DurchschnittsIQ ( wenn man an soetwas glaubt, ich denke nicht, dass es sinnvoll als Zahl messbar ist) ist in unserem Hobby ziemlich hoch,
verglichen mit anderen Hobbys.

Zum Thema "im Laden spielen":
Habe ich noch nie gemacht, also noch nie in einem GW.
Nur mal aus Spaß 2 "Einführungsspiele" mit den Miniaturen aus dem Laden.
Aber ich glaube ich würde auch im GW spielen, wenn ich keine Platte zuhause hätte - und doch irgendwie ungerne, ich hätte Angst, dass die Zuschauer meine Sachen angrabschen.
 
Man könnte sogar anfangen eingebildet zu werden, denn ich denke der DurchschnittsIQ ( wenn man an soetwas glaubt, ich denke nicht, dass es sinnvoll als Zahl messbar ist) ist in unserem Hobby ziemlich hoch,
verglichen mit anderen Hobbys.
Dafür muss man gar nicht eingebildet sein oder auf andere herab schauen. An sich ist das eine Beobachtung die man machen kann und die eben so ist, ohne dass man dabei wertend wäre. Manche Dinge in der Gesellschaft sind eben so, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen zu bestimmten Hobbys hingezogen werden und andere wieder zu anderen (ist wohl psychologisch zu erklären und auch vom Milieu abhängig in dem man aufwächst). Ich denke auch dass ich an einer Uni viel schneller und einfacher Mitspieler für Pen and Paper Rollenspiele finden würde, als an ein einer Berufsschule. Dazu gibt es sicher keine Statistiken, ich würde aber behaupten, dass das so ist, dass Studenten, Akademiker und Leute mit anderer höherer Bildung stark vertreten sind, bei den Hobbys die in die Richtung gegen, wie Table Top Spiele oder Rollenspiele (egal ob Pen and Paper, oder LARP usw.). Das schließt aber eben nicht aus, dass auch die anderen Bevölkerungsteile mit anderer Bildung auch diese Hobbys betreiben.
 
Was mir in letzter Zeit allerdings auffällt. Dieses Hobby ist derzeit von sehr vielen sehr jungen Menschen geprägt bzw. von “seltsamen“ Menschen.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe ja nichts gegen diese Leute, aber manche sind (ohne zu übertreiben) Extrem-Nerds oder Kiddies.
Man kann (leider) mit diesen nicht zusammen seinem Hobby nachgehen. Die flippen regelrecht aus bei jeden Würfelwurf, oder schmeissen ihre Minis runter oder laufen im Laden rum etc.

Solche Psychos kenne ich auch zur Genüge. Ich kannte mal welche die so stark unter Realitätsverlust leiden daß sie sich beschwert haben wenn das Farbschema einer Armee nicht zum Hintergrund der GW-Schreiber entspricht und einem ständig mit den Begriffen "stylisch" und "unstylisch" kamen. Solche verklemmten Hanswürste meide ich wie die Pest, zum Glück gibt es ja auch andere Spieler. Wobei sich das Gezicke bei Warhammer imho noch in Grenzen hält, ihr solltet mal erleben mit welchem Kindergarten sich die Leute in den Foren einiger kleinerer tabletops bekeifen^^.
 
Hm ... mal drübergelesen und EINE Sache fällt mir doch auf (das kann aber auch daran liegen, daß ich keinen technischen Beruf habe, kein Akademiker bin und einen eher durchschnittlichen IQ habe 😀).

Niemand versucht sich in diese "Kiddies" hineinzuversetzen...

"Du wirst 1993+ geboren. Das Fernsehen und später das Internet sind Dinge, ohne die du die Welt nicht kennst, oder nur von ganz früher, als du gradmal laufen konntest...
Ich stelle sowas immer bei uns in der Schule fest:
Im (Privat-)Fernsehen gibt es alle 20? Minuten Werbung. Da stehe ich auf, hole mir Essen, gehe aufs Klo etc. Jedenfalls ist das eigentlich Konzentrationverbrauchende, das Programm, unterbrochen und pausiert...
Jetzt kommst du mit 7 in die Schule und auf einmal sollst du 45 Minuten Stillsitzen und zuhören... (viele Kindergärten bahnen hier nichts an, da wird halt noch gespielt.).
Und dann Gruppenarbeit... Du bist Einzelkind und warst vielleicht garnicht so oft in der KiTa, weil deine Mutter Hausfrau oder deine Eltern arbeitslos sind... Du bist es nicht gewöhnt, mit anderen Menschen deines Alters Umgang zu haben, wenn du Glück hast hast du Geschwister...

Und das Resultat?
Du läufst ständig vom Spieltisch weg, weil du dich noch nie solange konzentriert hast und motorischen Ausgleich brauchst, nichtvorhandene Blasendisziplin erschwert das zusätzlich...
Und zu allem Überfluß NUSST du selber ein Held sein und alle Würfelwürfe beklatschen, weil es ja im Fernsehen auch nur Helden gab und gibt...
Wenn du genau drüber nachdenkst kennst du mehr Leute im und aus dem Fernsehen als in dienem richtige Leben..."

Ok, das ist vielleicht etwas überspitzt, aber das ist meine zugegebenermaßen etwas spezielle Erfahrung. Und ich denke ein Körnchen Wahrheit ist hier enthalten.
Und ich bekenne mich dazu keines von den Kindern von Heute sein möchte. Ich hatte Eltern und Freunde statt Geld, zumindest in den entscheidenden ersten Jahren vor der Mittelstufe... (danach keine Freunde UND kein Geld, ich armer Tropf 😉) .
Irgendwo tun mir die "Kiddies" Leid.