"Cinematisch" = Fail!!!

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Stingray

Tabletop-Fanatiker
06. Februar 2005
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Leute, es nervt mich mittlerweile, wie häufig man das Wort "cinematisch" um die Ohren geworfen bekommt, wenn es darum geht, dass irgend eine Regel nicht realistisch ist oder sonstwie keinen Sinn macht/unbalanciert ist.

Ich will damit mal aufräumen.

"Cinematisch" soll heißen, "wie in einem Film". Nun, wisst ihr was? Ein recht großer Teil der Filme, die ich kenne, sind schlicht scheiße. Nur weil etwas ist, wie in einem Michael Bay Film, heißt das nicht automatisch, dass es auch gut ist...
Der Begriff "cinematisch" wird von den GW-Designern einfach nur als Totschlargument gebraucht, wenn irgendwie irgendetwas nicht optimal läuft. Herausforderungen sind "cinematisch". Scheißegal, dass sie nicht funktionieren, unbalanciert sind und in sehr vielen Fällen sogar dem Fluff und Realweltlogik gleichzeitig widersprechen. "Ihr dürft das nicht so eng sehen, soll halt sein wie im Film." Nur dass das Film-Vorbild ein C-Movie mit einem beschissenen, unlogischen Drehbuch ist. Toll...
GW hat sich da einfach nur einen Begriff erschaffen, mit denen sie versuchen, alle Kritik irgendwie abzubügeln. Genauso wie der Schwachsinn, 40K sei kein Turnierspiel, darauf sei es gar nicht ausgelegt, es solle ja primär Spass machen. Es wird dabei sugeriert, dass sich wasserdichte Regeln und Spass gegenseitig ausschließen. Was natürlich nicht der Fall ist. Aber manche Leute fressen das dann tatsächlich auch-

Wie seht ihr das?
 
Ein recht großer Teil der Filme, die ich kenne, sind schlicht scheiße.
Damit hätten wir es eigentlich schon. Genauso wie bei Filmen, werden wir hier im Bezug auf GW-Spiele nicht auf einen Nenner kommen, da wir einfach unterschiedliche Geschmäcker haben. Ein grottiges C-Movie kann für mich Kultig und auch gut sein, während du nach 10 Minuten abschaltest. Dass sie diesen Begriff so oft benutzen, bekomme ich ehrlich gesagt nicht mit, ich lese aber auch nicht den WD und schaue kaum noch auf ihre HP. Aber selbst wenn, sollen sie meinetwegen den Begriff "cinematisch" benutzen, sie wären nicht die einzigen die eine Art Kampfbegriff nutzt um einem Verhalten eine Art Identität zu geben.
 
Warhammer ist kein Tunierspiel. Die 7 Leute mit denen ich regelmäßig spiele sehen das genauso, und wir haben viel Spaß an dem Spiel.
Herausforderungen sind jetzt echt nix, was uns den Tag verdirbt. Im Gegenteil. 30 Orks , die im Kreis die Herausvorderung aus Waaghboss und DE Archon stehen finden wir sehr erheiternd.

Ja, Warhammer hat scheiß Regeln. Aber ich spiel GW Sachen ja nicht wegen der Regeln, sondern wegen der geilen Miniaturen und wegen der Story.
Wenn ich Lust auf anspruchsvolle Regeln hab, dann zock ich Battletech. Das ist sowieso ungeschlagen - hat halt Miniaturen, die hässlich wie die Nacht finster sind.
 
Ich sehe das so, dass es überraschend lange gedauert hat, einen weiteren generischen Thread ala "GW ist doof und kann nichts" zu erstellen.
Ein Großteil der User hier weiß wahrscheinlich, was cinematisch bedeutet und ein Großteil der aktiveren User weiß, dass es Stimmen dafür und dagegen gibt. Klar sind manche Konstrukte fern der Realität(kein Schießen in Nahkämpfe auch für Orks und Chaos, Herausforderungen, normale LOS für FMK, ein Grot der den Einschlag einer Todesstoßrakete einfach mal überlebt und was weiß ich icht alles), aber wie auch du so gerne praklamierst(ich unterstelle dir einfach mal, dass du es selbst schon mindestens einmal gesagt hast):
Vote with your wallet!
Und es gibt nicht wenige die sagen, sie finden die 6. Edition klasse. Ich für meinen Teil pfeife auf Realismus, solange es sich gut anfühlt. Und das tut das Spiel in den allermeisten Fällen. Ich fühlte mich auch selten durch die Regeln betrogen(tatsächlich kam das bisher fast nur auf Turnieren vor), da man am heimischen Tisch selten so stark differenzerter Meinung ist, dass man es nicht schnell und unkompliziert beilegen kann.
Ich finde die Diskussionen hier in den Foren nützlich, wenn es um die Feinheiten der Regeln geht aber in den wenigsten Fälen kommt es im normalen Spiel zu solchen Sonderfällen.(Und wenn doch, dann kann man seine Position ja wie ein ziviliserter Mitteleuropäer vertreten, Argumentationsmaterial gibt es hier ja zu hauf).

Wasserdichte Regeln und Spielspaß schließen sich sicher nicht aus. Aber dafür müsste Games Workshop wahrscheinlich das bisherige Regelwerk einmal weg werfen, das Gedächtnis der Schreiberlinge löschen und dann von vorne anfangen, da ich sicher bin, dass manche 'Fehler' mittlerweile einfach von Anfang an drin sind. Ich kann durchaus verstehen, wenn ein Miniaturenproduzent davor zurück schreckt und nehme es ihnen nicht übel. Ich finde auch, dass mit der 6. Edition sehr viele Mechanismen dazu kamen, die genauere Kenntnis(und viele Würfel) vorraussetzen und komplizierter sind, als in der 5., solange man aber nicht gezielt nach Schwachstellen sucht, sind alle Regeln mit einfachem GVM verständlich und gut erklärbar.
Und ich finde es gut, wie mit den neuen Codices diese neuen Mechanismaen gezielt eingesetzt werden. Aktuelles Beispiel sind die Tau: Alle stöhnten über Abwehrfeuer und wie aufwendig es für das Bisschen an Effekt ist, für ein Volk ist es nun aber je nach Armeeaufau eine elementare und Mechanik geworden.

Vielleicht solltest du mal aufhören, alles mit dem Games Workshop-Stempel als bösartig und schlecht an zu ziehen(oh Gott, bin ich ein Fanboy😴 ) und entweder Spaß am Spiel zu haben oder uns eine weitere fruchtlose Diskussion(und dir unter Umständen einen unrühmlichen Abgang aus dieser) ersparen und ein sehen, dass wir alle willige(oder auch willenlose) Konsumenten jenseits aller Heilungschancen sind.


Übrigens, ich zitiere mal Pratchett im Romand Eric:
"Drei Ausrufezeichen", fuhr er fort und schüttelte den
Kopf. "Sicheres Zeichen für einen kranken Geist."
😉
 
Ja das Cinematisch regt mich auch total auf. Als mein Kumpel mit den neuen Regeln ankam sagte ich:,, Das ist ja totaler Bockmist" Und dann bekam er große Augen:,, ABER DAS IST VOLL CINEMATISCH, WIE EIN COOLER ACTIONFILM!" Ich hab ihn gesagt das ist trotzdem Bullshit und macht keinen Sinn, aber er meinte:,, Das sagen die Leute von GW selbst!"
Die Cinematik ist definitiv eine Ausrede. Übelst der Bullsh*t.
Herausforderungen finde ich auch total dämlich. Habs mir gestern mal ausführlich durchgelesen, das ist mit Abstand der größte Unsinn der mir je vor die Augen kam, was "gut durchdachte 2 Seiten Regelwerk" zustande brachten. Netter Versuch, aber nur weil fliegende Schweine witzig wären, sind sie noch lange nicht sinnvoll oder cool.
UND: Warhammer 40K ist ein Turnierspiel, klar, man muss es nicht im Turnier spielen, mache ich auch nicht, aber es ist gut machbar, also ist es eins.
 
Ich sehe das so: Ein weiterer heuliger Flamethread von jemandem, der mal nach einem "Account löschen"-Button suchen sollte.
Das wäre doch zu realistisch, um cinematisch zu sein! :mellow:

Ich finde auch nicht alle Filme gut, aber auch nicht alle Filme scheiße, aber wenn etwas "cinematisch" sein soll, dann kann es ja keine realen Bezug haben. Ist dir das Anfassen und Bewegen und Ausrichten der Figuren etwa nicht real genug?

Man kann Warhammer genauso gut im Sandkasten spielen, ohne Regelbuch, so wie früher, wo es Weltkriegssoldaten im 100er Pack für 5 DM oder so gab, mit "Krachpeng, du bist tot!" "Nein, bin ich gaaarnicht!" :lol:


Alter, das ist nur ein Spiel mit (un)bemalten Plastikpuppen die man über'm Tisch schubst, wenn es für dich so beschissen ist, wieso spielst du das denn noch? Es gibt viele andere Spiele da draußen, die es sich zu spielen lohnt, mit weniger Zeitaufwand daher kommen und sich bestimmt auch genug Spieler auftreiben lassen.
Aber meckern ist ja einfacher als sein lassen oder was anderes zu machen 🙄
 
Naja, ihr malt den Teufel jetzt aber ganz schön an die Wand.
Nur weil eine Sache, nämlich dieses "Boah! Its so cinematic!" Unfugszeug unter jeden 20. Argument steht hört man doch nicht auf.
Das ist so als würde deine Freundin mit den Rauchen anfangen, nur wegen irgend ner richtig schlechten Neuheit verlässt man sie noch lange nicht.

Obwohl, bei manchen Leuten wäre ich mir da heutzutage nicht mehr so sicher...
 
Ich finds auch voll cinematisch wenn mein kluger Kriegsherr eine Fähigkeit erwürfelt, die er und seine Armee überhaupt nicht gebrauchen kann 😉

Naja, als Bier+Brezn Spiel taugt 40k trotzdem noch. Irgendwas hinstellen und nach vorne würfeln und gucken was passiert.

Der große Vorteil als Bier+Brezn Spiel ist, dass auch Fluff-Listen Spaß machen können, wenn beide Spieler sich am Riemen reißen (1 Drache oder 2 Vendettas sind dann halt gleich Autoloose aber wer zockt so einen Mist schon außerhalb von Turnieren?).
 
1.)Ich mag die Regeln. Es gibt immer was zu meckern (begründet), aber ich mag sie dennoch. Und innerhalb der letzten 15 Monate werden sie beständig verbessert (bis auf ganz wenige Ausnahmen). Meistens ist es die Community, konkret (und das ist nicht als Vorwurf gemeint) die Turnierspieler, die Regeln bis zur Sinnlosigkeit fehlinterpretieren (die Bösen) oder totdiskutieren (die Guten, um sich gegen die anderen zu wehren) müssen.

2.)Mir geht "cinematisch" (sollte das nicht "cineastisch" heißen? Oo) bei weitem nicht so sehr auf die Nerven, wie "unspielbar", "x-Spam", "das ist eine Bank", "das ist eine Hausnummer", "das ist eine Ansage" (übernehme ich langsam schon gegen meinen Willen!^^), "flying circus", "Greenwing"(!), "Autos" und all diese nervigen pseudo-coolen Neuschöpfungen, die alle ihren Ursprung bei einem gewissen - zugegebenermaßen interessanten und relativ kompetenten - Turnierbloq haben...

p.s.: Nicht zu vergessen "Dosen" (das dürfen Orks über Astartes sagen, aber doch nicht die Spieler selbst über ihre eigene Armee... habt ihr denn keine Selbstachtung?!^^ ...oder "Khorneflakes"...seriously... sofort die Armee an jemanden verkaufen, der sie zu würdigen weiß und mit dem Gewinn Orks anfangen... ;P
 
Ich finds auch voll cinematisch wenn mein kluger Kriegsherr eine Fähigkeit erwürfelt, die er und seine Armee überhaupt nicht gebrauchen kann 😉
Manchmal gerät eben auch ein guter Anführer in eine Situation, die nicht auf seine Fähigkeiten zugeschneidert ist. 😉 Frei nach dem Motto: "Du, Waaghboss, wir müssen mal eben ein paar Stunden Waffenstillstand machen, damit die Space Marines ihren Anführer wechseln können, die brauchen jetzt einen, der mit dieser Situation besser klarkommt, als der aktuell in der Befehlsgewalt stehende Captain.". Bei kompetetiven Spielen natürlich ziemlich blöd, aber sicher trotzdem ein gewisser Hauch von Realismus.
 
Manchmal gerät eben auch ein guter Anführer in eine Situation, die nicht auf seine Fähigkeiten zugeschneidert ist. 😉 Frei nach dem Motto: "Du, Waaghboss, wir müssen mal eben ein paar Stunden Waffenstillstand machen, damit die Space Marines ihren Anführer wechseln können, die brauchen jetzt einen, der mit dieser Situation besser klarkommt, als der aktuell in der Befehlsgewalt stehende Captain.". Bei kompetetiven Spielen natürlich ziemlich blöd, aber sicher trotzdem ein gewisser Hauch von Realismus.

Jetzt verstehe ich endlich, warum das eine Turnier neulich so lange gedauert hat...
 
Als ich mit 40k anfing, da bestand das Universum aus aboluten Übertreibungen, comichaften Rassen und Ein-Mann-Kampfmaschinen. Im WD fanden sich regelmäßig Anspielungen auf die Inspirationen auf Filme. Und grundsätzlich hat sich das seitdem nicht geändert. 40k war nie realistisch und wollte es auch nie sein, weder von den Regeln noch von den Designs.
Von daher verstehe ich nicht, dass diese Orientierung an Comics und Actionfilmen plötzlich so schlimm sein soll, nur weil es jetzt häufiger mit dem Wort "cinematisch" beschrieben wird. Wer es realistisch will, der war schon immer bei 40k falsch und sollte sich lieber bei Systemen wie Tomorrow's War umsehen.

Noch eine schließende Bitte: Achtet auf eure Umgangsformen und euren Ausdruck. Danke.
 
Mich stört weniger der Begriff "cinematisch" an sich, noch die grundsätzliche Intention ein Spiel "spektakulärer" zu machen. Mich stört, dass Designschwächen damit weggewischt werden, dass es angeblich "cinematisch" ist. Es ist sicher auch wie ein typischer Film und episch, wenn Grey Knights Dämonen zerstampfen. Aber das macht das ganze nicht ausgewogen und balanciert für ein Spiel, an dem beide Parteien ja Spass haben sollen. Dann kann man gleich auch entweder ein Rollenspiel zocken oder aber gleich die Regeln sein lassen und mit "pfiu pfiu bumm"-Geräuschen die Miniaturen übers Feld schieben.
 
Mich stört weniger der Begriff "cinematisch" an sich, noch die grundsätzliche Intention ein Spiel "spektakulärer" zu machen. Mich stört, dass Designschwächen damit weggewischt werden, dass es angeblich "cinematisch" ist. Es ist sicher auch wie ein typischer Film und episch, wenn Grey Knights Dämonen zerstampfen. Aber das macht das ganze nicht ausgewogen und balanciert für ein Spiel, an dem beide Parteien ja Spass haben sollen. Dann kann man gleich auch entweder ein Rollenspiel zocken oder aber gleich die Regeln sein lassen und mit "pfiu pfiu bumm"-Geräuschen die Miniaturen übers Feld schieben.

Ich verstehe echt nicht, wie einige Leute denken können dass die Wörter oder der gewollte Effekt das Problem sind... Obwohl, der Effekt manchmal schon, ich frag mich wann jede Einheit jede Runde Moralwerttests machen muss, wenn es heißt "Wir könnten alle sterben!" oder "Boah ich hab keinen Bock, lass mal Pause machen."
 
Nu aber langsam, junger Freund! Was will denn der Satz mit "oder gleich ein Rollenspiel zocken" jetzt sagen? Wir haben schon Schlachten gegen die sterblichen Diener des Wyrm gefochten, gegen deren taktischen Anspruch auch das ausgewogenste Tabletopspiel ein Kindergarten ist...^^

Joa, ach. 40k funktioniert gut, die Regeln funktionieren gut. Alles, was Du (teilweise zu Recht) bemängelst, basiert entweder auf
-Marketing-Slogans; die ignoriert man halt genauso wie "Wohlfühlenzyme" im Joghurtdrink;
-Mad Ward´s pubertäre Gewaltfantasien; der darf ja angeblich eh keine Codices mehr schreiben, also wächst sich das aus;
-inkompatiblen Mitspielern; mit denen muss man ja nach einem mittelmäßigen Nachmittag und höflichem Abschied nicht nochmal spielen...
so what?
 
Ich lese diesen Begriff gerade zum ersten Mal - vermutlich, weil ich schon ewig nicht mehr in den WD geschaut habe...

Das bisherige "einfach ignorieren" Fazit im Thread kann ich aber nur unterschreiben. Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, seinen Spielen einen dramatischen, cineastischen Anstrich zu geben. Bei GW hat man das auch schon immer getan und wird es weiterhin tun. Man denke nur an die "Space Marines on Celluloid" Regeln, diverse Spielberichte die auf Filmszerarien basierten, und natürlich an all die eindeutig von cineastischen Vorlagen inspirierten Einheiten und Charaktere in den Codizes und Armeebüchern. Wenn GW diese Einstellung jetzt zu einem weiteren dämlichen Kampfbegriff hochstilisiert - bitte schön, sollen sie machen, ich les den Unfug eh nicht.

Wer davon mal abgesehen nach einem ausbalancierten Regelwerk sucht ist bei GW falsch. War nie die Intention, wird nie die Intention sein.
Wem diese Information neu ist, der hat sie jetzt. Wer sich darüber schon seit Jahren aufregt, möge sich hingegen bitte endlich ein anderes Spielsystem suchen, alleine schon um die eigenen Nerven zu schonen. Oder nach Hausregeln spielen, die das Spiel ausgewogener gestalten.
 
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